Ich dachte das mit Evo ist klar, weil Cosmos Spezies sich Evo nennt. Vielleicht kann ich dazu sagen, dass Evo die Abkürzung von Evolution sein soll. Und wie bin ich drauf gekommen: Ich bin irgendwann auf die griechische Mythologie gestoßen und fand das alles sehr spannend und interessant. Viele Götternamen hab ich auch für meine Geschichte verwendet, aber in erster Linie erst im letzten Part. Was vielleicht auch noch ganz interessant für euch ist: Cosmo leitet sich von Cosmos bzw Kosmos ab, was übersetzt (Welt-)Ordnung bedeutet.
Es gibt übrigens auch noch 6 Special-Teile dieser Geschichte und in einer geht ist sogar in die griechische Antike, wo der Beginn der Evos erklärt wird, aber dazu irgendwann mehr, wenn ich diese hier auch veröffentliche.
Oh. Nein auf die Bedeutung von Evo (also dass es ein Kürzel für Evolution ist ) wäre ich echt NICHT gekommen., während ich den Name Cosmo aber tatsächlich für selbst erklärend hielt. :) Danke!
Auf jeden Fall ist diese Geschichte insgesamt sehr interessant und ich bin wirklich neugiering, welche Überraschungen uns noch erwarten.
Schönen Valentinstag meine lieben Lesefreunde! Zu diesem besonderen Tag möchte ich euch gleich zwei Kapitel gleichzeitig präsentieren, weil beide eng miteinander verbunden sind und sich alles um Valentinstag dreht.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder. Mister Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig Mr. Curt Ainon: Der Leiter der Theater AG
Λ:Valentinstag-59 Die erste Woche zurück an meiner Schule verlief anders als gedacht: Frau Silly war bissiger zu mir als je zuvor, Joyce dachte, ich würde mit meinem Cousin rumknutschen, Ariana bot mir ihre Hilfe in dieser Angelegenheit an und nachdem ich mich für die Theater AG eintrug, um Emmet nahe zu sein, musste ich mit Entsetzen mit ansehen, wie die komplette Basketball-Schulmannschaft ebenfalls an dem Theaterstück teilnehmen musste. Doch es kam noch schlimmer … viel schlimmer: „Mr. Ainon, ich bewerbe mich bei ihnen hiermit als Regieassistentin.“, sagte Ariana mit eindrucksvoller Stimme, doch glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen. Wir befanden uns gerade auf der Theaterbühne, wo wir die Kulisse für das Theaterstück entwarfen. Cosmo hatte natürlich wieder nur Unfug im Kopf und malte statt dem Baum meine Wange grün an. Vor der Bühne saß Mr. Curt Ainon, der Leiter der Theater AG, mit Karopulli und geschleckter Frisur sah er wie ein altgebackener Nerd aus. Wir alle staunten nicht schlecht, als Ariana plötzlich den Saal betrat, den mittleren Gang zur Bühne hinab tapste und sich bei Mr. Ainon für die Stelle des Regieassistenten bewarb. „Ich bin klug, kann führen, effektiv arbeiten und was das Wichtigste ist: Sie brauchen mich!“ „Na wenn das so ist, Sie haben den Job!“, entgegnete Mr. Ainon überzeugt, woraufhin mir jedoch die Kinnlade runterfiel. Dieses Theaterstück entwickelte sich zu einem Horror und das nicht nur, weil ich mit Cosmo und Mika auf einer Bühne stehen würde. Inzwischen befanden sich auch noch ein paar Mädels an Bord, die alles verkomplizierten und immer meinten, sie wüssten es besser: Tamara trat der Theater AG nämlich ebenfalls bei. Angeblich als moralische Unterstützung für Dixon, der ja eher unfreiwillig daran teilnahm. Dann war da Joyce, von der keiner so recht wusste was sie hier tat, denn schauspielerische Fähigkeiten waren ihr nicht vergönnt. „Oh Romeo, oh Romeo…!“ „Joyce, wir führen nicht das Stück ‚Romeo und Julia‘ auf.“, sagte Tamara daraufhin zu ihr. Und zu guter Letzt war da noch eine Frau, die nicht unerwähnt bleiben sollte. Jedes Mal wenn Mr. Ainon uns irgendwelche Regieanweisungen gab, kicherte die Frau in der hintersten Reihe des Saals vor sich hin. Ihr Kichern wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn es nicht ein absolut nerviges Gepiepe gewesen wäre. Reichte es nicht aus, dass Miss Giggles uns zweimal pro Woche auf die Nerven ging? Musste sie jetzt auch noch hier sein – ohne jeglichen ersichtlichen Grund?! „Es gibt sehr wohl einen Grund.“, meinte Emmet am Freitagnachmittag zu mir, als wir gerade einen Brunnen anfertigten. Ich blickte ihn nur verständnislos an. „Na ist das nicht offensichtlich? Miss Giggles ist in Mr. Ainon verknallt! Sie wirft ihm ja regelrecht Herzenspfeile zu, mit dem sie ihn durchbohrt.“ „Ach du Schreck. Das wäre ja ein Albtraumpaar für jeden Schüler.“, meinte ich daraufhin. „Würde mich nicht wundern, wenn die Zwei sich am Sonntag bereits zum Essen verabredet haben.“, sagte Emmet daraufhin, woraufhin ich ihn erneut schief ansah. „Am Sonntag ist doch Valentinstag!“ Valentinstag – das Fest der Liebenden … und die Trauerfeier eines jeden Singles. Blumenhändler und Süßwarenverkäufer leckten sich immer die Finger, wenn dieser Tag näher rückte. Ich hatte noch nie einen Grund Valentinstag zu feiern – ich warf einen flüchtigen Blick zu Emmet – bis heute!
„Warum schaust du heute Abend die Serie nicht mit mir weiter?“, fragte Cosmo mich zwei Tage später, am frühen Morgen des Valentinstags. „Siehst du nicht, dass ich gerade dabei bin, Pralinen selber herzustellen.“, sagte ich dezent gestresst zu ihm. „Heute ist doch Valentinstag, da möchte ich einer Person eine besondere Freude bereiten.“ „Mir?!“, fragte Cosmo mich hoffnungsvoll und leckte sich gierig das Maul. Ich schmunzelte, aber antwortete natürlich mit einem Nein. „Valentinstag ist doch dieses romantische Fest oder?“, fragte Cosmo. „Dann kannst du doch weiter mit mir ‚The Walking Dead‘ gucken, das ist auch romantisch!“ „Ja, sehr romantisch…“, entgegnete ich stirnrunzelnd. „Sorry Cosmo, aber ich muss hier jetzt wirklich in Ruhe weiter arbeiten. Wieso unternimmst du nicht was mit Mika oder den anderen Jungs?“ Cosmo ließ sich niedergeschlagen auf den Küchenstuhl fallen. „Mika und Jens haben beide keine Zeit und Dixon hat eine Verabredung mit Tamara.“ „Und Ariana?“, fragte ich, in der Hoffnung, ihn so wenigstens loszuwerden. „Die hat sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert, weil sie Valentinstag noch mehr hasst als dich und feilt am Drehbuch des Theaterstücks. Sydney meinte schon, ihre Tochter sei wie besessen davon und sie ist gewillt zu glauben, ihre Tochter sei auch eine Außerirdische.“, antwortete Cosmo mir belustigt. „Naja…“ Normal war Ariana bekanntlich noch nie. „Tut mir Leid, aber dann wirst du den heutigen Abend wohl alleine verbringen müssen. Mein Dad kommt auch nicht so schnell nach Hause, du hast also sturmfreie Bude!“ Cosmo riss bereits die Hände vor Begeisterung hoch, als ich noch hinzufügte: „Aber wehe du wiederholst dein Experiment und wirfst Mentos in eine volle Cola-Flasche!“
Die Pralinen wurden ein Erfolg und nachdem ich sie mit einer schönen Verpackung verschlossen hatte, konnte der Abend von mir aus kommen. Ich hatte vor, kein großes Trara zu machen und Emmet die Pralinen einfach zu überreichen – ohne großen Schnickschnack. Deshalb kleidete ich mich auch ganz leger. Ich wollte Emmet schließlich auch nicht glauben lassen, dass ich noch immer in ihn verknallt wäre. Mein Plan, durch die Theater AG mehr Zeit mit ihm zu verbringen war zwar ein voller Erfolg, aber wusste ich dennoch nicht, ob er insgeheim doch Gefühle für mich hegte. Er stritt es zwar damals ab, aber seine Körpersprache deutete ich dann wieder in die entgegengesetzte Richtung. Ich wollte mich gerade auf den Weg zu ihm machen und hatte mir Schuhe und Mantel angezogen, als es an der Tür klingelte. „Ich geh schon!“, rief ich zu Cosmo rauf. Ich öffnete die Tür und war nicht minder überrascht, wer plötzlich vor mir stand. „Joyce?!“ „Hey Dylan!“, begrüßte sie mich strahlend. Sie trug ein blaugrünes Abendkleid und mit ihrer blonden Frisur sah sie einfach nur himmlisch aus. Lediglich ihr Charakter war alles andere als himmlisch: „Ich komm gleich zur Sache, denn dir schöne Augen zu machen habe ich erstens nicht nötig und zweitens wäre es sowieso vergebens bei dir. Ich hab ein Date heute Abend … doch mein Traumprinz weiß noch nichts von seinem Glück. Genaugenommen hat er nämlich ein Date mit einem anderen Mädchen, von der ich leider nicht weiß, wer es ist. Doch das ist egal, denn ich passe viel besser zu ihm. Das wird ihm aber erst bewusst, wenn er sieht wie schön ich doch bin.“ Eingebildet? Arrogant? Eitel? Jap … das ist Joyce! „Jedenfalls musst du mir dabei helfen, die andere Tussi loszuwerden, oder ich…“ „Oder du was?“, fragte ich mehr als genervt und glaubte eine Drohung aus ihr herauszuhören. „Oder ich verkünde der gesamten Schule, dass du zum einen schwul bist und zum anderen mit deinem Cousin rummachst … das dürfte sicherlich sehr amüsant werden.“, beendete Joyce ihren Satz und ich riss meine Augen vor Entsetzen weit auf. Mir fiel nur ein passendes Wort für Joyce ein: Bitch! „Und wer soll dieser Traumprinz deiner Meinung nach sein?“, fragte ich, was quasi als Einwilligung galt ihr zu helfen … und sie hinterher in die Umlaufbahn zu schießen! Joyce lächelte mich vergnügt und wie ein kleines Mädchen an. „Es ist Mika!“
M:Herzen-60 Der beste Ort, um am Valentinstag ein romantisches Essen mit dem Partner zu verbringen, ist im „Dinner for Two“ – das nobelste Restaurant der gesamten Gegend. Ich konnte kaum glauben, dass ich mich von Joyce dazu überreden ließ, ihr bei ihrem Date zu helfen. Wobei „überreden“ wohl das falsche Wort dafür war. Erpresst hat sie mich! Wäre Cosmo zu diesem Zeitpunkt dabei gestanden, hätte er ihr Abendkleid vermutlich in tausend Stücke zerfetzt. Doch er bekam von alldem nichts mit und ich wollte dies auch lieber dabei belassen. Als ich mit Joyce im „Dinner for Two“ eintraf, sah ich mich zunächst einmal ausgiebig um. Das Restaurant war wirklich ein sehr nobler Schuppen. Es gab fast nur Zweiertische und jeder davon war mit einer kleinen Hecke so abgeschottet, dass der Gast ungeniert seine Mahlzeit – und sein Date – genießen konnte. Jeder Tisch war mit zwei Kerzen und roten Rosenblüten versehen. Von der Decke hingen mehrere Kronleuchter. In der Mitte des Restaurants befand sich die Bar, von der man von jeder Seite aus hingelangen konnte. Verschiedene Alkohole drapierten in einem Regal höher, so dass jeder Gast die große Auswahl bestaunen konnte. Durch die Gänge flitzten schwarz-weiße Pinguine – auch Ober genannt – die den Gästen ihre Bestellungen an den Tisch servierten. Im Hintergrund lief dezent romantische Klassikmusik, bei der mir jedoch ehrlich gesagt die Ohren bluteten. „So und wo ist Mika nun?“, fragte ich Joyce ungeduldig, denn schließlich hatte ich heute Abend noch Besseres vor. Emmet würde von mir die Pralinen überreicht bekommen und als Reaktion darauf, erhoffte ich mir so einiges. Gut, vielleicht keine Liebeserklärung seinerseits, aber … doch eigentlich schon. „Dort drüben! Siehst du sie?“ Joyce zeigte mit ihrer rechten Hand in die Richtung, in der sie Mika entdeckte, doch zu meiner Überraschung saß er ganz alleine am Tisch. „Er ist allein.“, stieß ich verwirrt aus. „Oh, aber er trägt einen schönen Smoking. Steht ihm!“ Joyce schlug mit der linken Hand nach mir. „Hör auf meinem Prinzen schöne Augen zu machen.“ „Ich mach ihm keine schöne Augen!“, stritt ich vehement ab. Joyce rollte mit den Augen. „Ist auch egal. Sein Date ist bestimmt gerade nur auf der Toilette. Das ist DIE Chance, sie loszuwerden.“ Ich musste gar nicht fragen, was sie vorhatte, denn das erklärte sie mir schon ganz von alleine. „Ich werde sie auf der Toilette einschließen.“ „Ist das dein Ernst?“, fragte ich trocken. „Das ist der dümmste Plan, von dem ich je gehört habe.“ „Hast du einen besseren Plan?“, fragte Joyce mich daraufhin ungeduldig. „Ja, wir gehen einfach wieder und gönnen Mika sein Glück.“, antwortete ich ihr und drehte mich bereits zum Ausgang, als ich Emmet plötzlich am Fenster vorbeihuschen sah. „Verdammt!“ Panik stieg in mir auf, denn Emmet sollte mich keineswegs mit der Irren hier entdecken. Wer weiß, was für falsche Schlüsse er am Ende daraus zog. „Schnell weg hier!“, forderte ich Joyce leise aber bestimmend auf und in gebückter Haltung bewegten wir uns im Restaurant fort. Wir versteckten uns hinter der nächstgelegenen Hecke, als Emmet das Restaurant auch schon betrat und nach jemand Ausschau zu halten schien. Schließlich schien er fündig zu werden und ging den rechten Gang entlang. Ich kroch ein wenig hoch, um einen Blick über die Hecke zu werfen und sah, wie Emmet auf seine Schwester zuging, die mit Dixon hier ihr Rendezvous hatte. „Boah zum Glück. Er scheint ihr nur etwas vorbeibringen zu wollen.“, sagte ich erleichtert und schnaufte aus. „Wie jetzt? Erst Cosmo, dann Mika und jetzt auch noch Emmet?!“, stieß Joyce erschüttert aus. „Geh mir nicht auf den Geist und halt den Mund.“, sagte ich nun langsam wütend. Wie konnte ich auch nur so blöd sein, mich von dieser Person so ausnutzen zu lassen. Ich bin Joyce nichts schuldig! „So redet man aber nicht mit einer Dame, Dylan.“, sagte plötzlich eine Stimme zu mir, die ich dem Mann zuordnen konnte, der uns die letzten Tage ständig Anweisungen gab. Ohne es zu merken, hatten Joyce und ich uns an den Tisch von Mr. Ainon und Miss Giggles verirrt, die uns nun mit großen Augen anglotzten. „Sie haben wohl auch ein Date, wie?“, fragte er mich. „Spielt ihr verstecken?“ „Nein tun wir nicht und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich hab heute schon genug Zeit hier verplempert.“ Ich stand auf, nachdem ich feststellte, dass Emmet bereits wieder fort war, und wollte ebenfalls gehen, als plötzlich Cosmo zur Tür reingeschneit kam. „Das darf ja wohl nicht wahr sein!“ Ich verschanzte mich schnell wieder hinter der Ecke und beobachtete Cosmo ausgiebig von dort. Was macht der denn hier, fragte ich mich. Zu meiner und auch Joyce großer Überraschung, setzte er sich zu Mika an den Tisch. Mikas Gesicht war nicht zu erkennen, denn er saß mit dem Rücken zu uns, aber Cosmo schien zugleich ein Gespräch mit ihm anzufangen … und sich zu amüsieren.“ „Ein Albtraum.“, brach es aus Joyce heraus. „Wem sagst du das.“, pflichtete ich ihr bei. Meine Neugier wurde gepackt und ich schlich näher an die Zwei heran, indem ich den Saal durchquerte. Joyce folgte mir und dabei stießen wir beinahe mit unserem Sportlehrer Mister Cage zusammen, der sich wie wir, in gebückter Haltung befand. „Mister Cage, was tun Sie denn hier?“, fragte ich verwirrt … vor allem aufgrund der Art und Weise. „Pssst.“, zischte er und deutete auf Miss Giggles und Mr. Ainon. „Ich bin hier Undercover, also los verschwindet, oder ihr dürft im nächsten Sportunterricht fünfhundert Extrarunden laufen!“ Die Drohung wirkte und Joyce und ich schlichen weiter. „Hier geht es verrückter zu, als in einem Irrenhaus. Ich muss wissen, was Cosmo und Mika hier treiben.“ „Na hoffentlich treiben sie es nicht.“, meinte Joyce daraufhin und ein scheußliches Bild bohrte sich in meinen Kopf. Cosmo und Mika, eng umschlungen zusammen in einem Bett liegend – nackt. Ich drehte mich angewidert zu Joyce um und sagte: „Weißt du was, mir reicht es jetzt. Ich gehe und es ist mir egal, was du in der Schule alles über mich rumerzählst. Erzähle allen das ich schwul bin und meinen Cousin einmal geküsst habe…“, eigentlich viermal, aber das ist Erbsenzählerei, „… aber am Ende wirst du diejenige sein, die alle verachten. Weil du eine miese und egoistische Kuh bist, die das Leid anderer zu ihrem Vorteil ausnutzt. Schönen Abend dir noch!“ Ich stand auf und ging davon, ohne auch nur einmal zurückzublicken. An Cosmo und Mika kam ich zum Glück unbemerkt vorbei, doch dafür versperrte Jens mir auf einmal den Weg. Er trug die Kleidung eines Obers. Logisch, seinen Eltern gehörte dieser noble Schuppen ja auch. „Oh hi Jens, du musst wohl heute deinen Eltern hier helfen wie? Sorry, aber ich wollte gerade gehen.“ „Ich hab dich mit Joyce gesehen.“, sagte Jens zu mir, ohne auch nur eine Miene im Gesicht zu verziehen. Da er auch einen Kopf größer als ich war, bekam ich es doch ein wenig mit der Angst zu tun. „Hattest du ein Date mit ihr? Bist du in sie verliebt?“ „Gott bewahre, nein!“, antwortete ich verteidigend. „Und bitte verbreite auch keine Gerüchte…“ „Bestimmt nicht, aber wenn du kein Date mit ihr hattest und nicht in sie verliebt bist…“ Was kam jetzt? Eine weitere Drohung des Abends? „… kann ich sie dann haben? Joyce ist genau mein Typ!“ Ich starrte meinen großen Schulkameraden mitleidig an. „Jens … du hast meinen Segen!“ Nach diesen Worten verschwand ich aus dem Restaurant und begab mich auf dem direkten Wege zu Emmet. Dies war ein wirklich verrückter Abend und ich wollte keine Zeit mehr verlieren. Zum Glück öffnete Emmet mir heute persönlich die Tür und nicht wie sonst üblich seine Mum, die auch gar nicht zu Hause zu sein schien. „Ist es nicht etwas spät für einen Besuch?“, fragte er mich irritiert. „Ja…, nein…, also eigentlich wollte ich dir auch nur das hier überreichen.“ Ich streckte meine rechte Hand aus, in der sich die Schachtel selbstgemachter Pralinen befand. Emmet musterte die Schachtel eingehend, ehe er mir in die Augen sah. „Was ist los? Willst du sie nicht?“, fragte ich ihn. „Dylan…“ Oh nein, wenn er so anfing, bedeutete dies nichts Gutes. „Es ist wirklich sehr nett von dir, dass du mir zu Valentinstag etwas schenken möchtest, aber…“ Aber? Ich hasse Abers! „Ich will kein Geschenk von dir. Tut mir Leid. Ich glaube du erhoffst dir da etwas, was einfach nicht existiert.“ „Ich … ich wollte dir doch nur eine Freude bereiten.“, sagte ich schließlich betrübt. „Ich weiß und das ist auch ganz lieb von dir, aber vielleicht wären die Pralinen bei einer Person aufgehoben, die das mehr zu schätzen weiß und sei mal ehrlich, du bist noch immer in mich verliebt, oder?“ Emmet schaute mich mit einem traurigen Lächeln an, dass mich nur noch nervöser machte. „Ich … ich…“ Ich brachte kein Wort mehr aus mir heraus. „Ich bin nicht schwul, auch nicht bisexuell und ich bin auch nicht in dich verliebt.“, sagte Emmet und mein Herz zerbrach in tausend Einzelteile. „Tut mir Leid.“ Ich sah es in Emmets Gesicht, dass es ihm wirklich leid tat, da er mich mochte … wenn auch nur als Freund. „Danke für deine Ehrlichkeit.“, sagte ich schließlich, wobei ich mich sehr zusammenreißen musste. „Ich geh dann mal besser.“ Ich verschwand und drehte mich nicht mehr zu Emmet um.
Den ganzen Nachhauseweg über, versuchte ich meine Gefühle in Zaum zu halten und nicht zu weinen. Auch als ich endlich Zuhause war, riss ich mich am Riemen. Ich warf die Schachtel Pralinen auf den Küchentisch, als Cosmo vom Wohnzimmer in die Küche geschlurft kam. Er trug seinen blauen Pyjama mit Teddybären drauf. „Du bist schon wieder da?“, fragte er mich. Ich verzichtete auf jede Frage bezüglich ihm und Mika. „Magst du Pralinen? Du kannst sie haben.“ Cosmo nahm die Pralinen natürlich gerne an, doch fühlte er auch sofort, dass mein Treffen mit Emmet nicht optimal lief. „Lief wohl nicht so gut, was?“ Ich biss mir auf die Lippe, denn ich konnte meinen Gefühlsausbruch einfach nicht mehr länger zurückhalten. Wie ein Vulkan brodelte alles aus mir heraus, jedes Gefühl, jeder Schmerz, jede Träne. Doch Cosmo fing mich in seinen Armen auf, denn ich war ihm wichtiger als jede Praline auf dieser Welt.
Fortsetzung folgt ... am Donnerstag, den 16.Februar 2023!
Neues Kapitel - neue Nebenrolle: Heute tritt Arianas Evo Luna endlich so richtig in Aktion. Außerdem hab ich mal die Charakterbeschreibungen von Jens und Joyce angepasst.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt.
Nebenrollen: Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“ und er steht auf Joyce. Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Durch Zufall erfuhr sie, dass Dylan auf Jungs steht. Sie schwärmt für Mika. Mr. Curt Ainon: Der Leiter der Theater AG
N:Rollenzuteilung-61 Ich hätte mich natürlich gerne in meinem Zimmer verschanzt, aber das war mir nicht vergönnt. Stattdessen musste ich bereits am nächsten Morgen wieder zur Schule, wo mir natürlich Emmet über den Weg lief. Er war so nett und stellte keine unnötigen Fragen in Form von „Wie geht es dir?“, aber zeigte trotzdem, dass er sich um mich sorgte. „Wenn du reden willst, steh ich gerne zur Verfügung.“, sagte er und ich würde bestimmt irgendwann auf sein Angebot zurückkommen. Immerhin schien es nicht so, als hätte Joyce ihre Drohung wahr gemacht. Meine Mitschüler verhielten sich mir gegenüber nicht anders als üblich und auch Joyce selber wirkte sehr gelassen. Vielleicht hatte sie ja doch noch einen schönen Abend … mit Jens? Das einzige was mich sehr gut von dem gestrigen Abend ablenkte, war eine neue Schülerin in der Parallelklasse. Das Mädchen hatte eine beachtliche Statur und war mehr Frau, als jedes andere Mädchen an dieser Schule. Sie sah wunderschön aus, ihre Kleidung war fetzig und ihre Art zu sprechen und sich zu bewegen, zeugte von einer gewissen Reife. „Wer ist sie?“, fragte Dixon, der ihr schmachtend hinterher schaute, als sie den Schulkorridor entlang lief. Tamara warf ihrem Freund einen wütenden und eifersüchtigen Blick zu, woraufhin er sich sofort bei ihr entschuldigte. „Das ist Luna und sie ist meine Cousine.“, antwortete Ariana und alle waren mehr als überrascht. „L-Luna?!“, stotterte ich vor mich hin und flüsterte anschließend in Arianas Ohr: „Ist sie nicht dein Evo? Der Evo, der Prokkowitch verfolgt und eine Falle gestellt hat?“ „Genau das ist sie.“, sagte Ariana und Cosmo bestätigte ihre Aussage mit einem Nicken. „Sie ist gestern Abend zurückgekehrt. Ihr geht es gut und von Prokkowitch geht keinerlei Gefahr mehr aus.“ „Das sind doch gute Nachrichten oder?“, meinte Cosmo glücklich. „Mir wäre wohler zumute, wenn es eine Leiche von dem Kerl gäbe.“, meinte ich nicht hundert Prozent überzeugt. „Aber schön zu sehen, dass sie überlebt hat. Jetzt lerne ich sie auch kennen.“ „Es freut mich sehr an eurer Schule zu sein und all eure Bekanntschaft zu machen.“, sagte Luna mit einem strahlenden Lächeln. Wie Cosmo hatte sie das Talent dazu, auf sich aufmerksam zu machen, doch tat sie dies nicht durch dumme Handlungen oder Worte, sondern mit einer gewissen Coolness. „Hallo Dylan, ich hab schon viel von dir gehört.“, sagte Luna zu mir, die mit mir auf Augenhöhe war. Ihre Brust war für ihr Alter recht üppig … ob Ariana ihr dieses Aussehen vorgeschlagen hat? Sie gab mir einen kräftigen Händedruck und winkte mir zum Abschied, ehe sie im anderen Klassenzimmer verschwand.
Die Tage vergingen und mir wurde kein Leid erspart, da ich mich ja freiwillig in die Theater AG eingeschrieben hatte, um Emmet nahe zu sein. Ich wäre gerne schreiend von der Bühne gerannt, doch wollte ich nicht als kümmerliches Elend abgestempelt werden. Dixon und Tamara küssten sich leidenschaftlich vor meinen Augen. Na wenigstens die Beiden hatten ihren Spaß. Ich warf einen letzten kurzen Blick auf den mir vorliegenden Text und sprach: „Ich bitte euch, wem das Stück nicht gefalle, betrachte es als einen Traum und der zufrieden sei, möge applaudieren!“ „Die Rolle des Puck ist Dylan wie auf den Leib geschneidert.“, sagte Mr. Ainon im gelangweilten Ton. „Ich bitte Sie, Dylan als Puck? Das passt ja mal so gar nicht.“, reagierte Ariana verständnislos. „Ich hab da eine Idee.“, sagte plötzlich eine dritte Stimme, die zu Luna gehörte. „Oh mein Gott, nicht noch so eine, die sich in meinem Stück wichtigmachen möchte.“, hörte ich Mr. Ainon genervt sagen, der sich das Drehbuch über den Kopf schlug. „Hören Sie sich doch bitte erst einmal an, was ich zu sagen habe.“, entgegnete Luna ungeniert. „Ich hab bereits eine Regieassistentin und die ist schon zu viel.“, erwiderte Mr. Ainon daraufhin eitel. Ariana schnaufte, doch Luna ließ sich von Mr. Ainons Aussage weder beirren noch verunsichern. „Sie führen doch das Stück ‚Ein Sommernachtstraum‘ auf oder? Dieses Stück kennt doch inzwischen schon die ganze Nation, wieso also nicht etwas Mutigeres wagen?!“ „Schlagen Sie etwa gerade vor, dass wir ein anderes Stück aufführen sollen?“, fragte Mr. Ainon. „Wehe … ich bin gerade mit den Elfenkostümen fertig geworden.“, reagierte Joyce erschrocken. „Nein, nicht doch. Das Stück ist dasselbe, nur die Liebesgeschichte sollten wir ein wenig verändern.“, sagte Luna, die sich selbstbewusst auf die Bühne stellte und jedem einmal direkt in die Augen sah. „Lysander und Hermia lieben sich, Demetrius und Helena lieben sich, doch was wäre wenn sowohl Demetrius und Lysander, als auch Helena und Hermia ineinander verliebt wären?!“ Ein Schauder ging durch die Theater AG und auch ich konnte kaum glauben, was Luna uns da gerade allen vorschlug. Mr. Ainon würde nie im Leben darauf eingehen. „Sie meinen also, dass eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jungs und zwei Mädchen interessanter wäre.“, sagte er nachdenklich und kaute dabei unentwegt an einem Bleistift. Luna nickte aufgeregt, während andere im Saal weniger davon begeistert schienen – darunter Dixon und Joyce. „Nun ja … ich wäre durchaus geneigt dieser Idee nachzukommen, aber wer würde diese Rollen verkörpern wollen?“ Ariana zählte die vier Rollen auf: „Also ursprünglich war geplant, dass Emmet Lysander, Dixon Demetrius, Tamara Helena und Joyce Hermia verkörpert.“ „Nein, auf keinen Fall werde ich einen Kerl küssen!“, protestierte Dixon sofort. „Und ich werde mich hier ganz sicher auch nicht als Lesbe ausgeben.“, meinte Joyce hysterisch. „Ach das ist doch alles kein Problem, dann werden die Rollen eben umbesetzt.“, sagte Luna locker, woraufhin Joyce sich zu einem Schrei hinreißen ließ, der mir auch nach zehn Minuten noch in den Ohren nachhallte. Jens versuchte sie zu beruhigen, doch war sie so hysterisch, dass sie niemanden an sich heranließ und von der Bühne stürmte. „Wow … das Mädel hat ein Organ.“, sagte Luna kichernd. „Also ich bin gerne bereit dazu, die Liebesgeschichte auf homosexuelle Basis umzuschreiben, aber nur wenn Sie geeignete Darsteller für die Rollen finden.“, sagte Mr. Ainon entschieden. Na eins ist sicher, ich werde ganz sicher nicht Demetrius verkörpern. „Dylan hier kann Demetrius spielen!“, rief Cosmo plötzlich, der hinter mir stand und mit dem Finger von oben auf mich zeigte. „Was? Nein!“, entgegnete ich überrumpelt und musste dabei unweigerlich zu Emmet sehen. „Ich meine…, also…, wenn Emmet damit einverstanden wäre.“ „Von mir aus…“, antwortete Emmet lediglich und wir starrten uns weiterhin an. „Sehr schön und wer knutscht mit mir rum?“, fragte Tamara. „Joyce ist schreiend davon gerannt.“ „Wenn keiner was dagegen hat, stelle ich mich für die Rolle zur Verfügung.“, sagte Luna selbstsicher und stellte sich lächelnd neben Tamara. „Wir geben doch ein schönes Pärchen ab, oder?“ „Boah ist das geil! Zwei Mädels die rummachen.“, gab Dixon sabbernd von sich. „Ach, aber wenn zwei Jungs sich küssen ist das eklig?“, fragte Mika seinen Kumpel ungläubig. „Wie auch immer, wenn Dylan nun Demetrius spielt, darf ich dann Puck spielen?“
Fortsetzung folgt ... am Samstag, den 18.Februar 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist. Gina Stone: Mutter von Mika. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo.
Ξ:Nachbeben-62 „Hier sind wir. Soll ich dich in einer Stunde wieder hier abholen?“ Mein Dad sah mich fragend an, während ich das Schild an der Hauswand musterte, auf dem geschrieben stand „Dr. Archibald Loony – Therapeut“. „Nein, schon in Ordnung. Du musst mich nicht abholen. Ich geh nachher zu Fuß nach Hause. Ein wenig Frischluft wird mir sicher gut tun.“, sagte ich zu meinem Dad und hatte schon meine rechte Hand an der Autotür, als ich von meinem Dad beim Aussteigen zurückgehalten wurde. „Ich bin stolz auf dich Dylan.“, sagte er, was mir wiederum Mut gab. „Ich finde es sehr gut von dir, dass du diesen Schritt wagst. Du wirst sehen, danach wird es dir sehr viel besser gehen.“ „Ja doch Dad.“, erwiderte ich lediglich. Ich hatte mich letztendlich doch noch dazu entschlossen, einen Therapeuten aufzusuchen. Nachdem auch noch mein gebrochenes Herz dazu kam, hatte ich mehr denn je das Gefühl, es wäre das Richtige. Glücklicherweise war dieser Therapeut auch der Einzige in der Nähe, bei dem ich nicht erst in einem halben Jahr einen Termin bekommen hätte. „Rede mit ihm, worüber immer du auch mit ihm reden möchtest. Zwing dich nicht. Vergiss nicht, du tust das aus freien Stücken…, aber rede trotzdem, denn billig war es nicht.“ Ich schaute meinen Dad schief an, der sein Schmunzeln nur schwer verbergen konnte. „Jedenfalls…, hoffe ich, dass du Klarheit darüber erhältst, in welche Richtung du dich bewegst. Ich möchte ja nicht schon wieder mit dem Thema anfangen, aber du und Ariana…“ „Dann tu es doch einfach nicht, Dad!“, entgegnete ich sofort genervt. „Es tut mir Leid, aber ich muss dir das jetzt einfach noch sagen. Ich hab dich mit dem Mädchen gesehen.“ Ich sah meinen Dad verwirrt und ahnungslos an. „Dieses eine hübsche Mädchen, mit der du an Valentinstag ins ‚Dinner for Two‘ spaziert bist. Das war doch ein Date oder nicht?“ Oh mein Gott. Ich ließ meinen Kopf nach vorne auf das Armaturenbrett fallen. „Ich will gar nicht wissen was zwischen euch war, ich bin da gerade auch nur zufällig mit dem Streifenwagen vorbeigefahren.“ „Sehr schön … wir bereden das ein andermal. Ich muss los.“, sagte ich entschieden und stieg aus.
Eine Stunde klingt wie eine sehr kurze Zeit, doch fühlte sie sich bei Dr. Loony wie eine Ewigkeit an. Ich hatte zum Glück das Gefühl, als würde er meinen Wunsch respektieren, nur das zu sagen, was ich auch sagen möchte und trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, mich in irgendeiner Art genötigt zu fühlen, da mein Dad ja schließlich auch einiges dafür hinblätterte. Letzten Endes kamen wir eigentlich zu gar keinem Ergebnis, weil ich die volle Stunde damit verbrachte, ihm von meinem Sturz in den Pool und dem Koma zu berichten. Jedoch erwähnte ich dabei weder, was die Kopfschmerzen und die Zitteranfälle auslöste, noch in welcher Verbindung ich zu Cosmo stand. Als ich das Gebäude verließ und die Treppe hinunterging, begegnete ich jedoch einer Person, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte. „Was tust du denn hier?“, fragte ich überrascht, als ich Mika am Fuße der Treppe erblickte, der ebenso wie ich überrascht zu sein schien. „Offenbar dasselbe wie du. Meine Mum zwingt mich dazu. Das war die Bedingung, dass ich gleich wieder zur Schule durfte.“, erklärte Mika mir. „Sorry, aber ich werde erwartet.“ Mika schritt an mir vorbei und verschwand in der Praxis von Dr. Loony. Ich verließ das Gebäude und beim genaueren Überlegen wurde mir bewusst, dass dies die ersten Wortwechsel zwischen mir und Mika seit Silvester waren. Ich hatte das Bedürfnis noch mehr Worte mit ihm zu wechseln und beschloss auf ihn zu warten. Ich setzte mich auf eine Parkbank auf der gegenüberliegenden Straßenseite und wartete. Der Winter verzog sich langsam, denn Schnee war nur noch stellenweise erkennbar und sonderlich kalt war es auch nicht mehr, was das Sitzen auf der Bank erträglicher für mich machte. Während ich wartete hatte ich auch genügend Zeit mir passende Fragen zurechtzulegen, die ich Mika stellen wollte. Wie erwartet verließ auch Mika eine Stunde später das Gebäude. Ich winkte ihm zu und als er mich entdeckte, schien er sich nicht sicher zu sein, ob er mir Gesellschaft leisten sollte. Er überquerte schließlich doch die Straße und sagte zu mir: „Bist du verrückt? Du holst dir noch den Tod!“ „Und das sagt mir einer, der dem Tod nur ganz knapp entronnen ist.“, entgegnete ich. Mika setzte sich zu mir, mit den Händen in den Hosentaschen. „Eben, aber ich war nicht derjenige der mehrere Wochen im Koma lag. Wie geht es dir?“ „Gut.“, antwortete ich, was natürlich gelogen war, aber von Mika wollte ich kein Mitleid, weshalb mir eine Lüge lieber war. „Sorry, wenn ich mit der Tür ins Haus falle, aber du weißt jetzt über alles Bescheid oder? Das mit Cosmo…“ „Jap.“, antwortete Mika mir lediglich und ich war ein wenig enttäuscht, da ich mir mehr erhofft hatte. „Du wirst es doch keinem erzählen oder?“, fragte ich unsicher. Die Frage war mir am Wichtigsten, denn ich wusste nicht, ob ich Mika Vertrauen schenken sollte oder nicht. Mika sah mich an und ein Lächeln fuhr über sein Gesicht. „Denkst du nicht, dass wen ich es allen erzählen wollen würde, ich es nicht schon längst getan hätte?“ „Ich weiß nicht…, ich vertrau dir nicht.“, antwortete ich ihm ehrlich. Mika lächelte erneut, doch dieses Mal wirkte es aufgesetzt und auch ein wenig traurig. „Ich bin bei Gott kein Engel, Dylan, und ich weiß, dass ich in der Vergangenheit ein ziemlicher Drecksack war. Ich hab Emmet scheiße behandelt, ich hab jeden scheiße behandelt…, aber so bin ich nicht mehr.“ „Und was hat dich deiner Meinung nach verändert?“, fragte ich neugierig. „Würdest du mir glauben, dass Cosmo mich zu einem besseren Menschen gemacht hat?“ Ich blickte Mika erstaunt an. Mir war klar, dass zwischen Mika und Cosmo irgendeine besondere Verbindung war, die ich noch nicht verstand, aber sollte Cosmo wirklich so einen guten Einfluss auf ihn gehabt haben? „Aber bevor du frägst…, zwischen mir und Cosmo läuft nichts. Wir sind nur Freunde.“ „Nur Freunde?“ Ich runzelte mit der Stirn. „Ich hab euch Beide im ‚Dinner for Two‘ gesehen! Du hast einen Smoking getragen und es war Valentinstag! Und du sagst mir, ihr wärt nur Freunde?“ „Du warst da?“ Mika schien plötzlich sichtlich irritiert zu sein. „Ähm ja … kurz … mehr oder weniger, aber egal.“, antwortete ich ihm, als von der Straße ein Hupen zu hören war. Mikas Mutter war mit dem Auto gekommen, um ihren Sohn abzuholen. „Das ist meine Mum. Tut mir Leid, aber wir reden ein andermal weiter, okay?“ Mika streckte mir seine rechte Faust entgegen und ich schlug freundschaftlich ein. Danach verschwand er und fuhr mit seiner Mutter gemeinsam davon. So richtig schlau wurde ich immer noch nicht aus ihm, aber wenigstens schien er die Klappe zu halten … zumindest hoffte ich das. Ich wollte mich ebenfalls allmählich auf den Nachhauseweg begeben, als ich plötzlich einen kalten Atem im Nacken spürte, der meine Adern zum Gefrieren brachte. „Wir haben ein Problem, Dylan.“, sagte eine tiefe Stimme zu mir. Ich stand sofort von der Bank auf und drehte mich um. Vor mir stand ein mir unbekannter Mann, der mich jedoch zu kennen schien. „Ich bin mir sicher, du hast nicht mehr mit mir gerechnet, aber ich verlasse diesen Planeten nicht, ohne meinen Auftrag zu erfüllen.“ Er sah zwar anders aus, aber es war ohne jeden Zweifel Prokkowitch! „Du wirst mich jetzt begleiten, ohne Faxen zu machen. Hast du mich verstanden? Denn wenn nicht, werde ich nicht nur dich und deinen Vater auslöschen, sondern die ganze Stadt zerstören!“
Fortsetzung folgt ... am Dienstag, den 21.Februar 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo.
O:(Un-)Glück-63 Ich hatte aber auch gar kein Glück. Meine Hoffnung, dass Prokkowitch den Kampf gegen Luna nicht überlebt haben könnte, war ja spätestens seit Lunas Rückkehr verschwindend gering, aber trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass mir dieses Unheil erspart geblieben wäre. Nun wurde ich als Geisel festgehalten, um Cosmo und Luna eine Falle zu stellen. „Ich werde Cosmo nicht an Sie ausliefern, dass können Sie vergessen!“, fauchte ich Prokkowitch an, der eine neue Gestalt angenommen hatte, um ungesehen und unbemerkt durch die Stadt schleichen zu können. „Ich habe dir doch gesagt, wenn du nicht das tust was ich von dir verlange, dann wird dein Vater als Erstes sterben!“, wiederholte sich Prokkowitch wütend und ungeduldig, denn er zerrte so stark an meinem Arm, dass jeder Knöchel darin schmerzte. „Willst du, dass ich deinen Vater töte? Nein? Dann tu gefälligst was ich dir sage und ihm wird nichts zustoßen!“ Prokkowitch zerrte mich zu mir nach Hause. Ich wusste, dass mein Dad sich in der Arbeit befand und Cosmo heute Basketball-Training hatte, also stand das Haus leer. Ich versuchte mir fieberhaft einen Plan zurechtzulegen, wie ich entkommen oder Prokkowitch wieder loswerden konnte, doch hatte ich zugegebenermaßen sehr viel Angst! Die Angst lähmte meinen Körper und auch meine Gedanken. Was sollte ich nur tun? „Ich werde dich an einen Stuhl fesseln müssen…, reine Vorsichtsmaßnahme. In letzter Zeit sind mir zu viele Geiseln entschwunden…!“ „Warum haben Sie Mika entführt?“, fragte ich Prokkowitch nun etwas mutiger, denn die Frage spukte mir schon lange im Kopf herum. Prokkowitch drückte mich auf einen Stuhl im Wohnzimmer, wo er mich an Händen und Füßen mit einem Seil festband. Er zog kräftig zu, was erneut Schmerzen in mir verursachte. „Dein Freund hat sich mir regelrecht angeboten. Dieser Dummkopf hat allen Ernstes geglaubt, ich würde Omikron-1570 in Frieden lassen, wenn er sich für ihn opfern würde. Als wäre ein Mensch genauso viel Wert wie ein Evo. Wir Evos sind eine hochentwickelte Spezies, wohingegen ihr Menschen primitive Lebewesen seid, die keine Daseinsberechtigung im Leben haben.“ Mika wollte sich für Cosmo opfern? Warum? Das ergab so gar keinen Sinn, es sei denn … er wäre in Cosmo verliebt UND er wusste bereits vorher, dass Cosmo kein Mensch war! Dann war mein damaliger Verdacht also doch richtig? Oh Mann, ich machte mir gerade Gedanken über Mika, dabei steckte ich bis zum Hals in der Klemme. Jeden Moment käme Cosmo nach Hause und er würde geradewegs in die Falle laufen. Prokkowitch ließ mich nur am Leben, wenn Cosmo ihm keinen Widerstand leistete, so wie er meinen Vater nicht tötete, wenn ich ihm keinen Widerstand leistete. Auf einmal klingelte mein Handy in der Hosentasche. Prokkowitch zog es mir aus der Hose und starrte auf das Display. „Dein Dad. Ich werde ihn einfach wegdrücken.“ „Nein!“, schrie ich und Prokkowitch funkelte mich böse an, woraufhin ich gleich wieder etwas leiser sprach. „Wenn Sie ihn wegdrücken, dann wird er sich gleich denken, dass etwas nicht stimmt. Er kennt mich und er ist Polizist! Lassen Sie mich bitte mit ihm reden, dann kann ich ihn abwimmeln.“ „Also schön, aber mach keine Dummheiten…, oder er stirbt doch noch!“, drohte Prokkowitch mir und hielt mir kurzerhand das Handy ans Ohr. „H-Hey Dad, was gibt´s?“, fragte ich dezent nervös, als ich den Anruf doch noch entgegen nahm. „Was es gibt? Ich möchte gerne wissen, wie deine Stunde bei Dr. Loony war.“, antwortete mein Dad mir und im Hintergrund konnte ich das Vorbeifahren eines Zuges hören. Entweder befand sich mein Dad gerade am Bahnhof, oder am großen Bahnübergang. So oder so, war er nur drei Fahrminuten von mir entfernt. Meine Chance! „Die Stunde bei Dr. Loony verlief wirklich ausgezeichnet.“, antwortete ich meinen Dad und nun kam meine verschlüsselte Botschaft, die ich vor langer Zeit mit meinem Dad mal vereinbart hatte, wenn ich in Schwierigkeiten steckte. „Ich bin gerade am Lernen und muss deshalb wieder auflegen, aber später koch ich für uns Drei. Was ist dir lieber: Roastbeef oder Schweinekoteletts?“ Es dauerte wohl ein paar Sekunden bis es bei meinem Dad Klick machte, doch dann sagte er zu mir: „Hab verstanden. Leg auf, ich bin schon unterwegs!“ „Gute Entscheidung, bis heute Abend Dad.“ Ich verabschiedete mich und Prokkowitch beendete den Anruf. Ich war vielleicht doch kein so schlechter Schauspieler, wie ich von mir dachte. „Also … mein Dad ist beruhigt. Was jetzt?“ In eben dieser Sekunde wo ich die Frage stellte, hörte ich die Haustür zufallen. Cosmo kam gerade vom Training nach Hause. „Jetzt kommt meine Rache.“, antwortete Prokkowitch mir, dem ein eiskaltes Lächeln übers Gesicht fuhr. Mein Körper bebte vor Angst und ich versuchte mich von den Fesseln zu lösen, doch waren diese zu eng gebunden. Ich hatte keine Chance! Ich wollte schreien, doch Prokkowitch sah das voraus und hielt mir seine Hand vor den Mund. Schließlich betrat der gutgelaunte und nichtsahnende Cosmo das Wohnzimmer. Sofort erblickte er mich, wie ich an den Stuhl gefesselt war und Prokkowitch, der hinter mir stand und süffisant grinste. „Dy-Dylan, nein!“ Cosmo wich sofort in den Angriffsmodus und blickte Prokkowitch zornig an. „Schön dich so schnell wiederzusehen. Du erkennst mich vielleicht nicht, aber du kannst dir sicher denken, wer sich hinter dieser Maskerade verbirgt.“, sagte Prokkowitch zu ihm. „Wenn du ihm was antust, dann bring ich dich um!“, drohte Cosmo ihm zähneknirschend. „Das hättest du dir früher überlegen sollen, als du noch die Gelegenheit dazu hattest. Jetzt ist es zu spät!“, entgegnete Prokkowitch. „Du bist eine Schande für alle Evos, doch heute wirst du eliminiert.“ Das konnte ich natürlich nicht zulassen und so biss ich Prokkowitch kurzerhand in die Hand. Dieser schrie auf und rächte sich, indem er mich mit der anderen Hand ins Gesicht schlug. Ich fiel samt den Stuhl zu Boden und sah, wie Cosmo auf Prokkowitch zustürmte. Dabei sprang er über mich hinweg und verwandelte sich im Sprung in seine wahre Gestalt. So groß die Gefahr auch gerade war, so überwältigend war doch das Schauspiel, das sich mir gerade bot. Auch Prokkowitch verwandelte sich und so wurde ich erstmals Zeuge eines echten Fights zwischen zweier Evos. Cosmo kämpfte nicht nur mit Fäusten und Füßen, sondern auch mit seinem Schwanz. Doch leider zog er den Kürzeren, denn Prokkowitch schien agiler und stärker zu sein. Er verpasste Cosmo einen Tritt, woraufhin dieser in die Kommode flog, in der das Porzellangeschirr aufbewahrt wurde. Hm … das war ein Hochzeitsgeschenk von meinen Großeltern väterlicherseits. Meine Mum mochte das Geschirr eh nie! „Dieses Mal wirst du mir nicht entkommen!“, rief Prokkowitch siegessicher. „Dieses Mal gewinne ich!“ Meine Angst um Cosmo stieg ins Unermessliche, als sich mein Dad mit erhobener Waffe in den Überresten der kaputten Glasscheibe spiegelte. Ohne zu zögern feuerte er einen Schuss ab, der Prokkowitch in den Rücken traf, woraufhin dieser erst einmal zu Boden ging. Danach stürmte mein Dad zusammen mit Sydney das Wohnzimmer, während ich jemanden die Haustür eintreten hörte, die sich als Luna herausstellte. Sie knöpfte sich Prokkowitch ebenfalls vor und verpasste ihm einen kräftigen Tritt in den Nacken. Es war ein sehr beachtlicher Tritt, bei dem sogar mein Dad kräftig schlucken musste. Die Frage, ob ein Pistolenschuss einem Evo etwas anhaben konnte, wurde mir nun auch endlich beantwortet, denn Prokkowitch krümmte sich vor Schmerzen am Boden. Dabei machte er eine erstaunliche Entwicklung durch, denn zuerst wurde sein Gesicht ganz rot als würde es brennen, dann schwarz wie Ruß und zu guter Letzt noch weiß wie Asche. „Feuer ist die Schwachstelle aller Evos, da ist es nur natürlich, dass eine Feuerwaffe bei einem Evo erheblichen Schaden anrichten kann.“, erklärte Sydney triumphierend, während sie den Lauf ihrer Waffe auf Prokkowitch richtete. „Aber jetzt mal im Ernst: Roastbeef und Schweinekoteletts?“ „Ja warum denn nicht? Ich mag kein Roastbeef und mein Sohn keine Schweinekoteletts.“, erklärte mein Dad ihr, während er ebenfalls seine Waffe auf Prokkowitch gerichtet hielt. „Das ging ja gerade noch einmal gut aus.“, hörte ich Cosmo inzwischen zu mir sagen, der sich von Prokkowitch Tritt erholt zu haben schien und meine Fesseln löste. Als ich endlich wieder frei war, konnte ich ihn unversehrt in meine Arme schließen. „Das war Glück im Unglück.“, versicherte mein Dad uns allen. „Ist es nun endlich vorbei?“, fragte ich Cosmo und starrte dabei auf Prokkowitch, dessen Gesicht leblos wirkte, wohingegen ich mit einem blauen Augen und einer blutigen Nase davon kam. „Es ist vorbei. Er ist tot!“, antwortete Cosmo mir und Erleichterung breitete sich in mir aus.
Fortsetzung folgt ... am Donnerstag, den 23.Februar 2023!
Na, hoffentlich ist jetzt Ruhe. Ich hatte tatsächlich beim Lesen eine Zeit lang doch irgendwie Angst, obwohl es "nur" eine Geschichte ist. Aber was für eine.
Ich glaub mittlerweile, diese Evo-Stories werden jetzt zu meinen Lieblingsgeschichten von Dir. Wenn ich das richtig sah, kommen ja noch einige. :)
Delfino: Wenn du mitfieberst, dann hab ich mein Ziel ja erreicht. Gibt denke ich kein größeres Lob für einen Autoren, wenn der Leser beim lesen richtige Emotionen entwickelt. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher was du meinst, dass noch einige Evo-Stories kommen? Wenn du damit die Kapitelanzahl meinst dann ja, denn wir sind jetzt erst knapp über die Hälfte (insgesamt 120 Kapitel). Ansonsten kommen später noch 6 Special-Kapitel, die deutlich länger als normale Kapitel sind.
Für dieses Kapitel hab ich mal einen neuen Charakter nicht in die Rollenliste mit aufgenommen, um euch nicht vorweg zu spoilern.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt.
Nebenrollen: Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Fedora Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika. Sie hat einen siebenjährigen Sohn.
Π:Treffen-64 Eine Frauenstimme verkündete per Bahnhofsdurchsage, dass der Zug auf Gleis 3 gleich abfahren würde. An eben diesem Bahnsteig standen Cosmo, Luna, Ariana und ich gerade, um uns von Frau Kovnikovo und ihrem Sohn zu verabschieden. Es war ein komisches, aber auch ein sehr glückliches Gefühl uns alle hier unversehrt stehen zu sehen. „Ich bin wirklich froh, dass der Albtraum endlich vorbei ist.“, sagte Frau Kovnikovo noch einmal zu mir, während sie die Hand ihres Sohnes hielt. „Dieses Monster kann uns jetzt nichts mehr anhaben!“ „Ich hoffe doch trotzdem, dass du nicht alle Evos als Monster ansiehst.“, meinte Cosmo zu ihr. „Nein, natürlich nicht. Du und Luna, ihr habt uns das Leben gerettet. Das werde ich euch im Leben nicht vergessen und euer Geheimnis ist selbstverständlich auch bei mir sicher … und bei meinem Sohn, das verspreche ich euch.“ Frau Kovnikovo lächelte ihren Sohn an, der das Lächeln erwiderte. „Wohin geht ihre Reise denn nun eigentlich?“, fragte Ariana die Astronomin. „Wir werden mit dem Zug nach Atlanta fahren und von dort aus mit dem nächsten Flieger nach Moskau fliegen. Wir vermissen unsere Heimat und wollen endlich wieder nach Hause.“, antwortete Frau Kovnikovo ihr und danach drückte sie uns noch einmal alle zum Abschied an ihre Brust. „Passt auf euch auf Kinder…, vielleicht sieht man sich eines Tages wieder. Auf Wiedersehen!“ Die Astronomin stieg mit ihrem Sohn zusammen in den Zug ein und als dieser losfuhr, winkten wir den Beiden noch hinterher.
Nachdem wir uns am Bahnhof allesamt ein wenig unterkühlt hatten, beschlossen Ariana und ich, unsere beiden Evos in ein Café einzuladen, wo sie so viel schlemmen durften, wie sie nur wollten. Das beliebteste Café unserer Kleinstadt war das „60“, ein Café im Retro-Look. Gleich nachdem wir das Café betraten, staunte Cosmo nicht schlecht, als er eine Lokomotive sah, die auf Gleisen in der Luft im Kreis fuhr. An den Wänden hingen verschiedene Schaltplatten, darunter auch welche von Marilyn Monroe und Elvis Presley. Eben solche Musik wurde auch gerade in einer Jukebox abgespielt. Wir setzten uns an einen Platz am Fenster, dessen Polster mit rotem Leder überzogen waren, während an der gegenüberliegenden Wand ein rostiges altes Fahrrad hing. Eine Bedienung auf Rollschuhen kam herbei und nahm unsere Bestellung entgegen. „Wow, das ist ja voll abgefahren!“, rief Cosmo begeistert, als er die Rollschuhe an der Frau erblickte, die ihn wiederum nur freundlich anlächelte. „Für mich bitte nur einen schönen warmen Kakao.“, sagte ich zu der Frau und beschloss gleich einmal aufs Klo zu gehen, während die anderen Drei noch ihre Bestellung aufgaben. Ich stolzierte zu der Toilette, doch als ich die Tür öffnete, schlug ich diese gegen einen Mann, der sich gerade in der Toilette befand. „Oh Verzeihung, ich hab Sie nicht gesehen.“, entschuldigte ich mich schnell. „Kein Problem. Ist nichts passiert.“, entgegnete der Mann, dessen Alter ich auf ungefähr Mitte Vierzig schätzte. Seine Statur war sehr schlaksig, aber dafür war er recht groß. Sein Haar wirkte ausgebleicht und im Gesicht waren bereits die ersten Falten zu sehen. Ob ich auch mal so „alt“ aussehen werde? Andererseits trug er einen Blazer und darunter ein lockeraussehendes Shirt, was ihn für sein Alter recht cool wirken ließ. Ich machte mir jedoch keine weiteren Gedanken, denn schließlich wollte ich nur eines: Meine Blase erleichtern…, okay das hätte ich vielleicht nicht denken sollen. Als ich die Toilette verließ und zu meinen Freunden zurückging, kam ich auch an dem Tisch vorbei, an dem der Mann von eben saß. Eine Bedienung war gerade bei ihm, doch er antwortete: „Einen Augenblick bitte noch. Ich warte hier auf jemanden.“ Als ich schließlich wieder an meinem Platz saß, waren die anderen Drei in ausgelassener Stimmung. „Worüber lacht ihr?“, fragte ich belustigt, denn auch ich wollte mal wieder ausgiebig lachen. „Über Cosmo.“, antwortete Luna mir lediglich, die beim Kichern erstmals wie ein Mädchen wirkte. „Was hast du jetzt wieder angestellt?“, fragte ich Cosmo zugleich und blickte ihn dabei schuldig an, als hätte er wieder was ausgefressen. Cosmo verweigerte jedoch jedwede Aussage. „Noch hat er gar nichts angestellt.“, sagte Ariana schließlich. „Aber wie viel Geld hast du dabei?“ „Geld? Wieso? Ich…“ Ich verstummte, denn plötzlich sah ich Emmet am Fenster des Cafés vorbei hasten. Ich verfolgte ihn mit meinen Augen und sah, wie er das Café betrat. Er warf einen kurzen Blick durchs Café und ich wollte ihm bereits zuwinken, als er mich auch bereits entdeckte. Er wirkte ausgesprochen nervös und als er sich uns näherte, wollte ich schon aufstehen, um ihn zu begrüßen, doch er ging einfach an uns vorbei, als wären wir Luft. „Was ist denn jetzt los?“ „Oha, eiskalt abserviert.“, sagte Luna frech grinsend. „Apropos eiskalt servieren…“ Ich beachtete meine Freunde gar nicht weiter, denn meine Aufmerksamkeit galt nun ausschließlich Emmet, der zu meiner großen Überraschung sich zu dem Mann setzte, dem ich die Toilettentür ans Hirn knallte. Wer war dieser Mann? Und noch viel wichtiger: Was hatte Emmet mit ihm zu schaffen? Ich kam mir dumm vor, sie aus der Ferne neugierig anzustarren, als wären sie eine Horde wilder Affen, weshalb ich zu ihnen rüberging. Mitten im Gang blieb ich jedoch stehen, da es eigentlich recht unhöflich von mir war, die Beiden zu stören. Ich wollte bereits wieder kehrt machen, als mich der Mann entdeckte und mich zu sich herwinkte. „Kann ich was für dich tun?“ „Ich äh…, also ich äh…“ Ich stotterte wieder einmal vor mich hin. Peinlich. Emmet drehte sich zu mir um und blickte mich überrascht an. „Du bist ja auch hier. Ich hab dich gar nicht gesehen.“, sagte er, was mir jedoch selber bereits bewusst war. „Naja, da du schon einmal hier bist, kannst du auch gleich einmal meinen Vater kennen lernen. Dylan, das ist mein Dad. Dad, das ist Dylan, ein Mitschüler und Freund.“ Dad? Emmets Dad?! Meine Güte war ich dumm, denn ich wusste doch wie Emmets Vater aussah. Zu meiner Verteidigung: Ich hatte ihn über ein Jahr nicht mehr gesehen und auch nicht mehr erkannt. Er kleidete sich viele angenehmer als früher. „Ach, du bist also dieser Dylan.“, sagte Emmets Dad, der nun hocherfreut zu sein schien. „Ja, ich erinnere mich. Tammy hat mir bereits viel von dir erzählt. Sehr viel sogar…“ Oh Gott, hoffentlich nur Gutes und nichts über meine Gefühle zu Emmet, so dachte ich mir. „Ich hab auch schon sehr viel von Ihnen gehört, Mr. Harding.“, entgegnete ich und dachte daran zurück, wie er sich von seiner Frau trennte, weil er sich als homosexuell outete und nun mit einem anderen Mann zusammen war. Emmet hatte seinen Vater seit der Scheidung nicht mehr gesehen und ich erinnerte mich auch daran, wie Emmet mir den Brief seines Vaters vorzeigte, dass dieser sich mit ihm treffen möchte. „Ich möchte auch gar nicht stören, sondern wollte nur mal hallo sagen.“ „Sehr nett von dir, Dylan.“, entgegnete Mr. Harding und nickte mir freundlich zu. Als ich kehrt machte, rief er mir noch hinterher: „Hoffentlich sieht man sich mal wieder … auf der Toilette!“ Mein Kopf schwoll rot an. Was dachte Emmet sich wohl bei dieser Aussage? Man war das peinlich! Mit rotem Kopf kehrte ich auch zu meinen Platz zurück, der als solcher jedoch kaum wieder zu erkennen war. Der Tisch war voll mit Getränken und Eisbechern. Das Meiste davon stand bei Cosmo, der über ein Eis nach dem anderen herfiel. „Sag mir bitte nicht, dass du das alles bestellt hast.“ Cosmo guckte mich mit großen Augen und einem Eislöffel im Mund an, doch war es Ariana die für ihn antwortete und dabei amüsiert klang: „Doch hat er und nur damit du es weißt, ich zahl nur für Luna und mich!“ Luna lachte sich einen Ast ab, während ich mich deprimiert auf meinen Platz fallen ließ.
Fortsetzung folgt ... am Samstag, den 25.Februar 2023!
„Hoffentlich sieht man sich mal wieder … auf der Toilette!“ LOL
Was für ein Klischee.
Skystar zu Deiner Frage, was ich mit weiteren EVO-Stories meine:
Aktuell sind wir bei Kapitel 64 und das gehört zu Part III, wenn ich das richtig sehe.
So wie Du das im Wiki aufgesplittet hast, meinte ich diese Parts. Ich hatte sie als ich das damals sah für jeweils eigenständige, voneinander unabhängige Geschichten gehalten. Aber wie dem auch sei: Du hast ja erwähnt, dass noch paar Specials kommen, also erwartet uns auf jeden Fall noch einiges. :)
Delfino: Ah ok, das mit den Parts meintest du. Ja hier sind wir noch länger beschäftigt. Ich hab was da angeht sowieso für die kommende Woche noch einen neuen Blog-Eintrag geplant, um euch zu sagen, was ich mir für dieses Jahr in etwa vorgenommen habe. Die Evo-Geschichte wird uns aber definitiv noch das gesamte Jahr über begleiten.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt.
Nebenrollen: Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder. Mr. Curt Ainon: Der Leiter der Theater AG Herr Harding: Der Vater der Zwillinge ist homosexuell, weshalb er sich auch von seiner Frau scheiden ließ. Er lebt zusammen mit seinem Lebensgefährten an einem anderen Ort. Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
P:Emmet-65 Ich saß auf einer freien Bank vor dem Schulgebäude, als der gelbe Schulbus vorfuhr und eine Schar Schüler daraus ausstieg. Ein paar Vorschulkinder rannten an mir vorbei, kurz darauf auch Fynn, der mich freundlich grüßte, als er mich sah: „Hey Dylan. Geht es dir gut?“ Ich antwortete ihm mit einem leisen Ja, denn es ging mir schon mal besser…, aber auch schlechter! „In ein paar Tagen findet übrigens eine weitere Demonstration statt. Wenn du Lust hast, komm doch auch…, oder bekommst du dann Ärger mit deinem Dad? Jedenfalls…, mein Grandpa und ich würden uns sehr freuen. Bis dann!“ Fynn ging weiter und stieg die Treppe zur Schule hinauf. Ich verharrte weiterhin auf der Bank und entdeckte schließlich Emmet, auf den ich die ganze Zeit über gewartet hatte. „Hey!“, begrüßte ich ihn lächelnd und wir schlenderten Seite an Seite weiter. „Wie lief das Treffen mit deinem Dad?“ Emmet wippte mit dem Kopf hin und her, als wäre er sich unschlüssig. „Ganz gut eigentlich. Es war nicht so schlimm, wie ich zu anfangs gedacht habe. Das du ihm die Toilettentür ans Hirn geknallt hast, hat die Stimmung auf jeden Fall gelockert!“ Ich wurde sofort wieder rot, doch musste ich lächeln. „Stets zu Diensten, der Herr.“ „Naja jedenfalls … wir haben miteinander geredet und er hat sich bei mir entschuldigt, wie das alles ablief, die Trennung von Mum, die Scheidung und dann auch noch sein Outing…“ Emmet hielt inne, als hätte er einen Kloß im Hals. Für ihn war es sicher nicht einfach zu akzeptieren, dass der Mann, dem er mit das Licht der Welt zu verdanken hatte, nun das Ufer gewechselt hatte. „Er hat mich auch gefragt, ob er mir irgendwann mal seinen Lebenspartner vorstellen darf.“, setzte Emmet schließlich fort. „Er würde sich sehr darüber freuen. Ich hab ihm klar gemacht, dass ich dazu noch Zeit benötige. Tammy meinte aber, dass sein Lebenspartner ganz nett sein soll. Mal schauen…“ „Du hast Zeit, also nehme sie dir auch.“, gab ich Emmet den Rat. „Das hat mein Dad auch zu mir gesagt.“, erwiderte Emmet, als die Schulglocke ertönte und wir uns beeilten, um rechtzeitig in unser Klassenzimmer zu gelangen.
„Okay hört mal alle her!“, rief Ariana, die als Regieassistentin das Kommando auf der Bühne übernahm. „Mr. Ainon hatte heute einen Asthma-Anfall und kann aufgrund dessen heute nicht erscheinen. Ich übernehme heute die vollständige Leitung. Okay? Dylan und Dixon, wir proben noch einmal die Szene, in der Demetrius den Wald des Elfenkönigs Oberon betritt, auf der Suche nach Lysander und Hermia. Und los, los, los, die Zeit drängt, denn bis zum Frühlingsfestival sind es nur noch zwei Wochen!“ Ariana kommandierte uns rum, als wäre sie die Elfenkönigin. Dies gefiel mir natürlich so gar nicht, dennoch folgte ich ihren Regieanweisungen … mir blieb ja auch nichts anderes übrig… „Oh mächtiger Elfenkönig Oberon, bitte erlaubt mir, euren Wald – euer Reich –zu betreten!“ „Halt Stopp!“, rief Ariana, bevor Dixon überhaupt seinen Text aufsagen konnte. Ich verzog ein genervtes Gesicht, doch horchte ich mir an, was Ariana zu kritisieren hatte. „Dylan, du bist gerade auf der Suche nach deiner großen Liebe, der glaubt, mit deiner Schwester glücklicher zu werden als mit dir. Du musst demnach viel verzweifelter klingeln. Du sollst zwar nicht betteln, aber das Publikum muss fühlen, wie wichtig dir das ist und du dich vom Elfenkönig nicht abwimmeln lässt.“ Ich nickte lediglich und versuchte es erneut. Dieses Mal mit mehr Energie und Verzweiflung in der Stimme. Ich kam mir gleich selber sehr viel besser vor und offenbar empfand das Ariana ebenso. „Fantastisch! Dylan, das war einfach nur großartig! Exakt so musst du deine Rolle anlegen.“ Arianas Kompliment schmeichelte mir und auch die anderen Mitglieder der Theater AG fanden mich offenbar gut, da sie Ariana mit Nicken, Beifall, oder einem einfachen Lächeln Recht gaben. Ariana blickte auf ihre Unterlagen und sagte anschließend: „Die nächste Szene die wir proben ist die, als Demetrius seine große Liebe Lysander endlich findet und die zwei sich leidenschaftlich küssen.“ „Oh Gott, ich glaube mir wird schlecht.“, sagte Dixon und gab vor sich zu übergeben. „Dixon, du bist unmöglich.“, sagte Tamara zu ihrem Freund. „Moment mal, wo ist Emmet?“, fragte Ariana, die sich auf er Bühne nach ihrem Lysander umsah. Tamara schaute Ariana daraufhin verwirrt an. „Hat Mr. Ainon das nicht zu dir gesagt? Emmet hat die Rolle des Lysanders abgegeben. Cosmo sollte fortan die Rolle des Lysanders verkörpern.“ „WAS?!“, stießen Ariana, Cosmo und ich gleichzeitig erschrocken aus. „Tut mir ehrlich leid, aber Emmet wird nun die Rolle des Theseus spielen.“, sagte Tamara, der die unangenehme Situation ins Gesicht geschrieben stand. „Aber das war doch meine Rolle!“, protestierte Cosmo. „Ich kann Dylan nicht küssen, weil…, weil…“ Cosmo wusste nicht mehr weiter und auch ich war mehr als nur sprachlos. Schließlich fiel Cosmo doch noch die passende Ausrede ein. „Weil er mein Cousin ist, ist doch ganz klar!“ „Aaaarrrgh, ich dreh noch durch!“, rief Ariana, die zugleich ihre Hände zu Fäusten ballte. „Wir haben nur noch wenig Zeit und jetzt wird hier nochmal alles umgeschmissen?! Also schön, Cosmo du spielst Lysander, keine Widerrede! Mr. Ainon will es so und sein Wille geschehe!“ Ich schnaufte, denn mit dieser Entwicklung war ich keinesfalls einverstanden. Ich konnte Cosmo nicht küssen. Was wenn ich wieder ins Koma fiel? Ariana wusste das, wieso unternahm sie also nichts? Ich schaute zu Cosmo, der verzweifelt mit den Schultern zuckte. Nun war ich wütend auf Emmet.
„Wieso hast du die Rolle des Lysanders abgegeben?“, fragte ich Emmet am darauffolgenden Tag in einer Freistunde, da Frau Silly sich heute als krank gemeldet hatte. Wir saßen alle zusammen im Klassenzimmer und gingen irgendeiner Arbeit nach. Tamara wechselte gerade ein paar Worte mit Ariana, woraufhin ich die Gelegenheit nutzte, mit Emmet ein Gespräch unter vier Augen zu führen. „Es ist besser so, für alle Beteiligten.“, antwortete Emmet mir. „Für alle?“, fragte ich stirnrunzelnd. „Oder für dich?“ „Mensch Dylan, sei doch froh. Denkst du nicht auch, dass eine Liebesgeschichte zwischen uns beiden dir nicht noch weitere Verletzungen zufügen würde? Ich will dir doch nur weiteres Leid ersparen…“ Emmet schaute mich ernst an, doch konnte er mir nicht lange genug in die Augen sehen. Dachte er, ich würde ihn mit meinen Blicken ausziehen? „Weißt du was du bist?“, fragte ich ihn und Wut kochte in mir hoch. „Ein Heuchler und ein Feigling!“ Ja schön, ich war gerade nicht sehr nett zu Emmet. „Zuerst spielst du mir heile Welt vor und das wir auch weiterhin Freunde sein könnten und jetzt machst du einen Rückzieher?! In dem Theaterstück spielen wir Rollen. Glaubst du, ich würde das ernst nehmen und dich weiterhin anschmachten?!“ „Denk doch von mir was du willst.“, entgegnete Emmet, der mir daraufhin den Rücken zuwandte. „Prima! Mach es so wie früher, als dich alle gehänselt haben und es sogar heute noch tun. Wie nennen sie dich doch gleich wieder? Ach richtig: Caterpillar! Eine feige Raupe bist du!“ Meine Worte klangen provozierend, aber ich war so wütend. Doch damit traf ich einen wunden Punkt bei Emmet.
Fortsetzung folgt ... am Dienstag, den 28.Februar 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt.
Nebenrollen: Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“ und er steht auf Joyce. Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Durch Zufall erfuhr sie, dass Dylan auf Jungs steht. Sie schwärmt für Mika. Elijah Richfield: Ehemals bester Kumpel von Mika. Spielten öfters Online-Games zusammen. Seine Eltern sind sehr reich. Er wurde auf eine Privatschule geschickt. Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie. Frau Harding: Die Mutter der Zwillinge. Sie und ihr Mann ließen sich scheiden, nachdem sich ihr Mann als homosexuell bekennte. Herr Harding: Der Vater der Zwillinge ist homosexuell, weshalb er sich auch von seiner Frau scheiden ließ. Er lebt zusammen mit seinem Lebensgefährten an einem anderen Ort.
Σ:Caterpillar-66 Vor etwa fünfeinhalb Jahren: „Nein ich will nicht! Ich will, ich will, ich will nicht!“, schrie das kleine Mädchen, dass ich aus nicht allzu weiter Ferne beobachtete. Doch meine tatsächliche Aufmerksamkeit galt dem Jungen, der neben ihr stand und tröstend ihre Hand auf ihre Schulter legte. „Mach dir keine Sorgen Tammy. Das wird sicher ganz toll hier! Bald schon haben wir ganz viele neue Freunde, mit denen wir Spaß haben werden.“, redete er beruhigend auf sie ein. „Dein Bruder hat Recht Tamara.“, bestätigte der Vater der Zwillinge ihr. „Ja und irgendwann lädst du deine Freunde zu uns zum Essen ein.“, sagte die Mutter der Zwillinge. „Also schön.“, sagte Tamara schließlich, die nachgab. „Für dich Bruderherz.“ Sie drückte ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange, der daraufhin ein angewidertes Gesicht zog, aber hinterher doch lächelte. Mein Klassenlehrer Mr. T schritt auf die Familie zu und begrüßte die Zwillinge ganz herzlich. „Ihr müsst Emmet und Tamara sein. Na dann kommt mal mit. Ich stell euch euren Mitschülern vor.“
„Mika, gib mir meine Pausenbox zurück.“, sagte Emmet sanftmütig, als er im Schulhof von Mika und seiner Gang, bestehend aus Dixon, Jens und dem reichen Schnösel Elijah, eingekreist wurde. „Hol sie dir doch!“, rief Mika ihm breit grinsend zu und warf die Box kurzerhand zu Jens, der bereits im Alter von zehn Jahren eine beachtliche Größe an den Tag legte. Er musste nur seinen Arm in die Höhe strecken, sodass Emmet nicht mehr an seine Box herankam. „Ihr seid so blöd.“, schimpfte Emmet schließlich, dem inzwischen der Geduldsfaden riss. „Wir sind halt die Kings an dieser Schule!“, rief Elijah, der für mich der Schlimmste der Bande war. Er war ein echter Kotzbrocken, der Mika, Dixon und Jens in eine missliche Lage nach der anderen manövrierte. Wie Emmet und Tamara kam auch er dieses Jahr neu an unsere Schule, wobei ihm eine Eliteschule wohl lieber gewesen wäre, aufgrund dessen, da er aus einem reichen Elternhaus stammte. Emmet sprang immer wieder hoch, um an seine Box zu gelangen, die Jens in seiner ausgestreckten Hand fest umklammerte, doch er kam einfach nicht heran. Kurz darauf warf Jens die Box zu Dixon, dem das Spiel zwar nicht mehr sonderlich gefiel, aber dennoch weiter machte. Da entdeckte ich Tamara, Emmets Zwillingsschwester, die wie ein Tornado auf Mika und seine Gang zustürmte. Sie schritt auf Dixon zu und verpasste ihm einen kräftigen Tritt in die Eier. Dixon jaulte vor Schmerz auf und ließ die Box fallen. Tamara hob sie auf und konnte sie ihrem Bruder zurückgeben. Elijah fing zu Lachen an und die anderen Jungs folgten seinem Beispiel. „Hey, das Mädel hat mehr auf dem Kasten, als ihr langweiliger Bruder.“, sagte Elijah, der mit einem Finger auf Emmet zeigte. „Ich find dich klasse Mädel, wenn du willst, darfst du mich mal daheim in meinem Bett besuchen!“ „Pass auf, oder ich verpass dir auch einen Tritt in deine Eier!“, warnte Tamara ihn, woraufhin die anderen Schüler, die sich inzwischen um sie herum versammelt hatten, sie begeistert anfeuerten. „Go Tamara, Go! Go Tamara, Go!“, riefen sie, darunter auch meine Mitschülerin Joyce. Ich hingegen saß auf einer Bank unter einem Baum und schaute teils interessiert, teils angewidert bei dem Debakel zu. Tamara wurde von unseren Mitschülern gefeiert, denn noch nie hatte es jemand gewagt, sich Mika und seiner Gang entgegen zu stellen – am allerwenigstens gegen Elijah, von dem die meisten Aktionen überhaupt erst ausgingen. Er war es nämlich auch, der Mika überhaupt erst auf die Idee brachte, Emmet die Pausenbox zu klauen. Dumme Spielereien, wie ich fand. Ich warf einen Blick zu Emmet, der seine Pausenbox endlich wieder in seinen Händen hielt. Besonders glücklich wirkte er darüber jedoch nicht. Naja…, seine Schwester musste ihm helfen, das war alles andere als sehr männlich. Dennoch tat er mir leid.
Als wir am gleichen Tag noch Kunstunterricht bei Miss Giggles hatten, bekamen wir die Aufgabe, uns einen Partner auszusuchen, dem wir das Bild widmen sollten. Die Aufgabe bestand nämlich darin, seinem Partner ein Tier zuzuteilen, dem er am ehesten glich. Als ich sah, dass Tamara sich mit ihrer neuen Freundin Joyce zusammen tat und Emmet ohne Partner dastand, ging ich erstmals einen Schritt auf ihn zu. Nicht weil ich Mitleid mit ihm hatte, sondern weil ich selber keine wirklichen Freunde vorzuweisen hatte. Wir wurden also zu Partnern und Emmet erklärte sich gerne dazu bereit. „Ich kenne dich eigentlich noch gar nicht so wirklich. Wie soll ich dich denn einem Tier zuordnen, wenn ich so gut wie gar nichts über dich weiß?“, fragte Emmet mich, doch wusste ich darauf bereits eine Antwort. „Es kommt auch nicht darauf an, was man über eine Person weiß, sondern was man bei dieser fühlt. Ich hab dich beobachtet und das was ich fühle, zeichne ich jetzt. Es wird dir gefallen!“ Emmet schien sich zwar nicht so sicher zu sein, doch nach einer kurzen Denkpause fing auch er zu zeichnen an. Miss Giggles schlich im Klassenzimmer umher und begutachtete die einzelnen Meisterwerke ihrer Schüler. Nach einiger Zeit kam sie auch zu uns und begutachtete als Erstes das Bild von Emmet. „Das ist hübsch, Emmet. Wirklich hervorragend gezeichnet und so originell.“ „Was bin ich denn in deinen Augen für ein Tier?“, fragte ich nun neugierig bei Emmet nach. Emmet drehte das Bild um und zum Vorschein kam… „Ein Kranich? Wieso bin ich denn ein Kranich?“, fragte ich irritiert, da ich mich eher als Katze oder Luchs sah … oder als ein Esel. „Weil der Kranich für Einsamkeit und Unabhängigkeit steht.“, erklärte Emmet mir. „Du scheinst mir sehr unabhängig von den anderen zu sein, aber ich glaube auch, dass du dich sehr einsam fühlst.“ Ich sagte kein Wort, denn irgendwie war mir dieser Vergleich unangenehm. Emmet kannte mich erst seit kurzer Zeit, aber er traf mitten ins Schwarze. „Jetzt zeig du dein Bild.“, meinte Emmet neugierig. Ich drehte mein Bild um, das wirklich kümmerlich ausfiel. „Das ist äh … toll, Dylan.“, sagte Miss Giggles, die ihr Lob vor Begeisterung kaum zurückhalten konnte. Scherz. Das Bild war schrecklich! „Ich bin eine Raupe?!“, stieß Emmet schließlich erschrocken aus. „Warum das denn?!“ Ich wollte antworten, doch Elijah kam mir zuvor und riss mir das Bild aus den Händen. Er lachte schadenfroh, als er das Bild begutachtete. „Eine Raupe! Emmet ist eine Raupe! Hey Jungs seht mal! Emmet ist eine lahme, eklige, kleine, verabscheuungswürdige Raupe!“ Elijah zeigte das Bild der ganzen Klasse. Tamara war schon wieder kurz vorm Ausraster. „Ich glaube wir nennen ihn zukünftig immer nur noch Raupe – Caterpillar!“, rief Elijah spöttisch lachend. „Hör damit auf!“, schrie ich nun selber wütend. Ich blickte zu Emmet, der zuerst zum Boden starrte und dann zu mir. Sein Blick sprach Bände: Seine Augen funkelten zornig, weil ich so eine dumme Zeichnung angefertigt hatte, aber gleichzeitig kamen ihm auch die Tränen. Er hielt es nicht länger im Klassenzimmer aus und rannte raus. Doch Elijah, Mika und die anderen hörten nicht auf und riefen ununterbrochen: „Caterpillar! Caterpillar! Caterpillar!“ Miss Giggles war sichtlich bemüht, Ruhe in die Klasse zu bringen, doch war sie mit solch einer Situation völlig überfordert.
Gegenwart: Es war damals natürlich ein kindisches Verhalten von allen Beteiligten, aber ich war der Auslöser dafür. Emmet war wegen des Bildes richtig sauer auf mich, aber seitdem war ich stets bemüht, meine Sache wieder gut zu machen… nur hatte ich mich dabei in ihn verliebt. Zum Glück hatte sich das Jahre später wieder beruhigt und Emmet wurde nicht mehr so häufig als Caterpillar angesprochen– zuletzt jedoch ausgerechnet von mir, woraufhin Emmet sich erneut enttäuscht von mir abwandte.
Fortsetzung folgt ... am Donnerstag, den 2.März 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Amanda Waller: Die Mutter von Dixon ist die amtierende Bürgermeisterin er Kleinstadt. Durch ihre viele Arbeit hatte sie bisher nur sehr wenig Zeit, sich um ihren Sohn zu kümmern. William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn. Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan. Logan: Deputy Aiden: Deputy
T:Demo-67 Ich schlenderte mit Cosmo durch den Park, während die Sonne auf uns herabschien und uns mit Wärme füllte. Es war der bisher schönste Tag des Jahres und die Natur erwachte endlich aus ihrem langen Winterschlaf. Der Schnee war inzwischen gänzlich verschwunden und die ersten Knospen waren bereits zu sehen. Doch trotz Sonnenschein, hingen viele Gewitterwolken über mir. Der Streit mit Emmet belastete mich noch immer sehr und dann wurde ich auch noch zunehmend nervöser, da das Frühlingsfest immer näher rückte und ich dann Cosmo auf der Bühne küssen musste. Immerhin kam ich bisher immer umhin, mich bei dieser Szene aus der Affäre zu ziehen. Küssen kann man nicht proben, dass passt oder eben nicht, erklärte ich mehrmals. Hinzu kam nun noch das Problem, dass ich mich meinem Dad widersetzte. Cosmo und ich waren gerade auf dem Weg zum Rathaus, wo heute eine Bürger-Demonstration stattfand, die hauptsächlich von den Farmern ausging. Mein Dad und Sydney waren dort natürlich im Einsatz und mein Dad hatte mir ausdrücklich verboten dort zu erscheinen, aber ich hatte es Fynn fest versprochen zu kommen, als er mich gestern noch einmal mit seinen unschuldigen Kulleraugen traurig ansah. Ich mochte Fynn und seinen Grandpa nun mal und wollte an ihrer Seite um ihre Rechte kämpfen. „Das gibt Ärger.“, sagte Cosmo zu mir. „Und wie. Wenn mein Dad uns sieht, wird er uns zum Mond schießen…, oder auf Neró!“, entgegnete ich und ließ mich zu einem Lachen hinreißen, obwohl dies alles andere als lustig war. „Besser nicht. Neró ist kein Planet, auf dem sich ein Mensch aufhalten sollte.“, meinte Cosmo ernst. „Naja, lass uns hoffen, dass mein Dad zu beschäftigt sein wird, um uns zu bemerken.“, sagte ich, als wir den Park endlich verließen und sich vor uns der Rathausplatz erstreckte. Mir klappte der Mund auf, so erstaunt war ich über die massive Anzahl der Bürger, die sich heute hier versammelt hatten. Nicht einmal bei den Wahlen kamen so viele Bürger zum Rathaus. Doch heute waren die Bürger der Bürgermeisterin und ihren Pappenheimern von stumpfsinnigen Ratsmitgliedern alles andere als freundlich gesinnt. Viele der Demonstranten brachten Schilder und Plakate mit, auf denen allerhand Feindseligkeiten gegenüber den Politikern standen, sowie die Rechte der Farmer. Ich roch den Ärger förmlich, doch nun befanden wir uns bereits mittendrin. An verschiedenen Stellen des Platzes waren Deputys postiert, aber meinen Dad konnte ich nirgends entdecken. Vermutlich befand er sich mit der Bürgermeisterin noch im Rathaus. „Lass mich in Ruhe, Dixon!“, schrie eine mir bekannte Stimme und als ich mich umsah, entdeckte ich Tamara, die sich von ihrem Freund gerade losriss. „Ich werde hier teilnehmen, egal was du sagst!“ Tamara stieg wankend auf eine Kiste und hielt ebenfalls ein Schild in der Hand, das sie hochhob. „Komm da bitte runter Tamara, das ist viel zu gefährlich!“, warnte Dixon sie eingehend. „Gefährlich für mich? Du bist doch hier der Sohn der Bürgermeisterin.“, entgegnete Tamara lachhaft. „An deiner Stelle würde ich mir mehr Sorgen um dich machen, als um andere und nur damit du es weißt, mit einem homophoben Mistkerl wie dir möchte ich nicht mehr zusammen sein. Es ist aus!“ „Aber Tamara.“ Dixons Worte prallten an Tamara ab, wie laute Töne an Schallwänden. Geknickt zog er sich ins Rathaus zurück, ehe die ersten Demonstranten mit faulen Tomaten nach ihm warfen. „Das gute Essen…, wird einfach so weggeworfen.“, sagte Cosmo betrübt. Ich rollte mit den Augen, doch lächelte ich natürlich wieder einmal. Cosmos unschuldige Art war einfach bittersüß. „Dylan, was machst du denn hier?“, fragte mich eine männliche Stimme und plötzlich stand ein Deputy vor mir, denn ich bereits seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatte. „Logan!“ Ich war so erfreut über diese Begegnung, dass ich dem jungen Deputy, der vor mir stand, doch glatt in die Arme fiel. Cosmo riss vor Erstaunen die Augen so weit auf, dass ihn die Augäpfel fast rausstachen. Doch das war mir egal, denn Logan war ein alter Freund der Familie. Er gehörte zu der jüngeren Generation von Deputys und stand im Dienste meines Vaters. Irgendwann kam jedoch die Nachricht, dass er versetzt wurde und ohne ein Wort der Verabschiedung, sah ich ihn nie mehr wieder – bis heute! Die Uniform stand ihm nach wie vor ausgesprochen gut und sein blondes Haar wurde von einem Ranger-Hut bedeckt. Erst als ich mich wieder von ihm loseiste, bemerkte ich den zweiten Deputy neben uns. Er war groß gebaut und wie Logan trug auch er einen Ranger-Hut auf seinem dichten schwarzen Haar. „Dylan, das ist Aiden, er ist noch neu hier.“, sagte Logan, der mir seinen Kollegen vorstellte. „Freut mich sehr.“, sagte ich glücklich und schüttelte Aiden die Hand. Er hatte eisige Hände, dass mein Lächeln sofort zum Gefrieren brachte. Aiden hielt inne und musterte mich von unten bis oben. Wieso starrte er mich nur so krankhaft an? Cosmo ging schließlich dazwischen und schüttelte Aiden selber die Hand, dabei warf er Aiden einen drohen Blick in Form von „Lass-meinen-Dylanschatzi-in-Ruhe-oder-du-bekommst-es-mit-mir-zu-tun-Blick“ zu. „Weiß dein Vater, dass ihr hier seid, Dylan?“, hörte ich Logan mich schließlich fragen. „Ehm … na klaaar.“, log ich schlecht, was Logan jedoch sofort durchschaute. „Verstehe, du spielst heute Rebell. Mensch Dylan, es ist gefährlich hier. Bei solch Menschenmassen geht schnell etwas schief und dann bricht Panik aus. Du und dein Freund verschwindet besser von hier.“, riet Logan mir, ehe er wieder seiner Arbeit nachging. Aiden folgte seinem Kollegen, doch warf er mir zuvor noch einen Blick zu, der mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. „Was ist los?“, fragte Cosmo mich besorgt. Ich zögerte, doch dann antwortete ich: „Mit diesem Aiden scheint irgendwas nicht zu stimmen.“ „Ich weiß, das dachte ich mir auch.“, pflichtete Cosmo mir bei. „Ich hoffe er ist kein Evo-Hunter!“ „Dylan! Dylan, hier sind wir!“ Ich hörte Fynn nach mir rufen, der mit seinem Grandpa und dem Rest seiner Familie inmitten der Menge stand. Cosmo und ich schritten auf sie zu und mussten uns durch die Leute hindurchquetschen. Ich war heilfroh, dass ich nicht an Platzangst litt und unversehrt bei Fynn und seiner Familie ankam. „Schön, dass ihr gekommen seid. Wollt ihr ein Plakat?“, fragte Fynn mich hellauf begeistert, während Cosmo sich derweil bei dem alten Woodstock persönlich vorstellte. „Ne lass mal. Wenn mein Dad mich hier sieht, rastet er aus und wenn er mich dann auch noch mit einem Plakat erwischt, kann ich gleich mein Testament schreiben.“, antwortete ich Fynn lächelnd. „Dein Dad soll sich nicht wie ein Trottel verhalten und besser bei uns mitmachen!“, hörte ich den alten Woodstock laut klagen. „Ach schon gut. Ich weiß ja, dass ihm sein Posten als Sheriff wichtig ist.“ Die Demonstration schritt unaufhaltsam fort, immer mehr Menschen kamen hinzu und hielten ihre selbstgemachten Schilder und Plakate in die Höhe, während sie lauthals ihre Meinung zum Ausdruck brachten. Inzwischen war es so voll auf dem Platz, dass Cosmo und ich quasi eingesperrt waren. Ich sah mich um und erblickte Tamara auf der Kiste, die somit über die Menschenmasse hinausragte. Sie war jedoch nicht mehr alleine, denn Emmet war inzwischen bei ihr und versuchte sie von dort oben herunterzuholen. „Tammy, bitte, lass das sein, das ist viel zu gefährlich!“ „Ich bin gleich zurück.“, sagte ich zu Cosmo, der mir fragend hinterher sah. Ich quetschte mich erneut durch ein paar Leute hindurch und gelangte schließlich zu den Zwillingen. Ich sah Tamara auf der Kiste stehend leicht taumeln und erst jetzt wurde mir klar, dass sie nicht sie selbst war. Hatte sie Alkohol getrunken? Sie war doch aber genau wie ich noch minderjährig. „Kann ich dir helfen?“, fragte ich Emmet, der seine Schwester zunächst verzweifelt ansah und mich erst danach bemerkte. „Verschwinde!“, antwortete er mir eiskalt und würdigte mich keines weiteren Blickes. „Entschuldige? Ich wollte dir doch nur helfen.“, reagierte ich aufbrausend. „Ich brauch deine Hilfe aber nicht – nicht mehr!“, entgegnete Emmet, der zornig, verzweifelt und enttäuscht zugleich auf mich wirkte. Plötzlich sprang Tamara von der Kiste herunter und rannte davon. „Tammy, halt warte auf mich!“, rief Emmet seiner Schwester nach und rannte ihr hinterher. Ich tat es den Beiden gleich, denn der Streit mit Emmet musste endlich ein Ende haben. Ich hatte schon mein Herz an ihn verloren, ich wollte nicht auch noch die Freundschaft zu ihm verlieren. So rannte ich Emmet nach, der wiederum seiner Schwester nachjagte, die kreuz und quer durch die vielen Demonstranten lief. Inzwischen wurden die Demonstranten auch sehr viel lauter, denn die Frau Bürgermeisterin hatte sich endlich auf den Platz herausgetraut. Ich konnte einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Mein Dad und Sydney waren bei ihr und boten ihr offenbar den nötigen Schutz. Auch Dixon stand bei seiner Mutter. Er suchte mit seinen Augen den Platz nach Tamara ab. Ich rannte weiter und hörte Bürgermeisterin Waller durch Lautsprecher, wie sie eine Rede an die Bevölkerung hielt: „Liebe Bürger und Bürgerinnen ich bitte euch, ich appelliere an euren Verstand und an eure Vernunft. Eine Demonstration wird euch nichts nützen. Es schürt nur noch mehr Hass und Unverständnis. Die Lage ist nicht einfach, aber ich gebe bereits mein Bestmögliches, um…“ Ich hörte nicht mehr so genau hin, denn ich entdeckte Emmet vor mir, der seine Schwester aus den Augen verloren zu haben schien. Ich wollte bereits zu ihm, als ich plötzlich einen Schuss vernahm!
Fortsetzung folgt ... am Samstag, den 4.März 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Amanda Waller: Die Mutter von Dixon ist die amtierende Bürgermeisterin er Kleinstadt. Durch ihre viele Arbeit hatte sie bisher nur sehr wenig Zeit, sich um ihren Sohn zu kümmern. William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn. Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan. Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod und auch Dylan, als dieser im Koma lag. Logan: Deputy Aiden: Deputy
Y:Schuss-68 … Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen. Der Knall war so laut, dass es die Tauben auf dem Rathausdach aufschreckte und sie gen Himmel flogen. Ich hingegen war erstarrt vor Schreck und da war ich nicht der Einzige. Zunächst rührte sich keine Menschenseele, doch dann … brach Panik aus! Die Menschen rannten wild durcheinander und schrien nach ihren Familienangehörigen oder ihren Freunden. Auch ich machte mir Sorgen um meine Familie und um meine Freunde. Ich warf einen Blick rauf zum Podest. Meinem Dad ging es soweit ganz gut, denn er hatte die Bürgermeisterin in Sicherheit gebracht, indem er sie hinter eine Vorrichtung zerrte und ihr mit seinem eigenen Leben Schutz bot. Ich atmete erleichtert aus, doch dann entdeckte ich ganz in meiner Nähe einen Körper vor mir, wie er blutend am Boden lag. Meine Hände und Beine fingen zu zittern an – es war Emmet! Ich konnte an nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, jegliche Bewegung um mich herum verlief in Zeitlupe. Emmets Augen waren weit aufgerissen, aus seiner Brust quoll Blut, das sich auf dem gepflasterten Boden verteilte. Ich fühlte mich nicht im Stande, mich auf ihn zuzubewegen, aber ich konnte sehen, wie Tamara auf ihren Bruder zustürmte und ihn in ihre Arme nahm. Sie weinte bittere Tränen und schrie aus Leibeskräften um Hilfe, doch es war zu spät. Emmets Herz hatte bereits aufgehört zu schlagen und gleichzeitig blieb auch mein Herz für immer stehen.
… Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen. Jemand hatte eine Waffe bei sich und damit geschossen. Einer der Deputys? Wo war Cosmo? War dieser Aiden vielleicht doch ein Evo-Hunter und hatte auf ihn geschossen? Ich drehte mich einmal im Kreis und verfiel mehr und mehr der Panik, die bereits alle anderen Menschen um mich herum befallen hatte. Ich schrie: „COSMO!“ Auf meiner Suche nach ihm, stieß ich mit mehreren Personen zusammen, die alle wild umherrannten. Der Platz glich inzwischen einem Schlachtfeld und die Polizei tat sich schwer, die aufgebrachten und verängstigten Menschen zu beruhigen und sie in Sicherheit zu bringen. Dann plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und als ich mich umdrehte, stand Cosmo vor mir, der wie ich mit der Angst zu kämpfen schien. Ich nahm ihn glücklich in den Arm und er tröstete mich, dass alles gut sei und ich mir keine Sorgen mehr um ihn machen müsse. Eine Träne kullerte trotzdem meine Wangen hinunter und als ich durch die umherrennenden Menschen hindurchblickte, konnte ich Aiden entdecken, der seelenruhig unter einem Baum stand und mich und Cosmo eingängig beobachte. Nachdem die Sicht auf ihn kurz von einem Schildträger versperrt wurde, war er jedoch spurlos verschwunden. In der Zwischenzeit hörte ich einen Schrei. Tamara rannte aufs Podest, gefolgt von Emmet, und als ich genauer hinsah, entdeckte ich den leblosen Körper von Dixon. Seine Mutter stand daneben und hielt sich die Hände vor dem Mund, während sie unzählige Tränen vergoss. Mein Vater stand erschrocken neben der Bürgermeisterin. Er hatte sie beschützt, doch für ihren Sohn kam jede Rettung zu spät.
… Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen. Cosmo holte mich jedoch ein und stellte sich zugleich schützend vor mich. Ich blickte zuerst zu Emmet, der wie ich erstarrt stehen geblieben war und Angst verspürte. Wer hat geschossen und wurde jemand verletzt? Ich blickte zugleich aufs Podest, wo mein Dad hätte stehen sollen, doch konnte ich nichts Genaueres erkennen, da die Menschen mit ihren Schildern und Plakaten wild umherrannten und mir dadurch auch meine Sicht versperrten. Ich näherte mich zunächst mit langsamen Schritten dem Podest und dann immer größer und schneller werdenden Schritten. Als ich das Podest endlich erreicht hatte, konnte ich als Erstes den am ganzen Körper zitternden Dixon entdecken, wie er sich hinter dem Podium versteckte. Dann hörte ich Sydney, wie sie um Hilfe schrie und als ich das Podest betrat, musste ich feststellen, dass der Schuss meinen Vater traf, der sich schützend vor die Bürgermeisterin gestellt hatte. Mein Herz brannte vor Trauer und Schmerz. Ich sah Blut, sehr viel Blut! Ich konnte nicht mehr länger hinsehen und drehte mich weg. In der Ferne konnte ich die Deputys sehen, wie sie Logan seine Waffe entrissen und ihm Handschellen anlegten. Logan war der Schütze, der ein Attentat auf die Bürgermeisterin verüben wollte und dabei meinen Dad traf! Inzwischen rannte der alte Woodstock an mir vorbei, zu meinem Dad. Auch Fynn kam hinzu und schien sichtlich schockiert über das Vorgefallene. In meinen Augen war es zu spät. Zuerst verlor ich meine Mutter und nun auch noch meinen Vater. Das war zu viel für mich, doch bevor ich kollabierte, fing Cosmo mich in seinen Armen auf.
Ich öffnete meine Augen und wusste weder wie viel Zeit vergangen war, noch was der Realität entsprach. Ich wusste nur, dass ich mich im Krankenhaus befand und Cosmo zu meiner linken saß und tröstend meine Hand hielt. Um mich herum befanden sich noch weitere Leute: Fynn und sein Großvater, Dixon, sowie Ariana und Luna, die von dem schrecklichen Vorfall gehört haben und sofort herbeigeeilt waren. Sydney bog um eine Ecke, mit einem Kaffeebecher in jeweils einer Hand. Sie überreichte dem alten Woodstock davon einen Becher und kam anschließend zu mir. „Heeey.“, sagte sie einfühlsam zu mir. Sie streichelte mir durchs Haar und danach auch über den Rücken. „Der Arzt ist gerade bei deinem Dad und operiert ihn noch. Er ist noch am Leben Dylan, hörst du?!“ Mein Dad war noch am Leben? Er war wirklich noch am Leben?! Das glich einem Wunder! „Der Schuss hat ihn zwar getroffen, aber zum Glück nur in den rechten Arm. Zum Glück war Bill vor Ort, er hat sofort erste Hilfe geleistet und die Blutung gestoppt.“ Ich warf einen Blick zu dem alten Woodstock, der Sydneys Bericht mit einem Nicken seinerseits bestätigte. Ariana setzte sich rechts neben mich und legte ebenfalls ihre Hand auf meine: „Dein Vater wird es sicherlich schaffen. Er ist der stärkste Mann den ich kenne.“, sagte sie ermutigend zu mir. Ich konnte keine aufbauenden Worte mehr hören, ich konnte nur noch beten. Kurze Zeit später hörte ich jedoch erneut Lärm, der diesmal von Emmet ausging: „Was hast du meiner Schwester angetan?! Was hast du ihr gegeben?! Ich mach dich fertig, du Scheißkerl!“ Emmet schritt fuchsteufelswild auf Dixon zu und holte bereits zu einem Schlag aus, als Luna und Cosmo dazwischen gingen. Cosmo hielt Emmet fest, während Luna sich schützend vor Dixon stellte. Dieser wiederum wusste sich selbst nicht mehr zu helfen. „Ich hab ihr gar nichts angetan!“ „Und wieso wurden dann schädliche Pillen in ihrem Körper gefunden?“, fragte Emmet nicht weniger besänftigt. „Jemand hat ihr Drogen verabreicht. Deshalb war sie den ganzen Tag so komisch drauf!“ „Was?!“ Dixon schien sichtlich überrascht. „Emmet, ich schwöre bei Gott, dass ich Tamara keine Drogen gegeben habe. Ich würde ihr doch niemals Schaden zufügen – ich liebe sie!“ Emmet war noch nicht ganz von Dixons Unschuld überzeugt, doch fand er sich vorübergehend mit dessen Aussage ab. Seine Sorge um seine Schwester war größer. Er sah kurz zu mir rüber und da wich dann auch der letzte Funke Wut aus ihm. Wir teilten uns den Schmerz und die Sorge, um einen Angehörigen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging Emmet zurück zu seiner Schwester. Einige Zeit später – es fühlte sich wie eine Ewigkeit an – kam Dr. Savior aus dem OP-Saal. Er hatte etwas Blut an seinem weißen Kittel und ich erwartete das Schlimmste. Der Chefarzt schaute in die Runde und blieb mit seinem Blick schließlich bei mir haften. Gespannt wartete ich. Cosmo und Ariana standen hinter mir, um für den Fall der Fälle für mich da zu sein. Dr. Savior öffnete den Mund, doch war ich es der sprach: „Er lebt?!“ Dr. Savior atmete einmal kräftig durch und nickte mir zu. Mir fiel sofort ein Stein vom Herzen. Cosmo klopfte mir glücklich auf die Schulter und natürlich waren auch alle anderen überglücklich. „Ich werde gleich meiner Mum Bescheid geben.“, sagte Dixon. Sydney kämpfte mit ihren Tränen, während Ariana sich vor Freude mit Luna in den Armen lag. Auch Fynn und sein Großvater waren erleichtert und froh, dass mein Dad wieder gesund werden würde. Doch der Schock saß uns allen tief in den Knochen und ich ahnte, dass dieser Tag noch ungeahnte Folgen nachziehen würde.
Fortsetzung folgt ... am Dienstag, den 7.März 2023!
Zitat von Skystar im Beitrag #74… Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen.
Sorry, aber mit den 3 Versionen ist mein Vertrauen in Dich als Autor gewichen. Es fehlt jede logische Erklärung dafür, warum der arme Junge gleich 3 verschiedene ..-. ach, ich lass es ...