Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Er ist sehr sportlich und hat panische Angst vor Feuer. Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Außerdem scheint sie zu ahnen, dass mit Cosmo etwas nicht stimmt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kommt er nicht wirklich zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt. Frank Winter: Großvater von Dylan, Vater von Phil. Ellis Winter: Großmutter von Dylan, Mutter von Phil. Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan; Verstorben. Hannibal: Kater der Winters.
Φ:Bescherung-45 Wie sah eigentlich das perfekte Coming Out aus? Der Betreffende verkündet lauthals an seinem Geburtstag er sei homosexuell und all seine Gäste, darunter Familienangehörige, Arbeitskollegen und Freunde klatschen Beifall und nehmen ihn daraufhin in den Arm? Nun … eins stand zumindest schon einmal fest: Beifall bekam ich keinen! Mein Opa stand von seinem Stuhl auf und schaute auf mich herab, als wäre ich der Teufel höchstpersönlich. Hass, Missachtung und Geringschätzung ging von ihm aus, die nun sogar Cosmo ereilte, der gegen all diese Abneigung nichts mehr entgegen zu setzen hatte. Inzwischen fing sich auch meine Oma wieder, denn sie war wie gewöhnlich die Erste, die sich zu einem Kommentar hinreißen ließ: „Das ist ja unglaublich, nein widerwärtig! Philip, hast du das etwa gewusst? Dein Sohn wurde mit Schmutz besudelt und ist einer dieser… dieser… Arschproleten!“ „Ich muss doch sehr bitten!“, rief mein Grandpa, der sich nun ebenfalls von seinem Stuhl erhob. „Er ist immer noch unser Enkelsohn und so hast du nicht mit ihm zu reden. Ob schwul oder nicht schwul, wen interessiert das schon. Er ist wie er ist und dafür sollten wir ihn lieben!“ Grandpa´s Worte brachten Licht in mein Herz, doch die Finsternis kehrte schnell zurück in Form meiner Oma, die nun vollends hysterisch wurde und zu allem was sie von sich gab, ein Nicken von ihrem Mann erhielt. „Dieser Junge … mir fehlen die Worte … ist der Sohn eines Teufels, ein Satansbraten! Ich hätte es wissen müssen, denn schließlich ist er ja der Sohn einer Hure!“ „Jetzt ist aber genug und HALT DEINEN MUND!“ Mein Dad stand als Letzter der vier Erwachsenen von seinem Stuhl auf und mit jedem gesprochenen Wort wurde er zunehmend lauter. „Mum, du wirst weder Natalie weiterhin beleidigen, noch wirst du damit anfangen, meinen Sohn zu beleidigen! Don hat Recht! Es ist egal, was mein Sohn ist. Er ist ein Kind dieser Erde und wir haben ihn zu lieben!“ „Philip, ich habe mich bewusst immer aus allem herausgehalten, um keinen Streit vom Zaun zu brechen, aber du bist dabei, dir dein Leben gründlich zu ruinieren.“, entgegnete nun erstmalig mein Opa. „Erst diese Frau, von der wir nie einverstanden waren, dass du sie heiratest und nun dein Sohn, der dir allem Anschein nach völlig entglitten ist. Wie konntest du es nur zulassen, dass er zu einer dieser Ballerina-Tucken wurde?!“ „Genau, ganz genau.“, pflichtete meine Oma ihm bei. Ich saß wie versteinert auf meinem Stuhl. „Dydi“ würde ich in der Zukunft wohl nicht mehr hören. In meiner Angst und meiner Hilflosigkeit fühlte ich mich allein, doch Cosmo war zur rechten Zeit da und griff tröstend nach meiner Hand. „Mum, Dad,…“ Mein Dad schloss seine Augen und stützte sich mit den Händen vom Tisch ab, als er zu seinen Eltern sprach. „Verlasst bitte auf der Stelle mein Haus. Ich will euch nicht mehr sehen.“ „Philip!“ Meine Oma starrte ihren Sohn entsetzt an. „SOFORT!“, schrie mein Dad und alles war aus und vorbei. Schöne Bescherung.
Als ich am ersten Weihnachtsmorgen, dem Tag nach Heiligabend, erwachte, fühlte ich mich, als wäre eine Horde Evos auf mir rumgetrampelt und hätten mit mir Billard gespielt. Nur mühselig schleppte ich mich aus dem Bett. Nach dem gestrigen Abend, der desaströs endete, hatte ich nicht das Verlangen aufzustehen. Doch den ganzen Tag deprimiert im Bett zu liegen, wollte ich auch nicht. Zumal nicht alles ein Desaster war. Mein Grandpa hielt auch weiterhin zu mir, egal ob ich schwul war oder nicht und das Beste, mein Dad stand zu mir! Er warf sogar seine eigenen Eltern aus dem Haus. Offenbar fand er sich endlich mit meiner Homosexualität ab und dass er mich noch immer liebte, zeigte er mir ja bereits, nachdem ich fast ins Eis eingebrochen war. „Dylan! Dylan! Dylan!“ Die Zimmertür sprang auf und Cosmo kam in seinem Donald Duck-Pyjama hereingestürmt. Sein Gesicht strahlte vor Freude wie bei einem kleinen Kind. Ohne Vorwarnung zog er an meinem Arm und zerrte mich mit sich. Er war so stark, dass ich ihm wehrlos ausgeliefert war. „Das musst du sehen! Dein Grandpa hatte Recht: Santa Claus gibt es wirklich!“ Cosmo zerrte mich mit ins Wohnzimmer, wo unterm Christbaum ein Dutzend Geschenke lagen. Endlich ließ Cosmo mich wieder los. Er kniete sich auf den Boden und begutachtete all die schönen Geschenke. „Und Santa Claus ist tatsächlich mit einem Rentierschlitten hergeflogen und anschließend durch den Kamin geklettert? Der Mann ist sportlich und das trotz seines hohen Alters!“ Ich musste einfach grinsen. Cosmo war so süß und einmalig in seiner Art, dass man ihn am liebsten knuddeln wollte. Auf einmal reichte Cosmo mir ein Geschenk mit grüner Schleife. „Hier, das ist für dich, von mir!“ „D-Du schenkst mir etwas?“, fragte ich ihn verwundert. „Natürlich!“, antwortete Cosmo lächelnd. „Los mach es auf! Ich will sehen, ob es dir gefällt.“ Ich öffnete das Geschenk von Cosmo und zum Vorschein kam ein hellblauer Kristall, der zwar sehr wertvoll aussah, aber keineswegs irdisch. „Das ist kein gewöhnlicher Kristall. Es ist ein Stück aus der Sternschnuppe, mit der ich hier gelandet bin, und ein Teil von mir. Sie leuchtet in besonderen Momenten, zum Beispiel wenn du mich brauchst. Und sollte ich mal nicht bei dir sein und du suchst mich, dann wird dir dieser Kristall den Weg zu mir weisen. Wir Evos nennen ihn „Astéri“.“ „Er ist wunderschön.“ Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn der Kristall gefiel mir wirklich sehr. Vor lauter Überschwang an Freude, fiel ich Cosmo um den Hals und knuddelte ihn tatsächlich. Mein Herz pochte. Als ich ihn dann losließ, sagte ich: „Ich hab für dich auch ein Geschenk besorgt, aber im Vergleich mit deinem ist es ein Witz dagegen – ja richtig erbärmlich.“ „Rück schon raus. Egal was es ist, es wird mir gefallen!“ Cosmo grinste über beide Ohren und nur widerwillig überreichte ich ihm das Geschenk. Es war das größte Geschenk von allen unterm Baum und Cosmos Augen funkelten wie Sterne, als er es in seinen Händen hielt. Als er es auspackte, kam ein ferngesteuertes Auto in Form eines Porsches zum Vorschein. „Wow, abgefahren!“ „Nichts Besonderes, aber da du vermutlich nie einen Führerschein machen wirst, dachte ich mir, dass dir das gefallen könnte.“, erklärte ich ihm. „Und wie mir das gefällt! Danke dir! Lass es uns gleich ausprobieren!“ Cosmo war voller Euphorie und kurze Zeit später flitzte der ferngesteuerte Porsche durchs Wohnzimmer. Beinahe wäre sogar Hannibal Opfer eines Auffahrunfalls geworden. „Obacht Jungs, der Kater hat nur neun Leben und eins ist nun futsch.“, sagte mein Dad und schmunzelte dabei vergnügt. Einige Zeit später klingelte es an der Tür und als mein Dad die Tür öffnete, kamen Ariana und ihre Mutter hereingeschneit. „Frohe Weihnachten!“, rief Sydney strahlend ins Wohnzimmer. „Wir wollten euch nur einen kurzen Besuch abstatten. Wir haben auch etwas mitgebracht: Einen gedeckten Apfel-Zimt-Kuchen, den haben Ariana und ich gemeinsam gebacken. Er schmeckt sicher vorzüglich!“ „Das ist sehr lieb von euch.“, meinte mein Dad dazu und bedankte sich bei Sydney mit einer Umarmung. Ariana warf ihnen einen skeptischen Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit uns schenkte. „Sie müssen die Kollegin von Phil sein. Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen.“, sagte mein Grandpa, der Sydney verehrungsvoll die Hand schüttelte und ihr sogar einen Handkuss verabreichte, woraufhin Sydney beschämend zu kichern anfing. „Na das sind ja tolle Aussichten.“, sagte Ariana daraufhin und rollte mit den Augen. Da Weihnachten war, ließ ich mich heute aber nicht von ihrem Verhalten mit runterziehen. Stattdessen sagte ich: „Bleibt doch zum Essen. Ich koch uns was Schönes, da wird euch das Wasser im Munde zusammen laufen.“ Letztendlich wurde Weihnachten doch noch zum Fest der Liebe.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Er ist sehr sportlich und hat panische Angst vor Feuer. Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Außerdem scheint sie zu ahnen, dass mit Cosmo etwas nicht stimmt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kommt er nicht wirklich zurecht.
Nebenrollen: Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" gennant. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft; führt eine Beziehung mit Tamara. Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Elijah Richfield: Ehemals bester Kumpel von Mika. Spielten öfters Online-Games zusammen. Seine Eltern sind sehr reich. Er wurde auf eine Privatschule geschickt. Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Herr Prokkowitch: Russischer Astronom; zu Besuch in Amerika. Frau Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika.
X:Silvester-46 „Hiermit erkläre ich das erste Treffen der ‚Crazymix-Gang‘ für eröffnet!“ Mika tat so, als hätte er einen Hammer in der Hand und schlug mit der Faust auf den Tisch, so dass die Gläser drauf zu klirren begannen. „Heute an der Tagesordnung: Die bevorstehende Silvesterparty. Hat einer der hier Anwesenden eine Idee, wo diese stattfinden könnte?“ „Also ich wäre ja nach wie vor dafür, dass wir bei Dixon feiern.“, schlug Jens der gesamten Runde vor. „Kannst du vergessen. Meine Mum feiert dort mit ihren Politikerfreunden.“, entgegnete Dixon. „Na ein Glück, denn eine Party bei dir, wäre für mich die Hölle auf Erden.“, gab Joyce ihren Senf dazu. „Wieso feiern wir nicht einfach alle bei Dylan und mir zuhause?“, fragte Cosmo euphorisch. „Nein! Wir haben nicht den nötigen Platz für so viele Gäste.“, erklärte ich zugleich allen Beteiligten. „Und wenn wir gleichzeitig auch bei mir feiern?“, schlug Ariana daraufhin vor. „Das wäre ja dann EINE Party in ZWEI Häusern.“, schlussfolgerte Tamara anschließend. „Klingt interessant. So eine Party gab es bestimmt noch nie.“, meinte Emmet grübelnd. „Naja, wir könnten Essen und Getränke bei uns anbieten.“, sagte ich schließlich nachdenklich. „Sehr gut! Bei mir können die Gäste dann ausgiebig tanzen und feiern.“, fügte Ariana hinzu. „Keine schlechte Idee. Und alle die rauchen wollen, können das draußen.“, sagte Dixon begeistert. „Hey Dylan, ist euer Swimmingpool in Betrieb?“, fragte Jens noch. „Machen wir eine Poolparty!“ „Oh ja und dann ertränk ich dich.“, sagte Joyce im sarkastischen Unterton und schmierigen Grinsen. „Joyce, jetzt lass es doch mal bitte gut sein.“, forderte Tamara ihre beste Freundin auf. „Also der Pool ist schnell mit Wasser gefüllt, dafür sorge ich höchstpersönlich.“, erklärte Cosmo. „Also findet die Silvesterparty bei Dylan und Ariana parallel statt. Klasse!“, rief Emmet begeistert. „Prima! Hiermit ist die Sitzung geschlossen!“, rief Mika, der wieder seine Faust auf den Tisch knallte, woraufhin die Gläser erneut zu klirren begannen und der Kellner des Cafés uns schief anguckte. Doch ich hatte noch eine Abschlussfrage: „Seit wann sind wir eigentlich alle Freunde und eine Gang?!“ Daraufhin starrten mich alle an, was mir jedoch nicht sonderlich behagte.
„Bitte Dad!“ Ich kroch bildlich gesprochen auf allen Vieren vor meinem Dad, um eine Erlaubnis für die Party zu bekommen. Doch was Partys anging, blieb mein Dad äußerst stur. „Nein, nein und dreimal nein!“, entgegnete mein Dad, während ich ihm durchs ganze Haus hinterher jagte. Gerade kamen wir aus dem Badezimmer. „Du kennst meine Meinung zu Partys, Dylan. Ihr seid noch alle Minderjährig und wer weiß was könnte da passieren. Ich sag nur Alkohol und Drogen.“ „So schlimm wird es sicherlich nicht werden … bedenke das Elijah nicht mehr hier lebt. Der war immer derjenige der Alkohol mit ins Spiel brachte.“, erklärte ich meinem Dad, um jede Chance zu nutzen. „Bitte Dad! Du würdest mir einen großen Gefallen damit tun. Wenn ich die Party veranstalte, dann wäre ich mal nicht der Langweiler aus der Klasse 9A, mit dem langweiligen Sheriff als Vater.“ Nach meinen letzten Worten blieb mein Dad auf der Treppe stehen und schaute böse zu mir rauf. „Hey, das sind nicht meine Worte! Meine Mitschüler finden dich langweilig, nicht ich! Ich finde dich … äh … höchst unterhaltsam?“ „Noch ein Wort und dein langweiliger Sheriffdaddy verpasst dir eine Woche Hausarrest.“, knurrte mein Dad, der seinen Weg ins Wohnzimmer fortsetzte, wo Cosmo im Sessel eine Zeitschrift las. „Bitteeee Dad!“, flehte ich erneut. Ariana hat ihre Mutter bereits gefragt und sie hat ja gesagt. Jetzt hängt nur noch alles von dir ab!“ „Sydney hat ja gesagt?“, fragte mein Dad perplex. „Naja, vielleicht drücke ich dann mal ein Auge zu und erlaube euch diese Party, aber der Pool wird nicht benutzt!“ Die letzten Worte richtete er an Cosmo, der sich jedoch nicht wirklich angesprochen fühlte. „Und glaube nicht, ich wüsste nicht worum es dir bei dieser Party wirklich geht. Da ist bestimmt ein Junge im Spiel, den du gern hast. Wenn es um die Liebe geht, würden die Menschen alles tun.“, sagte mein Dad schmunzelnd. Nachdem die Sache geklärt war und die Party genehmigt wurde, stieß ich vor Begeisterung einen Jubelschrei aus. Cosmo hingegen war die Ruhe in Person, so vertieft schien er in der Zeitschrift zu lesen, deren Titel ich jetzt erst las: „Playboy“!
Es war die lauteste und verrückteste Silvesternacht aller Zeiten. Musik dröhnte aus beiden Häusern und wenn man von draußen in das Haus der Alisters sah, konnte man das Licht einer Discokugel, die von der Wohnzimmerdecke herabhing, erkennen. Draußen standen ein paar Schüler, die sich etwas frische Luft gönnten. Das Haus der Alisters war rappenvoll und ich musste mich arg durch all die Leute hindurchzwängen. In einer Ecke legte Jens die Musik auf, die alle zum Tanzen bewegte. Ich wusste noch gar nicht, dass er sich so gut als DJ machte. Inmitten der Tanzfläche konnte ich Dixon mit Tamara erkennen, die eng umschlungen wild miteinander tanzten. Von Emmet hingegen fiel bisher jede Spur und auch Cosmo konnte ich gerade nirgends entdecken. Ich vermutete aber stark, dass er sich gerade in unserem Haus den Wanst mit Pizza und Cola vollschlug. Wie sagte er vorhin doch so schön: „Boah Wahnsinn! Die Pizza mit Schinken und Ananasstücken schmeckt evotastisch!“ Ich wollte mich weiter auf die Suche nach Emmet begeben, als mir Mika über den Weg lief. „Schnell, du musst mir helfen und mich verstecken!“ Verwirrt starrte ich Mika an. „Joyce ist hinter mir her und will mit mir tanzen. Ich glaube sie ist noch verrückter als sonst!“ Ohne meine Einwilligung zerrte Mika mich mit sich. Ich wollte protestieren, da ich für diesen kindischen Unfug keine Zeit hatte, doch Widerstand war zwecklos. Ich wusste nicht wieso, aber keine dreißig Sekunden später fand ich mich mit Mika zusammen im Wandschrank unter der Treppe wieder. Dort war es eng und dunkel. Lediglich ein Besen und ein paar Putzutensilien fanden sich dort wieder. „Puuuh, das war knapp.“, sagte Mika erleichtert und schnaufte aus. Dabei spürte ich seinen Körper, den er regelrecht an mich presste. „Das ist doch lächerlich. DU bist lächerlich!“, entgegnete ich ihm genervt. Ich wurde zunehmend reizbarer, was aber auch daran lag, dass ich mich unwohl in Mikas Nähe fühlte … und nah waren wir uns gerade wirklich! Plötzlich fing mein Handy in der Hosentasche zu vibrieren an. Jemand rief mich gerade an und ich hoffte, dass es vielleicht Emmet sei. „Entschuldigung, aber ich muss da mal rangehen.“, erklärte ich Mika und versuchte an mein Handy zu gelangen. Doch war es so eng im Wandschrank, dass meine Hand sich zunächst bei Mikas Hose wiederfand. Ich wurde purpurrot im Gesicht und ein beschämendes Gefühl ergriff mich. „Du gehst ja ran. Nicht so stürmisch.“, sagte Mika keck lächelnd. „Ach halt doch die Klappe.“, entgegnete ich zornig, als ich endlich mein Handy in der Hand hielt. Ich nahm den Anruf entgegen, doch war es nicht Emmet. Es war eine Frau: „Dylan? Dylan, bist du das? Du musst Cosmo in Sicherheit bringen, er ist unterwegs zu euch! Er hat herausgefunden, dass er uns auf den Leim gegangen ist. Hörst du mich? Prokkowitch ist auf dem Weg zu euch!“ Frau Kovnikovos Stimme bebte vor Angst und nun kam auch in mir Panik auf.
Das FINALE von PART II im Doppelpack: Am Samstag, den 31.Dezember 2022 - SILVESTER!
Tut mir leid, dass es heute so spät geworden ist. Ich hatte viel zu tun, aber ich wünsch euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ob Dylan und Cosmo ebenfalls gut ins neue Jahr kommen werden? Lest es selbst ... es wird sehr spannend und es werden auch endlich viele offene Fragen geklärt (und neue aufgeworfen). Viel Spaß!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Er ist sehr sportlich und hat panische Angst vor Feuer. Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Außerdem scheint sie zu ahnen, dass mit Cosmo etwas nicht stimmt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kommt er nicht wirklich zurecht.
Nebenrollen: Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft; führt eine Beziehung mit Tamara. Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Elijah Richfield: Ehemals bester Kumpel von Mika. Spielten öfters Online-Games zusammen. Seine Eltern sind sehr reich. Er wurde auf eine Privatschule geschickt. Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Herr Prokkowitch: Russischer Astronom; zu Besuch in Amerika. Frau Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika.
Ψ:Flashback-47 Von außen sah das sicherlich urkomisch raus, als Mika und ich regelrecht aus dem Wandschrank fielen. Mika zuerst und ich auf ihn drauf, was für einen weiteren peinlichen Moment sorgte. „Bitte sag mir, dass du dir eine Karotte in deine Hose gesteckt hast.“, sagte ich, nachdem ich etwas Hartes zwischen seinen zwei Beinen spürte. „Äh … keine Karotte, aber eine Plastikflasche mit Wodka-Bull gefüllt.“, antwortete Mika mir. „Na zum Glück.“, sagte ich und versuchte von ihm runterzugehen und aufzustehen. Inzwischen schenkten uns bereits einige der Gäste uns ihre Aufmerksamkeit. Leider war auch Emmet unter den Schaulustigen, der mich völlig entgeistert dabei beobachtete, wie ich zuvor noch auf Mika lag. „Das ist nicht das, wonach es aussieht.“, versuchte ich ihm zu erklären. „Wonach sah es denn aus?“, fragte Mika mich irritiert. Meine Blicke wanderten unaufhaltsam zwischen Emmet und Mika hin und her. Mein Puls stieg in unermessliche Höhen. Wieso passieren solche peinlichen Momente eigentlich immer nur mir? Ich hatte dafür gerade null Zeit. „Äh ich … also ich äh … ich muss schleunigst weg, zu Cosmo, weiß irgendjemand von euch wo er gerade steckt?“ „Er ist bei euch Zuhause und verschlingt gerade sein zwanzigstes Stück Hawaii-Pizza.“, antwortete mir eine weibliche Stimme und als ich mich danach umdrehte, stand Ariana zwischen Tür und Angel. „Ähm … danke.“, sagte ich lediglich und machte mich schließlich auf den Weg zu Cosmo, der von der bevorstehenden Gefahr noch nichts wusste. Warum heute? Wenn Prokkowitch hier aufschlägt, wird das in einem Desaster enden. Ich hätte Cosmo nicht verheimlichen dürfen, dass der Astronom ein Evo von seinem Heimatplaneten ist und Jagd auf abtrünnige Evos macht.
Vor ungefähr acht Wochen: Die Halloween-Party war wirklich ein Graus! Zuerst der unheimliche Herr Prokkowitch, der die Party von der Straße aus beobachtete, dann wurde Emmet von Elijah gehänselt und zu guter Letzt werde ich von einem betrunkenen Evo geküsst! Zudem brummte mir die Schädel, als hätte ich selber zu viel Alkohol intus, dabei hab ich keinen einzigen Tropfen angerührt … glaubte ich zumindest. Es war Sonntag, mein Dad hatte heute Schichtdienst und Cosmo lag noch im Bett und schlief seinen Rausch aus, als das Telefon klingelte. „Ja hallo, Dylan Winter am Apparat.“ „Ja guten Tag, Dylan! Ich bin froh, dass ich dich gleich erwischt habe. Hier ist Frau Kovnikovo, du erinnerst dich vielleicht noch an mich? Die Astronomin? Wir haben uns auch beim Basketball-Spiel letzte Woche getroffen und miteinander gesprochen.“ „Ja, natürlich erinnere ich mich an sie.“, erwiderte ich, wenn auch überrascht über den Anruf. „Können wir uns bitte treffen?“, bat Frau Kovnikovo mich. „Es wäre von enormer Wichtigkeit. Doch das Treffen müsste sehr diskret abgehalten werden. Nur du und Cosmo, niemand sonst darf von dem Treffen jemals erfahren.“ „Lässt sich einrichten.“, antwortete ich der Astronomin, woraufhin sie mir Treffpunkt und Uhrzeit mitteilte. Jedoch beschloss ich alleine zu dem Treffen zu gehen, da Cosmo noch immer schlief.
Der Treffpunkt befand sich am Stadtrand, in der Nähe eines heruntergekommenen Schrottplatzes. Ich fuhr mit dem Fahrrad dorthin, wo mich Frau Kovnikovo bereits erwartete. Sie wirkte äußerst angespannt und ich fragte mich die ganze Zeit über, was es so Geheimnisvolles zu besprechen gab. „Danke, dass du erschienen bist.“, sagte sie, als ich vor ihr stand. „Cosmo ist nicht mitgekommen wie mir scheint. Nun gut, dann sage ich eben nur dir das und es ist wirklich von enormer Wichtigkeit.“ „Was ist denn so wichtig? Nun reden sie doch bitte endlich.“, entgegnete ich ungeduldig. Frau Kovnikovo schien aus irgendeinem Grund noch mit sich zu hadern, aber schließlich platzte alles in rasender Geschwindigkeit aus ihr heraus: „Na schön, ich will gar nicht mehr lange um den heißen Brei reden. Wir wissen, dass Cosmo ein Wesen aus einer entfernten Welt ist, genaugenommen ein sogenannter Evo, und wir wissen auch dass du darüber Bescheid weißt. Wir, dass sind ich und mein Kollege Prokkowitch, was er aber eigentlich gar nicht mehr ist, denn der wirkliche Prokkowitch ist tot, getötet von einem Evo, der dessen Gestalt hinterher annahm. Dieser Evo, genannt Z:Evo-987, macht Jagd auf abtrünnige Evos, die ihren Heimatplaneten Neró verlassen haben und Kontakt zu anderen Lebewesen aufnahmen, was ihrer Spezies aber allem Anschein nach strengstens untersagt ist. Nun zwingt er mich ihm zu helfen, da er sonst das gleiche mit meinem siebenjährigen Sohn macht, wie mit Prokkowitch. Zur Polizei kann ich nicht, denn die würden mir erstens nicht glauben, zweitens wären sie nicht stark genug gegen eine außerirdische Lebensform anzukommen und drittens steht mein Sohn unter strengster Bewachung eines Babysitter-Evos. Nun stecke ich tierisch in der Klemme, aber ich kann auch die anderen Menschen nicht in ihr Unglück stürzen lassen, weshalb ich versuche dich zu warnen, denn Prokkowitch hat herausgefunden, dass dein Cousin Cosmo in Wirklichkeit ein Evo ist, was ja anhand seines geistigen Zustandes und seinen körperlichen Aktivitäten offensichtlich war. Nun wartet er eine passende Gelegenheit ab, um Cosmo abzufangen und ihn zu eliminieren.“ Als Frau Kovnikovo zu Ende erzählt hatte, rang sie erst einmal nach Atem. Ich hingegen war sprachlos und konnte sie nur unentwegt anstarren, bis sie mich fragte: „Alles okay, du siehst blass im Gesicht aus?“ „Ich glaube mir wird gerade schlecht.“, antwortete ich ihr geistesabwesend. Schließlich versuchte ich mich zusammen zu reißen. Cosmo hatte bereits erzählt, dass man Jagd auf ihn machen würde, doch hatte ich nicht vermutet, dass dies so schnell geschah, geschweige denn jemals geschah! „Zuerst war sich Prokkowitch ja unsicher, weil sich dieser Mika auch ungewöhnlich verhielt, aber dann erfuhren wir, dass Mika am Sternschnuppen-Abend gar nicht Zuhause war, woraufhin er letztendlich zu dem Entschluss kam, dass Cosmo wie er ein Evo zu sein scheint. Zu hundert Prozent sicher ist er sich jedoch nicht, aber wenn ich dich so beobachte, dann scheint er mit seinem Verdacht recht zu haben.“, erzählte Frau Kovnikovo noch weiter. Unzählige Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich versuchte zu spekulieren und schaute die Astronomin fragend an. „Nehmen wir mal an, es kommt tatsächlich zu einer Auseinandersetzung zwischen Cosmo und Prokkowitch … oder Evo Zwei, keine Ahnung wie ich ihn nennen soll, und Cosmo gelingt es ihn irgendeiner Weise daran zu hindern, ihn zu eliminieren, was für Konsequenzen hätte das dann für sie und ihren Sohn?“ „Die Konsequenzen wären fatal!“, antwortete Frau Kovnikovo mir. „Oaaaah, mir brummt der Schädel, seitdem Cosmo mich geküsst hat.“, sagte ich angestrengt. Frau Kovnikovo starrte mich erschüttert an. „Du wurdest von einem Alien geküsst?!“ „Ja ich weiß, das ist krass, sogar ultrakrass.“, entgegnete ich zerstreut. „Das ist jetzt aber nicht der richtige Moment für solch ein Thema. Wir müssen eine Lösung finden, die uns allen zu Gute kommt.“ „Würde Cosmo sich Prokkowitch stellen, wenn wir ihn darum bitten?“, fragte Frau Kovnikovo mich. Ich dachte nach. Bisher wusste Cosmo noch nichts von der bevorstehenden Gefahr. Wenn er sich dem Jäger-Evo stellte, dann könnte er … er könnte… „Ich hab eine bessere Idee. Wir könnten Prokkowitch doch auf eine falsche Fährte locken, in eine andere Gegend, weit weg von Cosmo.“ „Das dürfte nicht leicht werden, aber ein Versuch wäre es allemal wert.“, meinte Frau Kovnikovo nachdenklich. „Das funktioniert aber nur, wenn Cosmo nicht noch mehr in der Öffentlichkeit auffällt.“ „Das kriege ich hin. Ich werde versuchen, ihn unter Kontrolle zu halten.“, entgegnete ich, womit der Plan zur Rettung von Cosmo feststand. Es tat mir ja Leid für Frau Kovnikovo und deren Sohn, aber wenn Cosmo sich Prokkowitch stellte, würde er höchstwahrscheinlich den Kürzeren ziehen und inzwischen könnte ich es nicht mehr verkraften, wenn ich Cosmo wieder verlieren würde.
Ω:Feuerwerk-48 Ich rannte aus dem Haus der Alisters und sprang über den weißen Gartenzaun, um auf das meinige Grundstück zu gelangen. Ich warf einen kurzen Blick um mich, doch außer Partygästen konnte ich niemanden entdecken. Keine Spur von Prokkowitch, doch das hatte nichts zu bedeuten. Ich musste nun so schnell wie möglich zu Cosmo und ihn warnen. Mir blieb nichts anderes übrig… Doch wurde ich am Fortsetzen meines Weges gehindert, als mich plötzlich eine Hand von hinten an der linken Schulter festhielt. Ich drehte mich erschrocken um und stand Mika gegenüber. „Hey, was ist denn mit dir los? So wie du gerade über den Zaun gesprungen bist, machst du jeder Antilope Konkurrenz. Hat das was mit dem Anruf zu tun? Ist was passiert?“ fragte Mika mich besorgt. „Keine Sorge, mir geht es gut, wirklich, aber ich muss mal ganz kurz zu Cosmo. Ich bin gleich wieder bei euch.“, erklärte ich ihm und ließ ihn unwissend im Vorgarten stehen. Im Eiltempo näherte ich mich unserem Haus, als ich meinen Blick noch einmal zur Seite wandte und Ariana von ihrem Treppenabsatz aus zu mir rüber blicken sehen konnte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken! Ich betrat schließlich mein Haus, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden. Cosmo war jetzt viel wichtiger! Jedoch fand ich ihn nicht in der Küche vor, wo all die Pizza-Kartons standen. Joyce unterhielt sich gerade mit einem anderen Mädchen, als ich unhöflich dazwischen ging und mich nach Cosmos Standort erkundigte. „Cosmo? Ich glaube, er wollte in euren Garten.“, antwortete Joyce mir, doch das war noch nicht alles: „Er hatte die glorreiche Idee, euren Pool mit Wasser zu füllen.“ Dieser Dummkopf! Mein Dad hatte ihm das doch ausdrücklich verboten! Ich verließ die Küche und durchquerte das Wohnzimmer, als mir der Weg in den Garten von einem Kerl versperrt wurde, der ein Bier in seiner linken Hand hielt. „Passwort!“ „Wie bitte? Moment mal … deine Stimme … bist du der Kerl, der an Halloween als Sensenmann verkleidet war und vor Elijahs Villa nach dem Passwort gefragt hat?“ „Richtig und nun sag mir das Passwort, denn ohne darf ich dich nicht zum Pool lassen. Befehl von Cosmo.“, sagte der Junge zu mir, der gut einen Kopf größer als ich war. „Spinnst du? Ich wohne hier – Das ist mein Haus!“, entgegnete ich fuchsteufelswild. „Ich dachte Cosmo wohnt hier?“, erwiderte der Junge irritiert und eindeutig schon leicht beschwipst. „Ist schon gut. Lass ihn durch!“, rief Cosmo, der auf einmal vor der Fensterscheibe erschien und den Arm des Jungen auf Seite schob. „Hey Dylan, sieh mal, ich hab den Pool nun doch mit Wasser gefüllt. Die ersten Partygäste tummeln sich schon darin und haben enorm viel Spaß.“ „Ja wunderbar … wir haben ja auch dreißig Grad.“, entgegnete ich sarkastisch. „Hat mein Dad uns die Benutzung des Pools nicht ausdrücklich verboten?! Denkst du eigentlich nie nach, bevor du handelst?“ „Bis dein Dad nach Hause kommt, ist der Pool wieder blitzrein.“, versprach Cosmo mir und setzte wieder sein „Bitte-sei-nicht-böse-auf-mich-Blick“ auf, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. „Ist jetzt auch egal, denn wir haben ein viel größeres Problem!“, entgegnete ich laut und zog Cosmo ein wenig zur Seite, um unter vier Augen mit ihm zu sein, als mein Handy erneut zu klingeln begann. Es war erneut Frau Kovnikovo: „Und? Ist Prokkowitch schon bei euch aufgetaucht?“ „Nein, bisher noch nicht.“, antwortete ich ihr. „Ich wollte gerade mit Cosmo über alles reden. Er weiß schließlich von nichts. Ähm … Frau Kovnikovo? Was wird nun eigentlich aus ihnen und ihrem Sohn?“ „Lieb von dir, dass du dir Sorgen um uns machst, aber ich befürchte, wir sind dem Untergang geweiht.“, antwortete die Astronomin mir, die jegliche Hoffnung aufgegeben zu haben schien. „Ich bete, dass es zumindest euch gelingt, das alles unbeschadet zu überstehen. Viel Glück!“ Wir beendeten unser Telefonat und ich widmete mich wieder Cosmo, der mich nun verwirrt und besorgt ansah. „Was ist los Dylan? Was weiß ich noch nicht und welches große Problem haben wir?“ „Ein Evo-Hunter ist auf dem Weg hierher!“, antwortete eine Stimme, die mir zuvor kam und bei Cosmo für die nötige Klarheit sorgte. Es war Ariana! „Cosmo, dein Leben ist in Gefahr! Es ist dieser Astronom Prokkowitch. Er ist in Wirklichkeit ein Evo, so wie du, und macht Jagd auf dich!“ „Was?! Aber wieso…?“ Cosmo starrte Ariana erschrocken an, ehe er verwirrt zu mir sah. Ich hingegen war verwirrt darüber, dass Ariana von alledem so gut Bescheid zu wissen schien. „Und du hast das gewusst und mir nichts gesagt?“, fragte Cosmo nun mich und erstmals erlebte ich ihn leicht wütend. „Du musst kämpfen Cosmo!“, forderte Ariana ihn auf. „Nein!“, schrie ich und ging dazwischen. „Cosmo, es tut mir Leid, dass ich dir die Wahrheit so lange verschwiegen habe, aber du darfst nicht kämpfen! Bitte kämpfe nicht!“ „Sag mal, bist du bescheuert?!“, fragte Ariana mich wütend. „Cosmo MUSS kämpfen, oder alle die Kontakt zu ihm hatten, müssen dran glauben – wir, unsere Mitschüler, meine Mum, dein Dad, alle! Du willst ja nur nicht, dass er kämpft, weil du Angst hast ihn zu verlieren!“ Ich bekam Tränen in den Augen. Cosmo blickte mich betrübt an. „Ist das wahr, Dylan? Ist das der Grund, warum ich nicht kämpfen soll und du mir das mit Prokkowitch verschwiegen hast?“ Ich war nicht fähig ihm ein klares Ja zu geben, dennoch nickte ich und konnte meine Tränen nicht mehr stoppen. „Du Dummkopf!“, schimpfte Cosmo mit mir. „Ich bin nur deinetwegen hier, aufgrund deines einen Wunsches und egal was geschieht, ich werde dich nicht verlassen, bis dein Wunsch vollends erfüllt wurde! Daran wird auch ein Evo-Hunter nichts ändern und nun komm!“ „Wohin?“, fragten Ariana und ich gleichzeitig. „In ein Versteck, wo ihr fürs Erste sicher seid.“, erklärte Cosmo uns und auf einmal wirkte er sehr erwachsen auf mich. Sein kindliches Verhalten schien wie weggeblasen zu sein.
„Das ist das dümmste Versteck, in dem ich mich jemals befand.“, hörte ich Ariana schnaufen, als wir uns keine fünf Minuten später im besagten Versteck verschanzt hatten. „Hier findet er uns sofort…, sofern er nicht an einer Hirnamputation leidet … wohl kaum!“ „Lass sie schimpfen. Ihr seid hier in Sicherheit, vertrau mir!“, sagte Cosmo liebevoll zu mir. „Bist du gar nicht mehr sauer auf mich?“, fragte ich ihn mit noch immer verquollenen Augen. „Doch, ein wenig schon, aber ich kann verstehen, wieso du das vor mir geheim gehalten hast.“, antwortete Cosmo mir und wischte mit seinem rechten Daumen meine Tränen aus dem Gesicht. „Ich hab schon immer gewusst, dass ich dir mehr bedeute, als du zugibst.“ „Bilde dir bloß nichts darauf ein.“, entgegnete ich triezend. „Weißt du eigentlich, dass du ungeheuer süß im Moment bist?“ Mit dieser Frage überrumpelte Cosmo mich nun völlig. „Ja wirklich, sonst machst du immer so auf tapfer und cool, aber jetzt…“ „Noch ein Wort und ich stopf dir eine Kastanie in den Mund.“, erwiderte ich brummig, woraufhin Cosmo wieder zu Grinsen anfing. Ich versuchte auf andere Gedanken zu kommen und wandte mich deshalb mit interessanten Fragen an Ariana: „Hey Ariana, woher weißt du eigentlich über all das Bescheid? Also über Evos und Prokkowitch und das dieser auf der Jagd nach Cosmo ist.“ Ariana hielt etwas Abstand zu uns, vielleicht um unsere traute „Zweisamkeit“ nicht zu stören, dennoch antwortete sie auf meine Fragen: „Ich bin ein Mensch, nur um das vorweg zu erwähnen, aber ich bin schon mit Evos in Kontakt gekommen, da hast du noch in die Windeln gemacht.“ Ich warf Ariana einen bösen, aber auch skeptischen Blick zu. „Ja gut, vielleicht nicht ganz so früh, aber auf jeden Fall vor dir. Ich und meine Mum sind hierher gezogen, um einen Neuanfang zu wagen, aber der ging gründlich in die Hose. Das Cosmo kein Mensch, sondern ein Evo ist, war mir schnell klar. Erste Anzeichen dafür gab es am ersten Advent, als er vor dem Feuer panisch aus dem Haus rannte. Alle Evos haben nämlich panische Angst vor Feuer, denn ihre Körper bestehen nicht nur hauptsächlich aus Wasser, sie ziehen auch ihre Lebenskraft daraus. Das war auch der Grund, weshalb Cosmo ohne Probleme Emmet das Leben retten konnte, als dieser am See ins Eis einbrach.“ „Wasser?“ Allmählich ging mir ein Licht auf. „Heiliger Bimbam! Dein Duschverhalten, immer der Letzte beim Duschen zu sein!“ „Bei Berührung mit Wasser, zeigt sich mein wahres Ich. Das hätte für reichlich Verwirrung gesorgt, hätte ich mich beim Duschen verwandelt.“, erklärte Cosmo mir. „Aha, und wann wolltest du mir davon erzählen?“, fragte ich mürrisch. „Ach egal.“ Ich zog mein Handy aus der Hosentasche, um auf die Uhr zu gucken: Nur noch eine Minute bis Mitternacht! Bei all dem Chaos, hatte ich die Zeit um mich herum völlig vergessen. Hinzu kam ein verpasster Anruf, von vor etwa zehn Minuten. In der Mailbox lag eine Nachricht von meinem Dad: „Hey Dylan, hier ist dein Dad! Sydney und ich drehen mit dem Streifenwagen gerade eine Runde, da dachten wir uns, wir schauen mal bei euch vorbei. Wir sind in etwa zehn Minuten bei euch, also wundert euch nicht … versteckt den Alkohol und sag Cosmo, dass wenn er den Pool doch mit Wasser befüllt hat, ich ihn erschießen werde!“ „Phil, ich bitte dich.“, hörte ich Arianas Mutter Sydney rufen. „Unsere Kinder sind doch immer artig.“ „Deine Tochter vielleicht, aber bei meinem Sohn bin ich mir da nicht mehr so sicher, seitdem ein gewisser Neffe von mir bei uns wohnt und ihn ständig in Schwierigkeiten bringt.“, entgegnete mein Dad, woraufhin die Nachricht endete. Meine Stimmung war ohnehin schon im Keller, aber nun erreichte sie ihren absoluten Tiefpunkt. „Scheiße!“ Ariana und Cosmo blickten mich verdutzt an. „Mein Dad und deine Mum kommen hier her und…“ Mit einem Mal hielt ich inne, denn von unserem Versteck aus, hatte ich einen guten Überblick über die Gärten bis hin zur Straße, wo sich bereits unsere Partygäste – inklusive Emmet, Tamara, Dixon, Jens, Joyce und Mika – versammelten, um den Countdown runterzuzählen. Doch tauchte inzwischen noch eine weitere Person auf: Prokkowitch! Panik und Angst stieg in mir auf, denn mein Dad war in höchster Gefahr! Ob eine Schusswaffe einem Evo was anhaben konnte? Mein Dad hatte mal auf Cosmo mit seiner Dienstwaffe gezielt, aber abgedrückt hatte er nicht. Was bei einem Schuss wohl passiert wäre? „Cosmo.“, sagte ich nun leise vor mir hin und Cosmo schaute mich mit seinen treuen Augen an. „Bitte rette meinen Dad. Ich flehe dich an!“ Ariana stand hinter uns und auch in ihrem Gesicht konnte ich die Angst ablesen. Cosmos Blick haftete auf mir und dann nickte er. Inzwischen konnte man unsere Partygäste den Countdown runterzählen hören: „Zehn!“ Prokkowitch stand nun genau vor unserem Grundstück. „Neun!“ Jens und Joyce standen nebeneinander und lebten in ihrer friedlichen und fröhlichen Welt. „Acht!“ Dixon gab seiner Tamara einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Sieben!“ Ein Polizeiauto bog in die Straße ein, in dem mein Dad und Sydney saßen. „Sechs!“ Ich glaubte Arianas Herz schlagen zu hören. „Fünf!“ Emmet stand in unserem Vorgarten und blickte sich um, als würde er Ausschau nach mir halten. „Vier!“ Ich schloss für eine Sekunde meine Augen und wünschte mir, dass alles nur ein Albtraum sei. „Drei!“ Cosmo griff nach meiner Hand und hielt sie ganz fest. „Zwei!“ Völlig unvorhergesehen ging Mika auf Prokkowitch zu und sprach ihn an. „Eins!“ Cosmo zog mich näher an sich heran, damit meine Angst ein wenig verschwand. „Null!“ Raketen schossen in den Himmel und ein spektakuläres Feuerwerk brachte den Nachthimmel zum Leuchten. Auch auf der Straße gab es buntes Feuerwerk zu bestaunen, doch davon bekam ich nicht mehr allzu viel mit, denn völlig unerwartet drückte Cosmo mir einen Neujahrskuss auf den Mund – sehr zum Erstaunen von Ariana, die mit offenem Mund daneben stand. In meinem Körper kam es zu einem eigenen Feuerwerk der Gefühle. Warum nur? Warum küsst er mich immer wieder? Doch als wäre das nicht genug, gefiel mir seine Zuneigung auch noch. Nach ein paar sehr leidenschaftlichen Sekunden löste Cosmo sich von mir und kletterte die Leiter vom Baumhaus herunter, um sich Prokkowitch entgegen zu stellen. Doch der Kuss löste etwas in mir aus. Ich bekam das Gefühl, als würde mein Kopf explodieren, so starke Kopfschmerzen bekam ich. Auch die Zitteranfälle kehrten zurück, so dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Erst jetzt wurde mir klar, dass die Kopfschmerzen und Zitteranfälle immer dann auftraten, nachdem ich Cosmo küsste. Doch diese Erkenntnis kam für mich zu spät. Alles um mich herum verschwamm, bis meine Augen zufielen und ich stürzte. Ich hörte noch Arianas entsetzten Schrei, ehe ich kopfüber auf der Wasseroberfläche unseres Pools aufschlug und für eine sehr lange Zeit mein Bewusstsein verlor!
Oha, Das ist ja mal ein gewaltiger Cliffhanger. Aber wie dem auch sei.
Skystar, Deine Geschichten sind wunderbar und ich hoffe sehr, dass Du doch noch mal neue schreibst oder wenigstens die paar unfertigen beendest, z.B. Monster Teen Club.
Ich wünsche Dir und allen hier ein guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe, dass noch möglichst viele Schwule hierher finden, um Deine fantastischen Geschichten zu lesen.
Nun ist auch Part II schon wieder zu Ende. In 24 Kapiteln ist wieder so einiges passiert: Weihnachten, Silvester, der Besuch der Großeltern, ein Schulausflug samt Flaschendrehen, Wichteln, usw. Mit Ariana wurde auch eine neue Hauptrolle integriert, die in Part III noch mehr in den Fokus rücken wird, doch da wird sie nicht die einzige sein. Lest jetzt, was euch in Part III ungefähr erwartet. Wie schon beim letzten Mal: Vorsicht Spoiler!
Vorschau auf Part III
1. Verschwunden?! „Gina… was kann ich für dich tun?“, fragte mein Dad eine Frau mit rotblonden Haaren. „Das weißt du ganz genau, Phil.“, entgegnete Gina ungeduldig und mit zittriger Stimme. „Mein Sohn war in der Silvesternacht bei dir Zuhause und seit jenem Abend hat ihn keiner mehr gesehen. Er ist wie vom Erdboden verschluckt! Was gedenkst du, in dieser Angelegenheit endlich zu unternehmen?“
2. Ein neuer Evo betritt die Bühne: „Überlass das mir O:Evo-1570!“, rief die junge Frauenstimme. Sie war wie Cosmo ein Evo – jung, dynamisch, athletisch gebaut und eine Kämpferin ohnegleichen. Sie warf sich zwischen Cosmo und die Wasserfontäne und wehrte diese mit ihrer eigenen persönlichen Kraft ab.
3. Es wird verzwickt: „Mein Dad und deine Mum denken wohl, wir hätten uns geküsst, weil wir Beide zusammen auf dem Baumhaus waren.“ „Ah verstehe. Sie haben keine Ahnung, dass du mit deinem Cousin rumgeknutscht hast.“, sagte Ariana, bei der der Groschen nun zu fallen schien. Auf einmal hörten wir einen dumpfen Aufprall. Ariana und ich wandten unsere Köpfe gleichzeitig zur Seite und erblickten Joyce, die ihre Wasserflasche fallen ließ und uns mit großen Augen anstarrte.
4. Nach Halloween, Weihnachten und Silvester folgt nun …: Valentinstag – das Fest der Liebenden… und die Trauerfeier eines jeden Singles. Blumenhändler und Süßwarenverkäufer leckten sich immer die Finger, wenn dieser Tag näher rückte. Ich hatte noch nie einen Grund Valentinstag zu feiern – ich warf einen flüchtigen Blick zu Emmet – bis heute!
5. Kampf gegen einen Evo-Hunter: „Du bist eine Schande für alle Evos, doch heute wirst du eliminiert.“ Das konnte ich natürlich nicht zulassen und so biss ich dem Evo-Hunter kurzerhand in die Hand. Dieser schrie auf und rächte sich, indem er mich mit der anderen Hand ins Gesicht schlug. Ich fiel samt den Stuhl zu Boden und sah, wie Cosmo auf den Evo-Hunter zustürmte. Dabei sprang er über mich hinweg und verwandelte sich im Sprung in seine wahre Gestalt.
6. Zwischen Dylan und Emmet kracht es: „Weißt du was du bist?“, fragte ich ihn und Wut kochte in mir hoch. „Ein Heuchler und ein Feigling!“ Ja schön, ich war gerade nicht sehr nett zu Emmet. „Zuerst spielst du mir heile Welt vor und das wir auch weiterhin Freunde sein könnten und jetzt machst du einen Rückzieher?!“
7. Eine Demo versetzt alle in Angst und Schrecken: „Liebe Bürger und Bürgerinnen ich bitte euch, ich appelliere an euren Verstand und an eure Vernunft. Eine Demonstration wird euch nichts nützen. Es schürt nur noch mehr Hass und Unverständnis. Die Lage ist nicht einfach, aber ich gebe bereits mein Bestmögliches, um…“ Ich hörte nicht mehr so genau hin, denn ich entdeckte Emmet vor mir, der seine Schwester aus den Augen verloren zu haben schien. Ich wollte bereits zu ihm, als ich plötzlich einen Schuss vernahm!
8. Vorhang auf für Mr. Ainon: „Erinnern sie sich nicht. Ich hab sie am Telefon doch gefragt, ob das mit der Maske in Ordnung ginge und sie haben ja gesagt. Ich dachte nämlich, dass das seine Rolle mystischer und anmutiger wirken lässt.“ Mr. Ainon schüttelte den Kopf und sagte: „Ariana, sie sollen doch nicht denken, dass ist nicht ihre Aufgabe. Vergessen sie nicht, ICH bin hier der Regisseur!“
9. An Dylan´s Schule wird ein Theaterstück aufgeführt: Obwohl meine Beine zitterten und mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, die Bühne zu betreten, hatte ich keine andere Wahl mehr. „L-Lysander, endlich hab ich dich gefunden! Ich hab dich bereits überall gesucht, sogar im Wald des Elfenkönigs Oberon.“
10. Abschied?! „Was ist los mit dir? Du bist schon seit längerem so merkwürdig.“, stellte ich beunruhigt fest. „Heute ist der Himmel besonders klar. Die vielen Lichter da oben, sind alles Sternensysteme, die Millionen von Meilen entfernt liegen.“ Cosmo schaute zum Himmel und ich tat es ihm gleich. Es war wahrhaftig eine traumhaftschöne Nacht, aber sollte das nun die Antwort auf meine Frage sein. Doch dann kam doch noch was: „Ich denke es ist an der Zeit für mich zu gehen.“
Part III es geht endlich wieder weiter! Eigentlich hatte ich zu Beginn wieder gleich zwei Kapitel vorgesehen, aber ich schaffe es heute von der Zeit einfach nicht, auch noch Kapitel 50 hochzuladen, welches als kleines Jubiläumskapitel länger ist als die anderen Kapitel. Heute deshalb nur ein Kapitel ... lasst uns ganz langsam wieder einsteigen und sehen was aus Dylan, Cosmo und ihren Freunden und Familien geworden ist.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod. Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt. Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan; Verstorben.
A:Erwachen-49 Mir war so, als würde ich aus einem ewig langen Traum erwachen, als ich zum ersten Mal wieder zu Bewusstsein kam. Meine Augen waren geschlossen, dennoch sah ich allerhand Farben, die an mir vorbei zogen. Ich versuchte mich den Farben zu entreißen, doch hinderte mich irgendetwas daran, so dass ich wie gelähmt weiter zusah. Inzwischen versuchte ich die Funktion meiner Ohren wieder zu tätigen und zu lauschen. Doch wirklich viel konnte ich nicht vernehmen, außer dem stillen und doch recht unheimlichen Wind. Ich beschloss langsam meine Augen zu öffnen, was sich als schwieriger erwies als zunächst angenommen, denn irgendwie fühlte ich mich sehr schwach und träge. Meine Augenlider fühlten sich so schwer wie Blei an. Was war nur los mit mir? Letztendlich bekam ich meine Augen doch noch auf und das erste was ich sah, war ein Ventilator, der an einer weißen Decke hing. Ich senkte meinen Blick ein wenig und konnte die ockergelben Wände eines Zimmers sehen, dass ganz offensichtlich nicht mein eigenes war. Ein Fenster stand offen, so dass eine kalte Brise von draußen hereinzog und sogar die Vorhänge zum Flattern brachte. Ich war tief unter einer Bettdecke vergraben, sodass die leichte Frische mir nichts ausmachte. Ich sah mich weiter um und konnte eine zweite Person im Raum ausmachen: In einer Ecke auf einem Stuhl, saß mein liebevoller Grandpa. Er hatte seine Augen geschlossen und stütze seinen Kopf mit seinem rechten Arm ab. Allem Anschein nach schien er vor sich hinzudösen und hatte noch gar nicht bemerkt, dass ich inzwischen aufgewacht war. Doch die Frage die sich mir nun stellte war: Wie lange habe ich geschlafen? Je mehr ich mich im Zimmer umsah, desto mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass ich mich im Krankenhaus befand. Ich versuchte meine Gehirnzellen ein wenig anzustrengen, um die letzten Erinnerungen in mir hervor zu rufen, doch außer Kopfschmerzen erreichte ich hierbei nichts. Ich hörte ein Grunzen meines Grandpas, der den Schlaf des Gerechten zu schlafen schien. Allmählich wurde es jedoch doch etwas frisch im Zimmer. Mich fröstelte es an den Händen und im Gesicht. Ich beschloss, dass offene Fenster zu schließen, doch dafür musste ich mich erst einmal aus meinem Bett erheben. Dies erwies sich jedoch als Problem, denn als ich den ersten nackten Fuß auf den kalten Boden absetzte, spürte ich sofort, dass ich keinerlei Kraft mehr in den Beinen hatte. Sie fühlten sich wie Pudding an. Ich muss wirklich sehr lange geschlafen haben … doch wie lange war lange?! Ein Tag? Drei Tage? Eine Woche?! Mit Müh und Not kam ich schließlich doch noch auf zwei Beine. Mehr hüpfend als gehend, erreichte ich das offene Fenster, an dem es so kalt von draußen hereinblies. Ich konnte einen Blick zur Straße und in den Park hinauswerfen. Es lag noch überall ein wenig Schnee, aber nicht mehr so viel wie noch an Weihnachten oder zu Silvester. Doch war es so bitterlich kalt draußen, dass sich der Frost in der Natur deutlich abzeichnete. Auch mir fröstelte es und so klappte ich das Fenster zu und verriegelte es. Eben in jenem Moment ging die Tür zu meinem Zimmer auf und mein Dad stolzierte in Begleitung eines Mann und einer Frau herein. Ich drehte mich auf der Stelle zu ihnen um und als mein Dad mich am Fenstersims erblickte, klappte ihm der Mund auf und seine Augen strahlten vor Glück. „D-Dylan!“ Ehe ich mich versah, stürmte mein Dad auf mich zu, schlang seine starken Arme um mich und drückte mich ganz fest an sich. Seinem Verhalten nach zu urteilen, war er mehr als nur erfreut, mich zu sehen. Ihm kullerten sogar Tränen die Wangen hinunter und immer wieder sagte er meinen Namen, als ob ich meinen eigenen Namen nicht kennen würde, oder er es einfach nicht glauben konnte. Aufgrund seines Ausbruchs, wachte nun auch endlich mein Grandpa auf, der sich zunächst verwirrt im Raum umsah, ehe er mich ebenfalls mit Tränen im Gesicht anstarrte und mich schließlich in den Arm nahm, wo noch nicht einmal mein Dad mich losgelassen hatte. „Ihr zerdrückt mich noch!“, rief ich den beiden ausgestandenen Männern zu. „Was ist denn los?!“ „Mister Winter, so lassen Sie doch bitte ihren Sohn los. Auch Sie bitte, Mister Sinclair.“, sagte der eine Mann, der einen weißen Kittel trug. Ganz offensichtlich ein Arzt und die Frau hinter ihm, so schien mir, war eine Krankenschwester. „Ich kann ihre übermäßige Freude durchaus verstehen, aber ihr Sohn benötigt noch sehr viel Ruhe. Zudem müssen wir einige Tests durchführen.“ Mein Dad und mein Grandpa lösten sich nur sehr widerwillig von mir und als ich mich irritiert in mein Bett zurückbegab, hörte ich meinen Grandpa zu meinem Dad sagen: „Siehst du! Ich hab es dir ja gesagt. Es wird alles wieder gut! Hab ich das nicht immer wieder zu dir gesagt?!“ Der Arzt schritt auf mich zu und ich konnte das Namensschild auf seinem Kittel deutlich lesen: Dr. Savior. Das war doch der Arzt, der damals meine Mutter kurz vor ihrem Tod operiert hatte und uns mitteilte, dass er sie nicht retten konnte. Dr. Savior leuchtete mir mit einer Art Taschenlampe in die Augen. Er gab seiner Krankenschwester ein paar Anweisungen, die sie sich auf ihrem Notizbrett notierte. Anschließend überprüfte er meine Reflexe und stach mir mit einer kleinen Nadel sowohl in die Arme, als auch in die Beine. Ich zeigte immer eine Reaktion, was wohl ein gutes Indiz zu sein schien. „Sehr gut.“, sagte Dr. Savior schließlich und wandte sich dabei vor allem an meinen Dad. „Dass ihr Sohn heute so überraschend aufwacht, damit konnte keiner rechnen, aber es freut uns natürlich. Seine Reaktionen scheinen wieder voll funktionstüchtig zu sein, was schon mal ein gutes Zeichen ist. Wir werden ihn aber natürlich auch in den nächsten Tagen noch hier behalten und eine Reihe von Tests durchführen, nur um sicher zu gehen, dass ihr Sohn nach seinem Sturz in den Pool keine bleibenden Schäden bekommen hat.“ „Vielen Dank Doktor, haben sie vielen Dank!“ Mein Grandpa schüttelte Dr. Savior die Hände, wozu sich mein Dad jedoch nicht hinreißen ließ. Er nickte dem Arzt lediglich dankbar entgegen. Als der Arzt und die Krankenschwester das Zimmer verlassen hatten, fragte ich erneut: „Kann mir jetzt bitte endlich mal einer verraten, was hier vor sich geht? Wie lange habe ich denn geschlafen?“ Mein Dad und mein Grandpa warfen sich kurz unsichere Blicke zu, doch schließlich antwortete mein Dad mir: „Dylan…, du hast nicht nur geschlafen…, du warst nicht mehr bei Bewusstsein und das für ganze dreieinhalb Wochen. Ich dachte schon, dass du gar nicht mehr aufwachst. Selbst die Ärzte dachten das bereits. Ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, aber dein Grandpa hat immer fest daran geglaubt, dass du wieder aufwachst. In Zukunft werde ich öfters auf ihn hören.“ „Dreieinhalb Wochen?“, wiederholte ich ungläubig das für mich wohl im Moment wichtigste Detail. „Ich lag dreieinhalb Wochen im … im Koma? Krass ey! Was ist eigentlich genau mit mir passiert?“ „An was kannst du dich denn zuletzt noch erinnern?“, entgegnete mein Dad fragend. Ich dachte kurz nach und eine Reihe von Bildern schob sich vor mein geistiges Auge, doch war alles recht verschwommen, so dass ich nur Bruchstücke davon zusammen bekam. „Wir hatten Silvester gefeiert und … ich glaube ich befand mich im Baumhaus. Warum ich mich dort aufhielt, kann ich aber gerade leider nicht mehr sagen, auch nicht, mit wem ich mich dort aufhielt. Doch ich glaube da war ein … ein Kuss! Ja, mich hat jemand geküsst!“ Mein Dad und mein Grandpa warfen sich erneut Blicke zu. „Dann wurde mir irgendwie schummrig um die Augen. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und so bin ich wohl gestürzt und in den Pool gefallen.“ „Das ist soweit richtig.“, bestätigte mein Dad meine Aussage. „Du bist tatsächlich vom Baumhaus in den Pool gefallen und Gott sei es gedankt, dass dieser zu diesem Zeitpunkt mit Wasser gefüllt war, denn ansonsten hätte die Sache noch viel schlimmer ausgehen können.“ Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte mich weiter zu erinnern. „Das hab ich nicht Gott zu verdanken…, sondern Cosmo!“ Ich warf einen Blick durchs Zimmer, als ob ich nicht wüsste, dass wir gerade nur zu Dritt hier wären. „Wo ist Cosmo eigentlich?“
Fortsetzung folgt ... am Donnerstag, den 26.Januar 2023 mit dem 50.Kapitel!
Herzlich Willkommen zu Kapitel 50! Mini-Jubiläum! Und das heutige Kapitel ist in vielerlei Hinsicht besonders: 1. Emmet ist ab sofort eine Hauptrolle und nicht mehr nur eine Nebenrolle! 2. In dem heutigen Kapitel wird es zwei Abschnitte ohne Dylan geben - Premiere! 3. Kapitel 50 hat wohl bis dato die längste Rollenliste, darunter auch zwei neue Charaktere, deren nähere Beschreibung später folgt - will euch jetzt noch nicht spoilern. An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass einige Charakterbeschreibung für Part III neu angepasst worden sind, insbesondere die von Prokkowitch.
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß von der Existenz der Evos. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Weiblicher Evo Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft; führt eine Beziehung mit Tamara. Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie. Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder. Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie. Gina Stone Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo. Fedora Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika. Sie hat einen siebenjährigen Sohn. Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
B:Tría-50 Die Tage im Krankenhaus vergingen und mit zunehmender Zeit wurde es öder und in mir stieg das Verlangen, endlich raus und wieder nach Hause zu können. Die ständigen Tests, die Dr. Savior an mir durchführen ließ, wurden ermüdend und schleppend. Zum Glück konnte nichts Ungewöhnliches an mir festgestellt werden, sodass Dr. Savior eines schönes Abends in mein Zimmer kam und mir mitteilte: „Gute Nachricht, du darfst morgen nach Hause.“ Ich freute mich natürlich tierisch, auch wenn es gewisse Vorteile mit sich brachte, die Tage in einem Krankenhaus zu verbringen. So konnte man am Besten in Erfahrung bringen, wem man eigentlich wichtig war und wer einen vermisste. In meiner Zeit im Krankenhaus erhielt ich Besuch von allerlei Personen: Als Erstes wäre da natürlich nebst meinem Dad mein Grandpa zu erwähnen, der extra seine Reise nach Neuseeland verschoben hat, um bei mir zu sein. Dann war da Sydney, die einmal zusammen mit meinem Dad in Uniform hier aufkreuzte, um nach dem Rechten zu sehen. Ariana stattete mir übrigens keinen Besuch ab und Sydney hatte auch eine Ausrede dafür: „Ariana sagte zu mir und ich zitiere: Lieber nicht, denn er soll sich ja erholen!“ Diese Worte sagten doch bereits alles oder? Immerhin bekam ich Besuch von anderen Mitschülern, darunter zum Beispiel Tamara und Dixon. Zumindest bei Dixon wunderte ich mich ein bisschen, da ich nie sonderlich viel mit ihm zu tun hatte, aber wahrscheinlich kam er nur aufgrund von Tamara, die mir zugleich auch noch ein kleines Präsent mitbrachte: „Das sind die Hausaufgaben für Biologie, die Mr. T uns heute aufgegeben hat, die Hausaufgaben für Geschichte von Dr. Tibbet und natürlich noch die Hausaufgaben von Frau Silly für Spanisch…, die dir übrigens mitteilen lässt, dass sie sich schon sehr auf deine Rückkehr freut, da du ja jetzt nicht mehr in ihrem Unterricht einschlafen dürftest, wo du doch so lange im Koma gelegen bist…“ Ich schaute Tamara mit großen Augen an und fing kurz darauf zum Schmunzeln an. Als letzten Besucher wäre dann natürlich noch Einer zu erwähnen: Emmet! Mein Herz schlug höher, als er gleich am zweiten Tag, nachdem ich aus dem Koma erwachte, mich im Krankenhaus besuchen kam. Er setzte sich neben meinem Bett auf einen Stuhl und ich konnte den Talisman, den ich ihm zu Weihnachten schenkte, um seinen Hals baumeln sehen. „Wie mir scheint, hättest du einen Talisman auch von Nöten gehabt.“, meinte er grinsend zu mir, woraufhin ich ein Kribbeln im Bauch verspürte. Auch die darauffolgenden Tage besuchte er mich hin und wieder und immer brachte er so viel gute Laune mit, dass es mir gleich sehr viel besser ging. Doch auch wenn die Sonne öfters Einzug in mein Krankenzimmer hielt, so zogen doch hin und wieder auch dunkle Wolken auf, die düstere Schatten mit sich brachten. Mein Dad versuchte mir bei einer Frage aus dem Weg zu gehen, so gut wie es ihm nur möglich war: „Wo ist Cosmo, Dad?!“, fragte ich inzwischen zum gefühlt hundertsten Mal, als ich mich endlich im Auto nach dem Nachhauseweg befand. Ich blieb hartnäckig, denn dieses Mal konnte mein Dad nicht einfach das Krankenhaus verlassen, um meine Frage nach Cosmo nicht beantworten zu müssen. Ich stellte die wildesten Thesen auf, weshalb Cosmo mich nicht besuchen kam: „Ist er noch sauer auf mich, oder bist du sauer auf ihn, weil er den Pool doch mit Wasser gefüllt hat? Hey, das hat mir immerhin das Leben gerettet! Oder ist was mit Prokkowitch?!“ In den letzten Tagen kamen meine Erinnerungen zum Glück stetig zurück, sodass ich mich auch wieder daran erinnerte, dass Prokkowitch an Silvester bei uns aufkreuzte. Mein Dad schien inzwischen auch über alles Bescheid zu wissen, was in der Silvesternacht bei uns Zuhause vorgefallen war und dennoch ging er mir kontinuierlich aus dem Weg – mit Erfolg. Doch nicht nur er schien Geheimnisse vor mir zu haben. Auch alle anderen Besucher schienen vor mir etwas zu verbergen, als ob mein Dad sie dazu angestiftet hätte. Tamara und Dixon schauten sich mehr als nur einmal nervös in die Augen und Sydney nahm meinen Dad sogar einmal zur Seite, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, nachdem sie einen Anruf aus dem Polizeipräsidium erhielt. Auch die Tatsache, dass Mika mich kein einziges Mal besuchen kam, war irgendwie merkwürdig. Gut, ich war jetzt nicht sein bester Freund, aber das war ich bei Dixon auch nicht und Mika hatte ich eigentlich schon so eingeschätzt, dass ich ihm irgendwie wichtig war. Alles war irgendwie komisch, aber gleich bin ich daheim und dann würde ich Ariana aufsuchen und aus ihr die Antworten herauspressen!
Als ich unser Haus betrat, fühlte es sich zunächst einmal natürlich schön an, endlich wieder Zuhause zu sein. Ich ließ mich in den Wohnzimmersessel plumpsen, während mein Dad für mich zu Kochen anfing. Ich blätterte ein paar Zeitschriften durch, als ich die „Playboy“ fand, die Cosmo sich einst angeguckt hat. Das dieses Schmuddel-Magazin hier überhaupt noch rumlag… Ich warf die Zeitschrift auf den Tisch und versuchte mich ein wenig zu entspannen. Dabei sah ich mich ein wenig im Raum um und erst jetzt fiel mir auf, dass alles ein wenig heruntergekommen aussah. Staub hatte sich auf dem Mobiliar abgesetzt, der Teppichboden machte den Anschein, als wäre schon seit längerer Zeit kein Staubsauger mehr über ihn drüber gegangen und auch die Zimmerpflanzen waren bereits etwas eingegangen und wirkten trocken. Etwas verwundert stand ich auf und marschierte in die Küche zu meinem Dad, der mir gerade Rührei mit Speck in der Pfanne zubereitete. „Dad?“ Ein einfaches „Hm“ kam von ihm, woraufhin ich einfach weiter sprach: „Kann es sein, dass du in den letzten Wochen nur noch zum Schlafen nach Hause gekommen bist?“ Es gab mal eine Zeit, da waren mein Dad und ich immer ehrlich zueinander, doch diese Zeiten schienen vorüber zu sein, denn auch dieses Mal blieb er mir die Antwort schuldig. „Iss dein Rührei mit Speck und stell keine unnötigen Fragen.“, antwortete er, ohne mir dabei in die Augen zu sehen. Ich wünschte ich könnte seine Gedanken lesen, dann wäre ich schlauer…
Phils Gedankenwelt: „Phil? Phil! Phiiiiiil!“ Mein Dad nahm seine Hände vorm Gesicht weg und schaute zu seiner Kollegin Sydney, die im Türrahmen zu seinem Büro im Polizeipräsidium stand. Seine Augen wiesen deutliche Spuren von Müdigkeit und Erschöpfung auf. „Das Telefon klingelt. Hörst du das nicht?“, sagte Sydney und deutete auf das Telefon, dass zur linken meines Dad´s stand. „Doch, doch natürlich.“, entgegnete mein Dad und griff nur sehr langsam nach dem Hörer. „Wird sicher nur wieder unsere Frau Bürgermeisterin sein, die aufgrund der bevorstehenden Demo Panik schiebt und mir nun im Nacken sitzt. Als hätte ich nichts anderes mehr zu tun, als mich um ihre lächerlichen Bedürfnisse zu kümmern.“ „Tja, leider ist sie nicht die Einzige die Panik schiebt.“, gab Sydney daraufhin augenbrauendzuckend zurück. „Ist SIE etwa schon wieder hier?“, fragte mein Dad und erhielt daraufhin ein Nicken. „Sag ihr, dass ich gleich bei ihr bin…, auch wenn ich bei bestem Willen nicht weiß, wie ich ihr noch weiterhelfen kann.“ Das Gespräch mit der Bürgermeisterin raubte meinem Dad nicht nur den letzten Nerv, es kostete ihn auch viel Kraft und Überwindung nicht durchzudrehen. Nach einer viertelstündigen Unterhaltung konnte er schließlich auflegen und sich seinem nächsten Fall widmen: „Gina … was kann ich für dich tun?“, fragte mein Dad eine Frau mit rotblonden Haaren, die lediglich so lang waren, dass deren Ohren zwar bedeckt waren, aber ihre Ohrringe dennoch zum Vorschein kamen. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug und darunter eine weiße Bluse, was sie wie eine seriöse Geschäftsfrau wirken ließ. Mein Dad begegnete ihr mit Respekt, was auch daran lag, dass er sie schon sehr lange kannte. „Das weißt du ganz genau, Phil.“, entgegnete Gina ungeduldig und mit zittriger Stimme. „Mein Sohn war in der Silvesternacht bei dir Zuhause und seit jenem Abend hat ihn keiner mehr gesehen. Er ist wie vom Erdboden verschluckt! Was gedenkst du, in dieser Angelegenheit endlich zu unternehmen?“ „Gina, ich kann dir nur das sagen, was ich dir bereits mehrmals die letzten Wochen gesagt habe. Wir suchen nach ihm. Alle Deputys dieser Stadt wissen wie dein Sohn aussieht. Wir haben eine Fahndung herausgegeben. Wenn er also irgendwo anders auftaucht, werden wir es erfahren. Ich weiß das es schwer für dich sein mag, aber wir tun wirklich unser Bestes!“ „Manchmal ist euer Bestes eben nicht gut genug!“, schnauzte Gina meinen Dad nun an, der mit erhobenen Händen zurückwich, um jeglicher Konfrontation aus dem Weg zu gehen. „Ich muss dich wohl kaum daran erinnern, dass mein Mann letztes Jahr bei einem eurer Einsätze ums Leben kam. Mika ist alles was ich noch habe. Wenn ihr ihn nicht findet dann…, dann…“ Gina verlor jegliche Fassung und fing zu Weinen an. Mein Dad nahm die Frau seines ehemals besten Freundes in die Arme und versuchte sie zu trösten. Die Last lag schwer auf den Schultern meines Dads. Als Gina fort war, fand Sydney meinen Dad in seiner Ausgangsposition in seinem Büro wieder. „Anstrengender Tag was?“, fragte sie ihn mitfühlend. „Anstrengender Tag? Anstrengende Wochen!“, entgegnete mein Dad erschöpft. „Mein Sohn liegt im Krankenhaus und wacht nicht mehr auf, Cosmo und Ginas Sohn sind seit der Silvesternacht wie vom Erdboden verschwunden und dann erfahre ich auch noch, dass du und deine Tochter schon länger in Kontakt mit diesen … diesen Evos seid. Warum hast du mich so lange angelogen?!“ „Weil ich mir nicht sicher war, Phil.“, antwortete Sydney ihm und setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches. „Ariana und ich mussten uns sicher sein.“ „Ariana … deine Tochter hat es faustdick hinter den Ohren … sie kommt ganz nach dir.“, sagte mein Dad, was Sydney zum Schmunzeln brachte. „Nachdem was sie uns erzählt hat, befürchte ich, dass Prokkowitch Cosmo entführt hat. Meinem Sohn wird das gar nicht gefallen, wenn er aus seinem Koma wieder aufwacht, es sei denn, wir finden ihn bis dahin.“ Sydney warf meinem Dad ein paar hilflose Blicke zu. Nach einer Weile sagte sie schließlich: „Na komm! Ich lad dich heute zu mir zum Essen ein. Du schaust aus, als hättest du schon seit mehreren Tagen nichts mehr Vernünftiges zwischen die Zähne bekommen.“ „Danke, aber ich muss leider ablehnen. Ich muss den Bericht für unsere Frau Bürgermeistern noch zu Ende schreiben … Arbeit geht vor.“, sagte mein Dad müde. Sydney streichelte ihm tröstend über die Schulter und verließ anschließend sein Büro. Mein Dad atmete erschöpft aus.
Mit jeder Stufe, wurden meine Bewegungen langsamer und ruhiger. Bei der letzten Stufe blieb ich schließlich ganz stehen und kehrte kurz in mich. Ich war unsicher und ängstlich, dennoch bog ich, als ich die Treppe in den ersten Stock hinauf ging, nach links ab und betrat leise Cosmos Zimmer. All seine Möbel standen am gewohnten Platz, doch auch hier machte alles den Anschein, als wäre seit einiger Zeit kein Mensch mehr gewesen. Inzwischen fühlte ich mich schon wie in einem Geisterhaus. Ich konnte mein Herz schlagen hören, so ruhig und unheimlich war es inzwischen. Cosmo … ich weiß leider nicht wo du steckst, aber ich hoffe, dass es dir gut geht … und das du wieder zurückkehrst!
An einem Staudamm, der sich inmitten eines Waldes befand: Mehrere schnelle Schritte hallten durch die Gänge des Staudammes. Es war recht dunkel und nur ein paar Lampen, die von der steinernen Decke herab hingen, spendeten den Personen, die gerade in den Gängen umherirrten, ein wenig Licht. Eine unangenehme stickige Luft raubte den Betroffenen ihr Atem. Schweißperlen tropften ihnen von der Stirn, denn ihr Verfolger war ihnen dicht auf den Fersen! „Lauft! Lauft immer weiter und blickt nicht zurück!“, rief eine junge Frauenstimme, die die Nachhut bildete. Vor ihr weg liefen eine Frau mit ihrem siebenjährigen Sohn, sowie ein Junge. „In Deckung!“, schrie plötzlich eine junge Männerstimme und alle duckten sich und zogen ihre Köpfe ein. Inmitten des Staudammes kam eine gewaltige Wasserfontäne auf sie zugerast. Normalsterbliche würden bei solchen Wassermassen entweder ertrinken, oder sich beim Aufprall tödlich verletzen. Doch zum Glück waren zwei Evos unter ihnen, die für deren Schutz sorgten. Cosmo hatte sich in seine reine Evogestalt verwandelt, um seinen Gegner entgegen treten zu können. Mit seinem Schwanz katapultierte er sich in die Lüfte und versuchte die Wasserfontäne mit seinen bloßen Händen abzuwehren. Doch das Wasser kochte regelrecht, so dass Cosmo keine Chance hatte. „Überlass das mir O:Evo-1570!“, rief die junge Frauenstimme. Sie war wie Cosmo ein Evo – jung, dynamisch, athletisch gebaut und eine Kämpferin ohnegleichen. Sie warf sich zwischen Cosmo und die Wasserfontäne und wehrte diese mit ihrer eigenen persönlichen Kraft ab. Die Wasserfontäne verschwand und die Gänge füllten sich mit heißem Dampf, doch die Gefahr war damit noch lange nicht gebannt. Eine dunkle Gestalt tauchte im Dampf auf und je näher sie kam, desto mehr konnte man die Umrisse eines Menschen sehen. Es war Prokkowitch, oder besser gesagt er war es, denn auch er hatte seine Evogestalt angenommen. „Ihr könnt mir nicht entkommen. Ich bin ein Evo-Hunter und werde euch abtrünnigen Evos vernichten und alle die mit euch zu tun hatten. Das gilt auch für dich und deinen Sohn, Fedora!“ „Lass uns endlich in Frieden!“, schrie Frau Kovnikovo ihrem ehemaligen Kollegen zu, während sie ihren Sohn schützend in ihren Armen hielt. „O:Evo-1570!“ Der weibliche Evo rief Cosmos außerirdischen Namen und grinste dabei selbstsicher. „Nimm die Drei und verschwinde mit ihnen. Bringt euch in Sicherheit. Ich werde mich um diesen Bástardos kümmern. Ach … und grüß Ariana bitte ganz lieb von mir!“
Fortsetzung folgt ... am Samstag, den 28.Janaur 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß von der Existenz der Evos. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo. Hannibal: Kater der Winters.
Γ:Ariana-51 Es war ein beklemmendes Gefühl, wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen – überhaupt zu schlafen! Ich ertappte mich nicht selten dabei, wie vor Schlafbeginn die Angst in mir empor stieg, meine Augen überhaupt zuzumachen, aus Angst, ich könnte eventuell nicht mehr aufwachen. Das war natürlich Schwachsinn, aber wer so etwas wie ich einmal erlebt hat, der wusste vielleicht wovon ich sprach. Diese Angst teilte ich am nächsten Morgen auch meinem Dad mit, was sich jedoch als Fehler erwies: „Dr. Savior hat bereits ein paar Andeutungen diesbezüglich gemacht und er schlug vor, sollte dies in deinem Falle eintreten, dass wir für dich therapeutische Hilfe aufsuchen.“ „Ich soll zu einem Psychospinner?!“, entgegnete ich zugleich gereizt. Mein Dad warf mir einen strengen Blick zu. „Therapeuten nennt man sowas und ja, das ist nichts Schlimmes und auch nichts wofür du dich in irgendeiner Weise schämen müsstest. Denk einfach ein wenig darüber nach und wir sprechen heute Abend dann noch einmal darüber, okay? Ich muss jetzt zur Arbeit. Sydney holt mich gleich ab und wir fahren dann zusammen.“ Ich grübelte kurz nach und beschloss: „Hm … nein, ich geh zu keinem Psychospinner.“ Mein Dad runzelte mit der Stirn und sah mich eindringlich an, aber insgeheim war er natürlich froh, dass es mir allgemein wieder besser ging. Ich spürte etwas Flauschiges zwischen meinen zwei Beinen und als ich runterblickte, entdeckte ich den schnurrenden Hannibal, der sich an mein rechtes Bein schmiegte. „Heeey, na du, hast du mich auch vermisst?“, fragte ich ihn und streichelte ihm zärtlich übers Fell. Es klingelte an der Tür und mein Dad trank noch schnell seinen restlichen Kaffee aus seiner Tasse heraus. Ich begleitete meinen Dad zur Tür. Ein eisiger Wind wehte durch das Haus, als mein Dad die Tür öffnete. Sydney stand in ihrer Dienstuniform vor der Tür und meldete sich gehorsam zum Dienst. „Guten Morgen Sheriff. Können wir los?“, begrüßte sie meinen Dad und anschließend auch mich. „Morgen Dylan, na freust du dich, endlich wieder Zuhause zu sein?“ „Natürlich freu ich mich…“, antwortete ich ihr, „…auch wenn hier mal wieder gründlich sauber gemacht werden könnte.“, fügte ich hinzu und fuhr mit meinem rechten Zeigefinger über den Schuhschrank, auf dem sich bereits eine dicke Staubschicht gebildet hat. Ein peinliches Lächeln fuhr meinem Dad über die Lippen. „Ich bin die letzten Wochen nicht wirklich zum sauber machen gekommen…“, entschuldigte er sich, was auch in Ordnung wäre, wenn nicht… „Die letzten Wochen? Die letzten Monate!“, entgegnete ich daraufhin amüsiert. „Den Haushalt hat doch fast ausschließlich nur noch Cosmo geführt, seitdem er bei uns eingezogen ist. Er ist ja nicht gerade der Cleverste, aber er lernt schnell und als Putzfrau schlägt er sich ausgesprochen gut!“ „Tja, ich würde euch ja helfen, aber die Arbeit ruft.“, sagte Sydney. „Aber frag doch mal Ariana, die ist heute sowieso zuhause. In der Schule sind allem Anschein nach die Heizungen ausgefallen. Jetzt haben alle Schüler heute schulfrei! Tse … zu meiner Zeit gab es sowas wie ‚Kältefrei‘ noch nicht.“ Bis ich vollständig genesen war, hatte auch ich noch schulfrei. „Aber sei nett zu ihr, wenn du zu ihr gehst.“, bat mein Dad mich und musterte mich streng. „Bitte? Ich bin doch immer nett.“, räusperte ich mich und klang dabei absichtlich unglaubwürdig. „Und stellt nix Unartiges an.“, fügte Sydney noch hinzu und zwinkerte mir lächelnd zu. Ich verstand ihre Aussage nicht so recht, denn schließlich war ich schwul, was sie inzwischen ebenfalls wusste. Eigentlich war es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Tatsache bis zu meinen Mitschülern vordrang. Mein Dad runzelte erneut mit der Stirn und mir schien, als hätte ich ein Detail übersehen. Mein Dad und Sydney fuhren schließlich in die Arbeit und ich versuchte es mir in der warmen Bude gemütlich zu machen. Doch mit gemütlich machen war das in dieser staubigen Bude so eine Sache…
„Du willst, das ich was mache?!“ Ariana schaute mich mit entsetzten Augen an, als ich zehn Minuten später vor ihrer Haustür stand und versuchte sie dazu zu überreden, bei mir Zuhause den Staubwedel und den Putzlappen zu schwingen. „Hattest du während deines Komas eine Gehirnamputation?!“ „Charmant…“, erwiderte ich zähneknirschend. „Genau wie du.“, entgegnete Ariana. „Nur weil ich eine Frau bin, bin ich noch lange keine Putze!“ „Na von einer ‚Frau‘ war bei dir auch nie die Rede.“, grummelte ich leise vor mich hin, doch war es noch laut genug, denn Ariana schlug mir mit ihrem rechten Fuß gegen mein linkes Schienbein. „AU!“ Nach einer Weile kamen wir schließlich doch noch zu einer Einigung. Ariana half mir beim Saubermachen, wenn ich ihr dafür bei den Geometrie-Hausaufgaben half, die sie so gar nicht verstand. „Mathematik ist das grässlichste Fach, was jemals erfunden wurde.“, meckerte sie vor sich hin, während sie mit einem Putzlappen über die Kommode im Wohnzimmer drüber wischte. „Sag mal … was ist in der Silvesternacht eigentlich geschehen? Also, nachdem ich in den Pool gestürzt bin.“ Die Frage sprudelte nur so aus mir heraus, da sie mir schon lange auf der Zunge lag. Wenn jemand mehr darüber Bescheid wusste, dann war es Ariana und so war es auch: „Du bist in den Pool gestürzt, ich bin die Leiter vom Baumhaus hinunter geklettert und habe dich sofort aus dem Pool gefischt. Da hattest du jedoch bereits dein Bewusstsein verloren. Kurz darauf kamen dein Dad und meine Mum in den Garten. Dein Dad trug dich sofort ins Haus, während meine Mum einen Krankenwagen rief. Die anderen bekamen natürlich schnell mit, was vorgefallen war, aber meine Mum schickte sie alle nach Hause. Emmet ging jedoch eher widerwillig, so schien es mir. Dein Dad hat ständig mit dir gesprochen, aber du warst nicht ansprechbar.“ „Dann…, dann hast du mich also gerettet?“, fragte ich überrascht. „Oh mein Gott, wenn du das so sehen möchtest, von mir aus. Ist nicht die Welt. Hätte doch jeder an meiner Stelle gemacht.“, rechtfertigte Ariana sich, doch meine Überraschung wich mir nicht mehr von der Seite. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich sogar dazu hingezogen, Ariana vor lauter Dankbarkeit in die Arme zu schließen, doch beließ ich es dann doch bei einem schlichten „Danke“. Dafür wurde mir warm ums Herz, als ich hörte, dass Emmet nur widerwillig nach Hause ging. „Uuuund … was ist mit Cosmo? Weißt du wo er steckt?“, fragte ich sie schließlich. „Dein Vater hat dir nichts über ihn gesagt oder?“ Ich schüttelte auf ihre Frage hin mit dem Kopf. „Dann sollte ich wohl besser auch meinen Mund halten.“ „Bitte Ariana … ich mach mir Sorgen um ihn.“ Ich stand nun bettelnd vor Ariana. Wie armselig. Ariana schien mit sich selber zu ringen, doch schließlich gab sie klein bei. „Also schön…, aber wehe du erzählst es meiner Mum oder deinem Dad.“ Ich gab ihr mein Ehrenwort. „Cosmo ist Prokkowitch hinterher, wobei ich annehme, dass dein Dad denkt, er wurde von dem Astronom entführt. Wie dem auch sei … Prokkowitch hat Mika entführt, frag mich bitte nicht warum, denn ich weiß es leider nicht. Cosmo ist ihnen gefolgt und hat dadurch sein Versteck ausfindig machen können. Mehr weiß ich leider auch noch nicht, denn mehr konnte mir Luna noch nicht verraten.“ „Luna?“ Ich starrte Ariana verwirrt an. „Luna.“, wiederholte Ariana, als wäre es selbstverständlich für sie. „Sie ist ‚mein‘ Evo!“
Fortsetzung folgt ... am Dienstag, den 31.Januar 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß von der Existenz der Evos. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo. Fedora Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika. Sie hat einen siebenjährigen Sohn. Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan; Verstorben.
Δ:Videospiele-52 Ich kreiste in meinem Zimmer umher, als wäre ich ein Aasgeier. Seitdem mir Ariana vor wenigen Tagen offenbart hatte, dass sie auch einen Evo kannte, wurde mir so manches klar. Bis vor wenigen Wochen hatte ich noch ein großes schwarzes Loch in meinem Kopf, aber so langsam füllte es sich wie ein Puzzle. Doch auch wenn sich allmählich ein paar Dinge aufklärten, so war meine Sorge dennoch groß, dass Cosmo etwas zugestoßen sein könnte. Er ist Prokkowitch hinterher. Was wenn er den Kampf gegen ihn verloren hat? Würde Prokkowitch bald wieder hier auftauchen und auch mich und meinen Dad eliminieren wollen? Was ist mit Frau Kovnikovo und ihrem Sohn geschehen? Und warum wurde ausgerechnet Mika von Prokkowitch entführt? Wollte der Evo-Hunter Cosmo mit Mika ködern, weil er wusste dass sie inzwischen recht gut befreundet waren? Oder steckte da noch was ganz anderes dahinter? Ich grübelte auch weiterhin über alles nach, doch einer Erleuchtung wurde ich nicht zur Teil. Stattdessen wurde ich jäh unterbrochen, als es an der Tür klingelte. Da mein Dad sich in der Arbeit befand, trabte ich die Treppe hinunter und öffnete die Tür. Mir fuhr automatisch ein Lächeln übers Gesicht, als ich Emmet vor mir erblickte, der „Überraschung!“ rief. „Was machst du denn hier?“, fragte ich ihn wirklich überrascht, aber auch froh über seinen Besuch. Meine Augen richteten sich auf seinen Rucksack, den er über den Schultern trug. Da heute Samstag war, befanden sich darin sicherlich keine Schulbücher! Ich führte Emmet in mein Zimmer, wo ich mich zugleich auf mein Bett niederließ, während Emmet sich ein wenig unsicher umsah. „Komisches Gefühl wieder hier zu sein…“, murmelte er vor sich hin und erst jetzt wurde mir bewusst, dass dies sein erster Besuch bei mir Zuhause war, seit unserem Kuss vor ein paar Monaten. Emmet ließ seinen Rucksack schließlich auf den Boden fallen und als er sich drüber beugte, zog er etwas daraus hervor: „Ich dachte als Zeitvertreib für dich, wäre das ganz nett. Da ich ja auch weiß, dass du nichts davon besitzt.“ Emmet zog seine Videospielkonsole und ein paar seiner Spiele hervor, woraufhin ich erst einmal schlucken musste. „A-Aber ich spiel doch keine Videospiele.“, sagte ich schließlich und innerlich wurde mir bange. „Ach komm, jeder Junge in unserem Alter spielt irgendwann mal Videospiele.“, erwiderte Emmet daraufhin. „Erzähl mir nicht, dass du dich null dafür begeistern kannst.“ „Naja … kann ich aber wirklich nicht.“, entgegnete ich, während ich starr auf die Konsole und die Spiele blickte, die nun ausgebreitet auf meinem Teppich lagen. „Videospiele spielen macht aber Spaß! Los, versuch es doch wenigstens einmal.“, ermutigte Emmet mich, während er die Kabel entwirrte, die sich total verheddert hatten. „Ich will nicht.“, entgegnete ich stur. „Sturer Esel, was ist denn schon dabei?!“, fragte Emmet mich nun aufgebracht. Schließlich brach es aus mir heraus, weshalb ich keine Videospiele spielte: „In Videospielen gibt es immer irgendeine Form von Gewalt und darauf hab ich einfach keine Lust. Entweder wird mit Schwertern, Knarren oder den Fäusten gekämpft, oder es geht um Zombies oder hirnrissige Naturkatastrophen. Es kommen immer virtuelle Menschen ums Leben.“ Emmet guckte mich schief an. „Häh? Bist du verrückt? Was redest du denn da? Klar, heutzutage gibt es viele Ballerspiele, aber es gibt doch auch noch ganz andere Spiele – Rennspiele zum Beispiel.“ „Interessiert mich nicht.“, sagte ich kopfschüttelnd, aber auch nachdenklich. „Manchmal bist du echt komisch Dylan, weißt du das?!“ Emmet schaute mich an und ich erwiderte den Blick. „Warum bist du nur so? Du legst Verhaltensweisen an den Tag, die mir absolut nicht verständlich sind.“ „Ach ja?“ Meine Stimme klang gereizt. Kein Wunder, sorgte Emmet doch gerade dafür, dass es stark in mir zu brodeln anfing. Und was ist mit dir, hm? Du nennst mich komisch, aber selber bist du die größte Lachnummer der ganzen Klasse.“ „Das ist mir egal.“, antwortete Emmet mir, der ganz ruhig und besonnen klang. „Ich lass mich ungern verbiegen und damit kommen unsere Mitschüler nicht zurecht. Wenn einer etwas lustig findet, dann müssen alle anderen es automatisch auch lustig finden. Wenn einer in der Klasse Unfug treibt, dann müssen alle anderen zu ihm halten. Wo sind wir denn hier? Ich bestimme mein Leben und kein anderer! Das passt den anderen nicht. Deshalb bin ich immer in ihrem Kreuzfeuer, weil ich gegen den Strom schwimme. Du hingegen…“ „Was ich…?“, fragte ich leicht gekränkt. Emmets Worte hallten in meinem Kopf wieder und ich musste mir eingestehen, dass er mit seiner Behauptung irgendwie Recht hatte. „Du…“ Zuerst schien Emmet zu überlegen, dann mit sich zu hadern, ob er das Gedachte auch wirklich aussprechen sollte. Schließlich platzte es doch noch aus ihm heraus: „Du bist anstrengend!“ „Danke, kann ich nur zurückgeben.“, entgegnete ich gleichgültig. „Okay, na dann…“ Emmet warf sich seinen Rucksack über die Schulter, nachdem er seine Konsole und all seine Spiele auf meinem Boden verteilt hatte. „Ich wünsche dir viel Spaß … oder auch nicht. Du kannst dich jederzeit bei mir melden, wenn was ist.“ Daraufhin verließ Emmet mein Zimmer und kurz darauf hörte ich auch die Haustür zufallen. Schon wieder verließ Emmet nach einer Auseinandersetzung mit mir mein Haus. Wenigstens war dieses Mal kein Kuss daran schuld. Ich saß eine zeitlang beleidigt auf meinem Bett und tat gar nichts. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und starrte stur zur Decke. Doch natürlich gingen mir Emmets Worte durch den Kopf. Meine Begründung weswegen ich keine Videospiele spielte, stimmte nur halbwegs. Das es mich störte, dass in Videospielen immer Menschen oder Monster ums Leben kamen, stimmte tatsächlich. Aufgrund des Verlustes meiner Mum konnte ich es einfach nicht mehr ertragen, jemanden leiden zu sehen – selbst wenn es nur virtuell geschah. Doch ein weiterer Grund war, dass mein Dad bis zum Tod meiner Mum immer Videospiele mit mir gespielt hatte und danach verständlicherweise auch keine Lust mehr darauf verspürte. Daraufhin wurden meine Konsole und all meine Spiele zuerst in Kartons verpackt und hinterher auf einem Flohmarkt zum Billigpreis verkauft. Ich gab es ungern zu, aber der Verlust meiner Mum setzte mir noch immer sehr zu. Trotzdem war es natürlich sehr lieb von Emmet, dass er mir helfen und mir eine Freude bereiten wollte. Ich warf einen Blick zur Konsole, die auf dem Boden lag und verharrte die nächsten fünf Minuten in etwa so. Fünfzehn Minuten später hatte ich die Konsole in Cosmos Zimmer angeschlossen, da sich dort auch unser alter Fernseher befand, den mein Dad Cosmo freundlicherweise überlassen hatte, damit er sich durch Dokus und andere Sendungen über uns Menschen fortbilden konnte. Zunächst legte ich ein Rennspiel ein, in dem ich jedoch so grottenschlecht war, dass ich mich schon bald für ein Jump 'n' Run-Spiel entschied. In diesem Spiel war ich dann gar nicht mal so schlecht … und es machte sogar Spaß! Ein trauriges Lächeln fuhr mir über die Lippen und ich sah ein, dass ich Emmet zu Unrecht so angepflaumt hatte. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen und schickte ihm eine Nachricht auf seinem Handy: „Tut mir Leid, dass ich manchmal so ein Trottel bin. Danke für die Spiele … es macht wirklich Spaß! Vielleicht spielen wir demnächst ja gemeinsam mal was…“ Nachdem ich die Nachricht abgesendet hatte, spielte ich noch ein Weilchen weiter, bis ich zu müde war und mir die Augen schmerzten. Ich beschloss meinen Spielstand zu speichern, als ich eine erstaunliche Entdeckung machte: Es gab insgesamt drei gespeicherte Spiele – einmal unter dem Namen Emmet, einmal unter dem Namen Wonder Woman und einmal unter dem Namen Prince!
Fortsetzung folgt ... am Donnerstag, den 2.Februar 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft; führt eine Beziehung mit Tamara. Frau Harding: Die Mutter der Zwillinge.
E:Besuch-53 „Wollen wir morgen einen Vater-Sohn-Ausflug machen?“ Die Frage kam so unerwartet, dass ich keinen Ton aus mir hervorbrachte. Das letzte Mal, dass mein Dad und ich zusammen etwas unternommen hatten, lag bereits so lange zurück, dass ich mich nicht einmal mehr daran erinnern konnte. „Ich hab morgen frei und ich dachte…, also ich dachte mir halt…“ „Ja gerne.“, schoss es aus meinem Mund heraus, denn ich freute mich wirklich sehr über das Angebot meines Vaters. Ein Vater-Sohn-Ausflug hörte sich sehr gut an. Vielleicht konnte ich bei dieser Gelegenheit auch mal all meine Gedanken und Probleme für wenige Stunden vergessen. Mein Dad lächelte, als ich ihm zusagte und es war Balsam für meine Seele, ihn nach so langer Zeit mal wieder strahlen zu sehen. „Ich geh übrigens gleich noch zu Emmet, um ihn seine Konsole und seine Spiele zurückgeben. Da ich am Montag wieder zur Schule gehe, benötige ich diese ja nun nicht mehr.“ „Bereust du es, dass wir deine Konsole damals verkauft haben?“, fragte mein Dad mich. „Ein wenig denke ich, aber halb so wild. Ich hab ja noch andere Hobbys.“, erklärte ich ihm. „Stimmt. Hast du in letzter Zeit auch mal wieder was gezeichnet?“, fragte mein Dad weiter. Ich blickte meinem Dad in die Augen und log ihm eiskalt ins Gesicht. „Ja hab ich.“ In Wahrheit hatte ich meine Zeichnungen nicht mehr angerührt, seitdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ich log auch nur deshalb, damit sich mein Dad keine allzu großen Sorgen um mich machte. „Naja, ich zieh mich dann mal an und geh dann mal. Emmet weiß nicht, dass ich ihn besuchen komme.“
Ich machte einen kleinen Spaziergang zu Emmets Haus. Die frische Luft tat mir gut und meine Beine erhielten auch ein wenig Bewegung. Als ich mich jedoch dem Haus der Hardings näherte, konnte ich eine Gestalt vor der Haustür sitzen sehen. Erst als ich am Gartenzaun entlang marschierte, konnte ich diese Gestalt als Emmet identifizieren, der trübselig vor sich hin starrte und mich nicht kommen sah. „Hey, warum sitzt du denn hier draußen? Frierst du dir nicht den Hintern ab?“, fragte ich ihn, als ich schließlich vor ihm stand und er zu mir aufsah. „Ach … hab ein wenig frische Luft gebraucht. Da drinnen herrscht nämlich gerade eher dicke Luft. Dixon ist zu Besuch und er und Tamara zanken sich mal wieder über dessen Mutter, die Tamara ungern an der Seite ihres Sohnes sieht.“, antwortete Emmet mir, doch schien ihn noch was anderes zu beschäftigen. „Und dann ist da noch der hier…“ Emmet hob einen Brief hervor, den er in seiner rechten Hand hielt. „Der ist von meinem Dad. Er würde mich demnächst gerne mal treffen.“ „Nur dich? Was ist mit Tamara?“, fragte ich irritiert. „Ach die Beiden haben sich schon öfters gesehen, aber nach der Scheidung und dem … dem Outing meines Dads, wollte ich mit ihm nichts mehr zu tun haben.“, erklärte Emmet mir schweren Herzens. „Doch sag mal, was tust du eigentlich hier?“ „Och, ich war gerade in der Nähe und da dachte ich, ich bring dir deine Konsole und deine Spiele zurück.“, log ich, denn eigentlich war ich gekommen um ihn zu sehen, aber auch um einem anderem Rätsel nachzugehen. „Hat übrigens Spaß gemacht zu zocken. Danke dafür nochmals!“ „Das freut mich. Und am Montag kommst du wieder in die Schule?“, fragte Emmet mich. „Ja und ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber … ich freu mich auf die Schule!“ Ich grinste und Emmet fing zu Lachen an. Die Haustür schnappte auf und Emmets Mutter kam heraus. „Oh, hallo Dylan. Wusste gar nicht, dass du uns besuchen kommst. Das Essen ist gerade fertig geworden. Möchtest du mitessen? Wir haben ausreichend da.“ Ich nahm das Angebot von Frau Harding sehr gerne an und kurz darauf saß ich gemeinsam mit ihr, Emmet, sowie Tamara und Dixon in der Küche beim Abendessen. „Übermorgen findet eine Demonstration vor dem Rathaus statt.“, erzählte Dixon uns und ich fragte etwas genauer nach. „Die Farmer und alle die auf deren Seite sind, demonstrieren gegen die Propaganda meiner Mum und den anderen Ratsmitgliedern. Es wurde einstimmig entschieden, dass die Farmer mehrere Quadratmeter ihrer Ackerflächen abgeben müssen, um dem Fortschritt nicht im Wege zu stehen. Allem Anschein nach, denken wohl ein paar unserer Ratsmitglieder, dass unsere Stadt nicht ‚modern‘ genug ist und das es an Einkaufszentren, einem Kino und einer Fast-Food-Kette fehlen würde. Totaler Schwachsinn wenn ihr mich fragt.“ „Dann demonstrier doch auch.“, gab Tamara schnippisch von sich und ich merkte sofort, dass zwischen den Beiden wirklich dicke Luft herrschte. „Ich werde mich ganz sicher nicht gegen meine Mutter stellen.“, entgegnete Dixon entschieden. „Stimmt, tust du ja sonst auch nicht, weil du viel zu viel Schiss vor ihr hast.“, entgegnete Tamara sauer. Dixon warf ihr daraufhin ein paar böse Blicke zu, doch zu einem weiteren Krach kam es nicht, denn Frau Harding bat um Frieden, da sonst das Essen schlecht werden würde.
Nach dem Essen bedankte ich mich bei Frau Harding noch recht herzlich für die Einladung, ehe ich mich mit Emmet in sein Zimmer zurückzog. Ich überreichte ihm seine Konsole und seine Spiele und nutzte die Gunst der Stunde: „Du, beim Speichern eines der Spiele ist mir aufgefallen, dass dort der Name ‚Prince‘ dran steht. Ist das nicht der Name, über den Mika schon öfters gemeckert hat?“ Emmet schien sich sichtlich ertappt zu fühlen. „Ach ja stimmt, aber so nennt sich doch bestimmt jeder Dritte oder so. Namen wie ‚Prince‘, ‚King‘ oder ‚Princess‘ sind doch voll in!“ Emmet log so schlecht, dass ich ihn nur mit gerunzelter Stirn ansehen musste, damit er klein beigab. „Also schön, du hast mich ertappt. Ich bin Prince, bist du nun zufrieden?!“ Und wie zufrieden ich war. Mir fiel vor Schreck die Kinnlade runter. „Wow! Du bist dieser Prince, der Mika bei ‚Galaxy War‘ immer eins auswischt? Das ist ja ultrakrass … und irrwitzig!“ „Naja, er hatte es nicht anders verdient oder?“, entgegnete Emmet mehr oder weniger gleichgültig. „Momentan sieht es jedoch so aus, als würde er dieses Spiel nicht so schnell wieder zocken. Hat dein Dad inzwischen was Neues über seinen Verbleib herausgefunden?“ „Nein, leider nicht.“, antwortete ich lediglich, denn in Wirklichkeit wusste ich mehr, als ich zugab. Das Mika von einem Alien entführt wurde, konnte ich schlecht jedem auf die Nase binden, selbst bei einer solch schönen Nase, die Emmet geerbt hatte. „Tut mir übrigens noch einmal Leid wegen neulich. Es war dumm von mir, dich so anzuschnauzen. Du wolltest mir ja schließlich nur helfen.“ Emmet winkte lässig ab. „Schwamm drüber. Ich hab übrigens noch was für dich.“ Emmet ging auf mich zu, aber eigentlich wollte er zu seinem Schreibtisch, vor dem ich stand. Dabei kam er mir unerwartet nahe, so dass sich sein Oberkörper kurz an meinen schmiegte. Ein deutliches Kribbeln war wieder in meinem Bauch zu spüren und ich musste mich schon sehr zusammenreißen. Emmet schien inzwischen auch bemerkt zu haben, wie nah wir uns inzwischen waren, denn plötzlich wich er einen Schritt zurück. „Ähm hier … ein Flyer zu unserem diesjährigen Frühlingsfestival vor den Ferien.“ Emmet überreichte mir den Flyer auf dem allerlei Aktionen der Schule für das Fest notiert waren, darunter auch das diesjährige Theaterstück „Ein Sommernachtstraum“. „Da ich ein Mitglied der Theater AG bin, werde ich darin ebenfalls mitspielen.“, erklärte Emmet mir peinlichst berührt.
Fortsetzung folgt ... am Samstag, den 4.Februar 2023!
Heute gibt es gleich zwei Kapitel die ich euch zum lesen anbiete. Und beim erneuten durchlesen ist mir aufgefallen, wie schön mir diese zwei Kapitel gelungen sind. Freu mich natürlich immer über Feedback von euch! Ansonsten hab ich die Rollenliste wieder ein bisschen aktualisiert, u.a. bei Ariana und Dixon, zwei neue Charaktere treten erstmals auf und ganz zum Schluss gibt es wie immer einen fiesen Cliffhanger!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; wurde von Prokkowitch entführt. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Gina Stone: Mutter von Mika. William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer. Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo.
Z:Unterwegs-54 „Wenn dich ein Hai frisst, schicke ich dem Hai eine Dankeskarte.“, sagte Ariana mit ernster Miene zu mir, nachdem ich sie darüber aufgeklärt hatte, dass mein Dad einen Angelausflug mit mir vorhatte. „Wir fahren nur zum Angeln … an einen Fluss!“, erwiderte ich grimmig. Wir standen vor der Garage der Alisters, während Sydney die Angelausrüstung in der Garage suchte. „Mein Mann war früher öfters mit einem Kollegen angeln, aber sonderlich viel Fische brachte er nie nach Hause. Glück für Ariana, da sie kein besonders großer Fischliebhaber ist.“ „Danke, dass wir eure Angelausrüstung ausborgen dürfen.“, sagte mein Dad zu Sydney. „Kein Ding. Bei uns staubt das Zeug doch auch nur ein.“, erwiderte Sydney, nachdem sie meinem Dad zwei Angeln und einen Kescher überreichte. „Ich hatte schon überlegt das Zeug zu verkaufen, aber wenn du magst, schenke ich sie euch. Zumal doch heute ein besonderer Tag ist.“ Ein besonderer Tag? „Nein Sydney, das können wir nicht annehmen.“, entgegnete mein Vater zu stolz. „Nimm sie, fahr mit deinem Sohn zum Angeln und habt Spaß.“, sagte Sydney, die meinem Vater liebevoll auf die Schulter klopfte. „Und wenn ihr einen Fisch für mich mit fangt, ist das Dank genug!“ Während die Zwei noch weiter darüber debattierten, wem die Angelausrüstung zum Schluss gehören soll, unterhielt ich mich noch ein wenig mit Ariana. „Schon was von Cosmo gehört?“ „Nein, Luna hat sich schon länger nicht mehr bei mir gemeldet. Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte.“, antwortete Ariana mir und tatsächlich wirkte sie besorgt darüber, dass ihr Evo sich nicht bei ihr meldete. Ihre Sorge steckte auch mich an, denn wenn Cosmo etwas zugestoßen war, dann könnte ich mir das niemals verzeihen. Ich hätte ihm viel früher von der Gefahr erzählen müssen, die von Prokkowitch ausging. Nun war es zu spät und Ariana und ich konnten nur abwarten. Warten und hoffen, dass Cosmo und Luna bald zurückkämen.
Nachdem mein Dad und ich im Auto saßen und losfuhren, berichtete mein Dad mir, dass er noch einen kurzen Abstecher im Rathaus machen musste. „Unsere Bürgermeisterin ist etwas nervös wegen der bevorstehenden Demo morgen. Sie erwartet mich, aber ich denke nicht, dass es allzu lange dauern wird.“ „Dixon hat mir davon erzählt. Er meinte, dass seine Mum und die anderen Ratsmitglieder den Farmern ihr Land wegnehmen. Ist das richtig?“, fragte ich interessiert. „Frau Waller versucht nur etwas Gutes für unsere Gemeinde zu bewirken. Manchmal überschreitet sie dabei leider Grenzen und dieses Mal haben die Farmer darunter zu leiden.“, erklärte mein Dad mir. „Jetzt haben die sich organisiert und eine Demonstration vor dem Rathaus angekündigt. Auch viele ‚Normalbürger‘ werden sich unter den Demonstranten befinden, das ist sicher.“ „Naja, ein Fast-Food-Restaurant brauchen wir hier auch wirklich nicht.“, äußerte ich mich dazu. „Ich misch mich da lieber nicht ein. Das sollen die Politiker regeln. Ich bin für die Sicherheit der Leute zuständig, das ist meine Aufgabe!“ Mein Dad hielt auf dem Parkplatz vor dem Rathaus an und stieg aus. „Bin gleich wieder da.“, sagte er, während ich im Auto sitzen blieb. Während ich auf ihn wartete, hörte ich ein wenig Radio. Zuerst lief die neuste Popmusik, bis die Nachrichten erfolgten: Verkehrsinfos, Werbung für Produkte und andere aktuelle Themen, darunter der Bruch eines Staudammes in einem abgelegenem Waldgebiet. Es kam zu starken Überflutungen und viele Bäume wurden umgerissen, aber es gab zum Glück nur wenige Verletzte und keine Toten. Schließlich schaltete ich das Radio wieder aus und warf meinen Blick aus dem Auto. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befanden sich eine Bäckerei, eine Metzgerei und ein Eiscafé. Eine alte Dame schlenderte gerade aus der Bäckerei und ein Passant lief mit seinem Terrier an ihr vorbei. Da entdeckte ich eine Frau, die Zettel an die Passanten verteilte. Natürlich konnte ich nicht erkennen, was auf dem Zettel zu sehen war. Erst als die Frau die Straße überquerte und einen der Zettel am Laternenmast des Parkplatzes befestigte, konnte ich etwas Genaueres erkennen. Ich musste einmal kräftig schlucken, denn es war eine Vermisstenanzeige von Mika! Dann war diese Frau also Mikas Mutter? Ich hatte sie noch nie kennengelernt. Ich musterte sie von oben bis unten und fand sie für ihr Alter eigentlich recht hübsch. Aus ihrem Gesicht konnte ich große Sorge um ihren Sohn ablesen. Für einen kurzen Moment kam in mir das Verlangen hoch, aus dem Auto auszusteigen, zu ihr zu gehen und ihr von Mika zu erzählen. Schließlich wusste ich mehr, als jeder andere. Doch blieb ich dann doch sitzen, denn letzten Endes konnte ich ihr auch nicht verraten, wo sich ihr Sohn gerade befand. Ich würde ihre Sorge um ihn also nur anfeuern und nicht mildern. Mikas Mutter ging fort und keine Minute später kam mein Dad zurück. „Sorry, hat doch etwas länger gedauert, aber jetzt können wir los!“ Mein Dad startete den Motor und los ging die Fahrt.
Wir fuhren aus der Stadt heraus, auf die Landstraße in Richtung der Berge. Zuvor kamen wir jedoch noch an den Feldern von Farmer Woodstock vorbei. Farmer Woodstock war ein alter, verrückter Mann, der die harte Arbeit auf seinen Feldern liebte. Er hatte eine Tochter und einen Enkelsohn, Fynn, er ging auf dieselbe Schule wie ich und war zwei Jahre jünger. Ich kannte ihn nur flüchtig, denn ab und zu brachte er frisches Obst und Gemüse mit in die Schule und verteilte es großzügig an alle Schüler. Das verschaffte ihm einen hohen Beliebtheitsgrad in der Schule, was ihm aber nicht so wichtig war. Viel wichtiger war ihm, für die Nahrungsmittel seines Großvaters zu werben, die er jeden Sonntag an einem Marktplatzstand verkaufte. Wie es der Zufall so wollte begegneten wir Fynn und seinem Großvater gleich darauf auch. Mein Dad musste mit dem Auto anhalten, da die Beiden eine Herde von Schafen über die Straße führte. „Mein Dad kurbelte das Fenster herunter und rief dem alten Woodstock im Befehlston zu: „Hey Bill, beeil dich mal ein bisschen. Mein Sohn und ich sind auf dem Weg zum Angeln!“ Natürlich meinte es mein Dad nicht so ernst, denn er hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Er verstand sich mit dem alten Woodstock recht gut und so kam der alte Mann auch zu uns ans Fenster, während Fynn die Schafsherde weiter über die Straße führte. „Na Phil du alter Haudegen, alles frisch im Schritt?“, fragte der alte Woodstock meinen Dad mit breitem Grinsen. Dabei konnte ich auch erkennen, dass er bereits eine Zahnlücke hatte. Der Mann war wirklich Farmer mit Leidenschaft, denn er trug ein rot-weißes Karo-Hemd unter seiner blauen Latzhose, auf seinem Kopf trug er einen Strohhut, der sein weißes zerzaustes Haar bedeckte und riechen tat er wie ein ganzer Kuhstall! „Prima, dass ich dich heute sehe, denn erst vorhin hab ich noch zu meiner Tochter gesagt: Hat unser guter Sheriff nicht heute Geburtstag?!“ Kawumm! Es war als hätte man einen Stein nach mir geworfen. Mein Dad hat heute Geburtstag – scheiße vergessen!
H:Angelausflug-55 Ich guckte auf meine Armbanduhr, die mir sowohl die Uhrzeit als auch das heutige Datum anzeigte: 7.Februar! Der Preis für den dümmsten und vergesslichsten Menschen geht an Dylaaan! Wie konnte ich nur den Geburtstag meines Dads vergessen? Nun gut, in letzter Zeit war viel geschehen … zu viel um ehrlich zu sein, aber reicht das als Entschuldigung aus? „Danke dir Bill, nett von dir, dass du dran gedacht hast.“, sagte mein Dad dankbar zu dem alten Woodstock. Nett, dass er dran gedacht hat? Hasst er mich jetzt, weil ich seinen Geburtstag vergessen habe? Oh ich schäme mich so. Ich könnte in Grund und Boden versinken. Wo sind Cosmos irren Backkünste wenn man sie mal braucht. Eine Torte mit 42 Kerzen…, oder wird mein alter Herr schon 43? Ach verdammt, nicht einmal sein Alter konnte ich mir merken. „Also war nett mit dir zu plaudern. Ich hoffe man sieht sich … morgen nicht!“, beendete mein Dad die Unterhaltung. „Da werde ich dich leider enttäuschen müssen, denn morgen bin ich bei der Demo natürlich dabei. Ich und meine ganze Familie!“, antwortete der alte Woodstock meinem Dad. „Du glaubst doch nicht, dass wir dem Gemeinderat und unserer Bürgermeisterin alles durchgehen lassen.“ „Solange es in geregelten Maßen abläuft und es nicht ausartet ist alles wunderbar.“, entgegnete mein Dad daraufhin, wenn auch schnaufend. „Also bis dann und schönen Tag noch!“ „Den wünsche ich euch auch. Ciao Dylan!“ Der alte Woodstock winkte uns noch zum Abschied, ehe er sich wieder seiner Schafsherde widmete, die sein Sohn Fynn inzwischen komplett über die Straße geführt hatte und die sich nun auf der sicheren Weide befanden. Als wir an ihnen vorbei fuhren, winkte auch Fynn mir kurz zu und ich erwiderte den Gruß mit einer Handbewegung. Die Autofahrt ging weiter und eine unangenehme Stille lag in der Luft. Sollte ich meinen Dad auf seinen Geburtstag ansprechen? Ich Dummkopf, natürlich sprach ich es – er hatte Geburtstag! „Ähm … alles Gute zum Geburtstag Dad.“, sagte ich lediglich, was auch irgendwie armselig rüberkam. „Danke…, du hast es vergessen, stimmt´s?“ Auf frischer Tat ertappt, dachte ich mir und vermutlich war mir auch anzusehen, wie unangenehm mir dies war. „Keine Sorge. Ich bin kein kleines Kind mehr, dass sofort zu bocken anfängt, wenn jemand meinen Geburtstag vergessen hat.“ „Nur leider bin ich nicht irgendjemand, sondern dein Sohn!“, entgegnete ich, enttäuscht über mich selber. „Schon in Ordnung, Dylan. Du hast eine harte Zeit hinter dir, da kann man sowas schon einmal vergessen.“, redete mein Dad beruhigend auf mich ein, was jedoch nur ansatzweise funktionierte. „Jetzt lass uns nicht mehr darüber reden und einfach ein wenig Spaß haben. Früher war ich mit meinem Dad, also deinem Opa, öfters angeln und heute bringe ich es dir bei – sofern ich es überhaupt noch kann, aber was kann beim Angeln schon großartig schief gehen?!“
Platsch! Mein Dad fiel mit einem Bein ins Wasser, nachdem er die Angel nicht mehr halten konnte, da ein großer Fisch angebissen hatte. „Du könntest nass werden, dass kann schief gehen.“, sagte ich ironisch und setzte unsere Unterhaltung aus dem Auto fort, obwohl diese bereits wieder eine Stunde zurücklag. „Komm lieber wieder raus, sonst holst du dir noch eine Erkältung.“ „Ja ja ja, bin ich jetzt hier der Erziehungsberechtigte oder du?!“, entgegnete er angesäuert, was aber mehr dem Fisch galt als mir. Mein Dad stieg aus dem Fluss und ich grinste vergnügt. „Du findest das wohl komisch wie? Na schauen wir mal ab, ob du das auch komisch findest.“ Mein Dad griff mit einer Hand in den Fluss und schöpfte Wasser daraus hervor, die er mir mitten ins Gesicht schleuderte. Auch eine kleine Alge war dabei, die sich auf meiner Nase niederließ. Nun lachte mein Dad mich aus! „Wie gemein.“, grummelte ich, nachdem ich die Alge von meiner Nase fischte. „Tja, leg dich niemals mit deinem alten Herrn an!“, rief mein Dad mir zu, der bereits wieder an seiner Angel stand und ausgelassen fischte. „Hast du dir eigentlich noch einmal Gedanken darüber gemacht, ob du dir therapeutische Hilfe suchen möchtest? Es wäre vielleicht nicht das Verkehrteste…“ Und somit ging die gute Stimmung flöten. „Ich dachte, das Thema haben wir bereits abgehackt?“ „Ich hab dir gesagt, du sollst eine Nacht darüber schlafen und inzwischen ist sogar noch mehr Zeit verstrichen. Es wäre ja nur zu deinem Besten.“, sagte mein Dad, der es bestimmt nur gut meinte. „Ich will das aber nicht Dad.“, sagte ich zu ihm, auch wenn ich keine plausible Erklärung aufbringen konnte. Die „Mum-konnte-auch-keiner-helfen-Karte“ wollte ich nicht schon wieder ausspielen. Ich glaubte einfach nicht an dieses Psychogequatsche und wenn man mich auf den Kopf stellte. „Es wäre ja auch nicht nur aufgrund deines Unfalls und deinem Koma.“, hörte ich meinen Dad plötzlich sagen und irgendwie ahnte ich Schlimmes. „Du scheinst mir ein bisschen verwirrt zu sein, aber in deinem Alter ist das völlig normal. Ich wünschte du würdest mit mir über all deine Sorgen und Probleme reden, aber ich befürchte das ist eine Wunschvorstellung meinerseits, die sich niemals erfüllen wird. Jedenfalls … worauf ich hinaus will ist, du glaubst du bist schwul…“, ich glaube nicht, ich bin es, „und im nächsten Moment küsst du wieder ein Mädchen!“ Bitte was?! „Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich bin doch ein wenig verwirrt inzwischen.“ „Äh … wann soll ich denn bitte in letzter Zeit ein Mädchen geküsst haben?“, fragte ich irritiert. Mein Dad guckte mich an, als wäre ich nicht bei Sinnen. „Na an Silvester, im Baumhaus, du und Ariana. Du hast mir doch selber erzählt, wie du geküsst wurdest und kurz darauf bist du in den Pool gestürzt und Ariana hat dir das Leben gerettet. Du scheinst dem Mädel zu gefallen, aber Vorsicht, brichst du ihr das Herz, wird Sydney keine Sekunde zögern, ihre Knarre zu zücken.“ Ich glaubte ich sei im falschen Film. Mein Dad dachte … naja…, was sollte er auch anderes denken?! Auf die Idee, dass ich mit einem Alien geknutscht habe, darauf muss man auch erst einmal kommen. „Ich glaube, ich will jetzt nach Hause.“, sagte ich, da mir die Lust am Angeln vergangen war. Ich musste wieder an Cosmo denken und wie besorgt ich um ihn war, da ich nicht wusste, wo er steckte und ob es ihm gut ging. Mein Dad ließ die Angelegenheit mit dem Kuss zum Glück aufs Erste beruhen und so packten wir unsere Angelausrüstung zusammen und kehrten zum Auto zurück. Die Heimfahrt gestaltete sich als sehr ruhig, um nicht zu sagen totenstill. Lediglich das Radio lief, doch nach dem gefühlt hundertsten Bericht über den gebrochenen Staudamm, schaltete mein Dad es aus. Gegen späten Abend kamen wir Zuhause an. Wir schlugen die Autotüren zu und gingen still zum Hauseingang. Als wir unser Haus betraten, fühlte ich die Wärme auf meiner Haut. Es war immer noch Februar und arschkalt draußen, das sollte man nicht vergessen. Mein Dad und ich marschierten direkt hintereinander in die Küche und als ich das Licht einschaltete, erschrak ich: „Cosmo!“
Fortsetzung folgt ... am Dienstag, den 7.Februar 2023!
Cosmo ist zurück! Ich hoffe ihr habt nicht allzu sehr ohne ihn leiden müssen ...
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos. Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Gina Stone: Mutter von Mika. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo. Fedora Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika. Sie hat einen siebenjährigen Sohn.
Θ:Rückkehr-56 Zuerst glaubte ich, meine Augen würden mir einen üblen Streich spielen, doch dem war zum Glück nicht so. Cosmo stand vor mir und auch wenn er ziemlich ramponiert aussah, so war ihm doch noch immer nach einem Lächeln zumute. Ich spürte wie mein ganzer Körper zitterte und mir die Tränen in die Augen schossen. Doch noch ehe ich auch nur eine Träne vergoss, nahm ich Cosmo in die Arme und ließ ihn nicht mehr los. Mein Dad stand einfach nur mit offenem Mund da, so überrascht schien er von Cosmos Rückkehr zu sein. „Ich wusste, dass du wieder kommst.“, flüsterte ich Cosmo ins Ohr. „Natürlich. Dachtest du etwa, ich würde dich in Stich lassen, bevor ich deinen Wunsch erfüllt habe?!“, erwiderte Cosmo und es fühlte sich einfach nur schön an, seine Stimme wieder zu hören. Nur widerwillig ließ ich ihn los und musterte ihn erst einmal eingehend. Er sah wirklich sehr ramponiert aus. Seine Kleidung war leicht zerfetzt, seine Jeans hatte ein Loch am rechten Knie und an seiner Jacke war der Reißverschluss kaputt. Doch nicht nur seine Kleidung sah ramponiert aus, er selber auch: Er hatte Schürfwunden an beiden Handgelenken, an seinem Hals war eine Schnittwunde zu erkennen und seine Lippe war blutig geschlagen. Hat Prokkowitch ihm das angetan? „Was ist mit dir geschehen Cosmo? Wo warst du? Was ist mit Prokkowitch? Geht es Frau Kovnikovo und ihrem Sohn gut? Und was ist mit Mika?“ Ich hatte natürlich viele Fragen, deren Antworten wohl aber noch für einen kurzen Moment warten mussten. „Tut mir Leid, dass ich euch solange in Unkenntnis gelassen habe, aber ich wollte keinen von euch in Gefahr bringen. Z:Evo-987 war zäher als ich zunächst angenommen hatte – also Prokkowitch meine ich.“ Hauptsache Cosmo ging es gut, schoss es mir durch den Kopf und ich hätte ihn am liebsten gleich noch einmal in den Arm genommen. Da mein Dad jedoch auch anwesend war, riss ich mich zusammen, er sollte schließlich nichts Falsches von mir denken. „Kommt mit!“, forderte Cosmo uns plötzlich auf. „Wir gehen zu den Alisters, dann werde ich euch alles erzählen.“ Wir folgten Cosmo zu dem Haus der Alisters. Cosmo klingelte und Sydney machte uns die Tür auf. „Da seid ihr ja wieder. Hattet ihr einen schönen Angelausflug?“, fragte sie mich und meinen Dad. Sie schien nicht sehr überrascht zu sein, dass Cosmo auf einmal wieder vor ihr stand. Im Gegenteil, denn sie schien ihn und auch uns bereits erwartet zu haben. „Kommt rein. Wir brennen schon darauf zu erfahren, ob ihr den Sauhund erwischt habt, oder ob er noch lebt.“ Wir gingen ins Wohnzimmer, wo ich erleichtert Frau Kovnikovo auf dem Sofa erblickte. Als sie mich sah, schenkte sie mir ein zaghaftes Lächeln. Neben ihr saß ein kleiner schwarzhaariger Junge, der mit Sicherheit ihr Sohn war. Sie hatten beide überlebt und das war schon mal sehr gut! Doch wo war Mika? Ariana kam mit einem Tablett in den Händen ins Wohnzimmer, auf dem sich eine Kanne Tee und mehrere Tassen befanden. „Jetzt wärmt euch erst einmal auf.“, sagte sie zu der Astronomin und deren Sohn. „Möchtest du Zucker?“, fragte Ariana den Jungen, der nur schweigsam nickte. „Setzt euch doch bitte.“, forderte Sydney uns inzwischen höflich auf. „Ich will ja nicht unhöflich oder ungeduldig erscheinen, aber kann mir bitte endlich mal einer verraten, was alles vorgefallen ist?!“, fragte mein Dad sauer in die Runde, ohne sich dabei zu setzen. „Zuerst heißt es, dieser Prokkowitch stellt für uns alle eine Gefahr dar und nun … wo ist er? Als Sheriff dieser Stadt bin ich für die Sicherheit der hier lebenden Menschen verantwortlich!“ „Phil, so beruhig dich doch bitte. Alles ist gut. Komm, wir setzen uns und hören zu, was Cosmo uns zu sagen hat.“, redete Sydney einfühlsam auf ihn ein und streichelte dabei zärtlich über seinen Rücken, woraufhin es mir – und auch Ariana – kalt den Rücken runterlief. Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten, fing Cosmo zu erzählen an, was seit der Silvesternacht geschehen war. „Wie ihr ja inzwischen alle wisst, ist der Astronom Prokkowitch ein Evo-Hunter von meinem Planeten Neró. Er macht Jagd auf abtrünnige Evos wie mich und sobald er einen von uns findet, muss er ihn eliminieren. Um sein Ziel zu erreichen, hat er Fedoras Sohn als Geisel genommen“, Cosmo deutete auf den kleinen Jungen und Frau Kovnikovo, „um sie als menschliche Expertin zu Rate zu ziehen. Prokkowitch arbeitete jedoch nicht alleine, sondern bekam Unterstützung von einem weiteren Evo, der während seiner Abwesenheit auf den Jungen aufgepasst hat. Was Prokkowitch jedoch nicht wusste, sein Gehilfe wurde von einem anderen Evo besiegt. Dieser Evo nahm die Gestalt des Babysitter-Evos an, um Prokkowitch eine Falle zu stellen. Ariana, du weißt sicherlich schon von welchem anderen Evo ich spreche.“ Ich blickte zu Ariana, die ein wenig betrübt auf mich wirkte. „Ihr Name unter den Menschen ist Luna und mit ihrer Hilfe konnte ich alle Geiseln von Prokkowitch befreien – Fedora, ihren Sohn ... und Mika!“ „Mika? Mika Stone?!“, stieß mein Dad erschüttert aus. „Der Sohn von Gina war in Wirklichkeit die ganze Zeit über in der Gewalt dieses irren Astronom-Evo-Hunter-Dingsbums?!“ Mein Dad blickte sich reihum und schien sich verraten zu fühlen. „Habt ihr etwa alle davon gewusst?!“ „Ich wollte nicht, dass du eventuell in einen Interessenkonflikt gerätst.“, sagte ich und versuchte ihm mein Schweigen zu erklären: „Du bist Sheriff und mir war natürlich klar, dass Mikas Mutter sich an dich wenden würde, weshalb ich es für das Beste hielt, dir nicht zu sagen, wo er steckt. Wenn Mika nun etwas Schlimmeres widerfahren wäre, wie hättest du das dann seiner Mutter erklären wollen? Ihr die Wahrheit sagen? Das ihr Sohn von einem durchgeknallten Alien entführt und zu Schnitzel verarbeitet wurde?“ „Du hättest es mir trotzdem sagen müssen.“, entgegnete mein Dad ein wenig beleidigt. „Schnitzel macht man doch aus Schweinen oder?“, fragte Cosmo verwirrt, aber auch sabbernd. „Es tut mir Leid, aber zurzeit hab ich mehrere schwierige Entscheidungen zu treffen und das war eine davon. Ich dachte, das wäre das Richtige.“, sagte ich und wandte mich anschließend wieder Cosmo zu, dessen Frage jeder zu ignorieren schien: „Wo ist Mika jetzt überhaupt? Wieso ist er nicht hier?“ „Eeeer wollte so schnell wie möglich nach Hause.“, antwortete Cosmo mir langsam und ohne mir dabei in die Augen zu sehen. Cosmo hatte wieder einmal ein Geheimnis vor mir. „Und dir Ariana soll ich ganz liebe Grüße von Luna ausrichten. Es tut ihr Leid, dass sie jetzt nicht bei dir sein kann.“ War das der Grund für Arianas Traurigkeit? „Schon okay, ich bin mir sicher ihr geht es gut.“, sagte sie tapfer und hoffnungsvoll, was sich später hoffentlich nicht als falsch herausstellte. „Sie hat euch allen das Leben gerettet. Das freut mich. Sie war schon immer eine Kämpferin!“ „Ich würde sie gerne einmal kennenlernen.“, sagte ich zu Ariana. „Das wirst du sicherlich.“, meinte Ariana entschieden und setzte ein Lächeln auf. „Wir können euch gar nicht genug danken. Ihr habt unser Leben gerettet!“, warf Frau Kovnikovo in die Runde ein, während ihr Sohn seinen Kopf auf ihren Schoß abgelegt hatte und darauf einschlief. Sie streichelte ihm zärtlich durchs Haar und ich verspürte wirklich Glück, dass sie überlebt hatten. „Cosmo.“, mein Dad wandte sich nun wieder an ihn und ich hörte aufmerksam zu. „Es ist wirklich erfreulich, dass es euch allen gut geht, aber was ist nun mit Prokkowitch? Geht noch irgendeine Gefahr von ihm aus, von der ich wissen sollte?“ Cosmo zögerte ein paar Sekunden, bis er meinem Dad eine Antwort lieferte, die jedoch alles andere als zufriedenstellend war: „Ehrlich gesagt…, weiß ich es nicht. Prokkowitch und Luna sind spurlos verschwunden, nachdem der Staudamm brach. Vielleicht ist er tot … und Luna auch.“
Fortsetzung folgt ... am Donnerstag, den 9.Februar 2023!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt. Philip "Phil" Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.
Nebenrollen: Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon. Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; Klassenclown; scheint etwas zu verbergen. Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie. Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder. Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
I:Alltag-57 Ich schlich auf Zehenspitzen aus meinem Zimmer, damit mich mein Dad nicht hörte. Es war mitten in der Nacht und ich wollte ihn nicht aufwecken. Seinem Schnarchen zu urteilen, war er ohnehin gerade damit beschäftigt, den Regenwald abzuholzen. Ich schlich weiter, Schritt für Schritt, und öffnete ganz leise die Tür zu Cosmos Zimmer, der in seinem Bett den Schlaf des Gerechten schlief. Ich war wirklich froh, ihn endlich wieder bei mir zu haben und doch konnte ich heute Nacht einfach nicht einschlafen. Ganz leise schloss ich die Tür hinter mir wieder und legte mich zu Cosmo ins Bett. Das war wohl zu ruckartig, denn nun wurde er doch noch wach. „W-Was?“ „Tut mir Leid, aber ich konnte nicht schlafen.“, entschuldigte ich mich bei ihm, nachdem ich unter seine Bettdecke gekrochen war und wir uns Aug in Aug gegenüber lagen. „Ich hab dich vermisst!“ „Ich hab dich auch vermisst … das gute Essen mehr als dich, aber egal.“, meinte Cosmo und fing zu grinsen an. Ich guckte ihn böse an, doch beließ ich es dieses Mal dabei. Cosmo machte seine Aussage auch allein schon damit wieder gut, indem er seine Arme um mich legte und mich an sich zog. In erster Linie fühlte ich Geborgenheit, mit einer Spur von Beschämtheit, aber es fühlte sich gut an.
„Sooo, du kannst dich glücklich schätzen Cosmo, dein erster Schultag ist auch zugleich Dylans erster Schultag.“, sagte mein Dad, als er ihm einen Teller voll Pancakes zum Frühstück vor die Nase stellte. „Bitte gebt aufeinander Acht und stellt nix dummes an!“ „Mhm … wir dof nift … mhm.“, erwiderte Cosmo bereits mit vollem Mund. „Ich freu mich schon alle wieder zu sehen..., sogar Frau Silly.“, sagte ich, während ich Honig auf mein Pancake schmierte und dieses anschließend genüsslich verzehrte. „Jedenfalls ... hoffe ich, dass es ab sofort wieder ruhiger bei uns wird.“, sagte mein Dad, der sich ebenfalls von den Strapazen der letzten Wochen zu erholen schien. „Mein Sohn im Koma, Cosmo im Kampf mit seinen Artgenossen…, so etwas brauch ich wirklich nicht jeden Tag.“ „Ich dafte alsch Polizisd bischt du das gewohnt?!“, meinte Cosmo daraufhin, während er sich jeden einzelnen Finger abschleckte, an denen etwas Honig klebte. „Zurzeit bin ich eher an organisatorischen Dingen und Bürokram gewöhnt.“ Mein Dad runzelte die Stirn und trank seinen Kaffee aus. „So und ich bin dann auch mal weg. Die Bürgermeisterin erwartet mich sicherlich schon, denn heute findet doch die Demo vor dem Rathaus statt.“ „Hau rein, Junge!“, rief Cosmo meinem Dad kumpelhaft zu, nachdem er seinen letzten Bissen endlich runtergeschlungen hatte. Mein Dad und ich sahen Cosmo perplex an. „Schön, dass du wieder bei uns bist, Cosmo.“, sagte mein Dad lächelnd und ich konnte seine Meinung nur teilen. Endlich war wieder alles beim Alten!
„Die Klasse ist wieder vollständig! Schön, schön!“, rief Mr. T hocherfreut durchs Klassenzimmer, nachdem er sah, dass jeder Stuhl wieder belegt war. Nicht nur Cosmo und ich waren zurückgekehrt, auch Mika saß wieder auf seinem alten Platz. Ich warf ein paar Blicke zu ihm rüber, doch starrte er unentwegt zu unserem Rektor vor, als gäbe es nur ihn und sich selber im Raum. Auch sprach er mit niemand. Fragen wie „Wo bist du gewesen?“ oder „Was ist mit dir geschehen?“ ließen ihn kalt und er beantwortete sie nicht. Ich musterte ihn noch genauer, aber physische Schäden konnte ich schon mal keine an ihm feststellen. „Glaubst du, ihm geht es gut?“, fragte ich Cosmo, mit einem Blick auf Mika. Cosmo blickte zu Mika rüber und antwortete: „Gib ihm ein wenig Zeit. Er braucht Ruhe. Wundert mich sowieso, dass er heute schon wieder in die Schule gekommen ist.“ „Weiß er jetzt eigentlich von deinem Geheimnis?“, fragte ich Cosmo weiter im Flüsterton. „Die Frage stellst du mir erst jetzt?“, entgegnete Cosmo grinsend. „Natürlich weiß er es! Ich hab mich vor seinen Augen verwandelt, dass ich ein Alien bin und O:Evo-1570 heiße, weiß er aber vermutlich nicht. Vermutlich denkt er, ich wäre so eine Art Mutant mit speziellen Fähigkeiten.“ „Was?! Dann sollten wir unbedingt mit ihm darüber reden, bevor er noch was rumerzählt!“ Panik stieg bereits wieder in mir hoch. Was wenn er seiner Mutter bereits was erzählt hat? Die wird ihn sicher mit Fragen durchlöchert haben. „Keine Sorge, er wird nichts rumerzählen.“, sagte Cosmo unbesorgt zu mir. „Wie kannst du dir da so sicher sein? Mika ist ein Arsch!“, entgegnete ich alles andere als beruhigt. „Ich vertrau ihm, genügt das? Außerdem ist Mika kein Arsch, er ist mein Freund, so wie du!“ Cosmo stellte mich mit Mika auf eine Waage? Na herzlichen Dank auch. Die Zeit verging und ich lebte mich schneller wieder im Schulgeschehen ein, als mir lieb war. In der Pause rannte ich einen Korridor entlang und wurde zugleich von Frau Silly dabei erwischt, die mich mit hoch gehobenen Finger ermahnte: „Wie mir scheint Herr Winter, haben sie über die letzten Wochen nichts dazugelernt. Ich muss sagen, ich bin maßlos enttäuscht von ihnen. Das Rennen in den Schulkorridoren ist verboten! Denken sie nur mal daran, was für Unfälle dabei passieren könnten…“ und sie redete, und redete und redete … immer weiter, bis Dr. Tibbet mich von ihr befreite, der sich schon wunderte, warum ich so lange seinem Unterricht fern blieb. „Bis zu den Frühlingsferien werden wir uns intensiv mit der Geschichte von Griechenland beschäftigen.“, verkündete er kurze Zeit später im Unterricht. „Die sind pleite, weil sie nicht mit Geld umgehen können! Was gibt es dazu noch zu sagen?!“, rief Mika und einige Mitschüler fingen zu kichern an. Es war der erste Satz, den Mika heute von sich gab und es war angenehm, seine Stimme mal wieder zu hören…, auch wenn wieder einmal nur Schwachsinn herauskam. „Gab es da nicht auch den Krieg gegen Troja?“, fragte Emmet nach vorne zu Dr. Tibbet. „Ja und dabei ging es einzig und allein um die bildhübsche Helena.“, erklärte Tamara, die sich galant durchs Haar fuhr und so tat, als wäre sie auch bildhübsch. „Da sieht man mal wieder, wie bekloppt die Männer doch sind. Bekriegen sich wegen einer billigen Frau!“, trug Ariana in ihrer gewohnten Art zum Unterrichtsthema bei. Dr. Tibbet schielte durch seine Brille hindurch und sagte: „Schimpft nicht so über die Griechen, denn dank ihnen hat sich die Menschheit enorm weiterentwickelt. Ihr kennt doch sicher die Redewendung „das A und O“. Das A bezieht sich dabei auf den griechischen Anfangsbuchstaben Alpha und das O auf den griechischen Endbuchstaben Omega. Und ihr kennt sicher auch alle das Alphabet…!“ „Das ABC? Sind wir jetzt wieder in der ersten Klasse?“, fragte Mika amüsiert und brachte erneut seine Mitschüler zum Lachen – mit Ausnahme von mir, Emmet und Tamara vielleicht. „Machen Sie sich nicht über die Griechen lustig, Mika. Das griechische Volk hatte mehr Einfluss auf das Leben, als Sie denken.“, sagte Dr. Tibbet, doch wirklich Interesse an dem Thema hatte ich bislang auch noch nicht. „Wer kann mir denn das griechische Alphabet aufsagen?“ „Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon, Zeta, Eta, Theta, Iota, Kappa, Lambda, My, Ni, Xi, Omikron, Pi, Rho, Sigma, Tau, Ypsilon, Phi, Chi, Psi und Omega.“, sprach plötzlich eine Stimme, die die komplette Antwort kannte. Ich blickte überrascht zu meiner Rechten, denn Cosmo hat soeben alle in der Klasse zum Staunen gebracht. Vielleicht wurde das Thema doch nicht so langweilig wie ich dachte.
Fortsetzung folgt ... am Samstag, den 11.Februar 2023!
Wer sich schon immer gefragt hat, wie der Titel "O:Evo-1570" zustande kam, der wird mit Kapitel 58 endlich eine Antwort erhalten! Besser spät als nie!
Hauptrollen: Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner. Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen! Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer "Caterpillar" genannt.
Nebenrollen: Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist. Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara. Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie. Mister Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er ist ein Evo-Hunter und macht Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo.
K:Theater-58 Die Augen der gesamten Klasse – einschließlich der von Dr. Tibbet – waren wieder einmal auf Cosmo gerichtet, der es verstand, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Begeisterung und Respekt strömte ihm entgegen, was ihn aber natürlich nicht sonderlich interessierte. „Da-Das ist richtig, Cosmo.“, sagte Dr. Tibbet schließlich, der mehr als nur erstaunt wirkte und anschließend mit seinem Unterricht fortfuhr. Er sprach weiter über die Griechen und deren Einfluss auf die Menschheit, doch hörte ich nur noch mit einem Ohr zu, da mich Cosmos Aufzählung auf einen Gedanken brachte. „Omikron? Ist das nicht dein…“ und ich flüsterte weiter, „außerirdischer Name?“ Cosmo nickte mir zu und rief mir den Namen des Evo-Hunters in Gedächtnis. „Zeta war der Name von Prokkowitch oder?“ „Genau.“, sagte Cosmo. „Unsere Namen beziehen sich auf das griechische Alphabet. Die Alphas sind die stärksten Evos von uns und danach kommen die Betas und Gammas. Wir Omikrons sind dazu im Gegenzug sehr schwach. Eine Ausnahme bilden die Omegas, die zwar den Schluss unserer Rasse bilden, aber dennoch zu den außergewöhnlichsten und stärksten Evos gehören.“ „Okay … und was bedeuten die Zahlen dahinter?“, fragte ich nun weiter und war überrascht von mir selber, dass ich Cosmo noch nie nach deren Bedeutung fragte. „Die Zahl sagt aus, der wievielte Evo es aus jeder Unterrasse ist. Meine Zahl ist die 1570, was bedeutet, dass ich der 1570.Omikron bin.“, erklärte Cosmo mir. „Hm … ist das gut oder schlecht?“, fragte ich nachdenklich und dachte an die Zahl 987 von Zeta. Cosmo verzog ein wenig die Miene ehe er antwortete: „Hm … sagen wir es mal so, es sagt nicht sehr viel über uns Omikrons aus, da niedrigere Zahlen doch meistens mehr wert geschätzt werden.“ „Für mich bist du der Stärkste und Beste von Allen.“, sagte ich sofort und lächelte Cosmo dabei an, was ihm offenbar sehr aufbaute. Er erwiderte das Lächeln, ehe wir im Unterricht wieder aufpassten.
In der Mittagspause gab es wieder einen richtigen Tumult in der Mensa und in der Aula, weshalb ich diese zwei Orte gerade mied, bis sich der Tumult etwas gelegt hatte. Ich stand vor dem schwarzen Brett der Schule, auf dem Hinweise, Anzeigen, Urkunden und Teilnehmerlisten ausgehängt wurden. Ich suchte nach einer ganz speziellen Liste und wurde fündig: Die Theater AG sucht neue Talente für das Stück „Ein Sommernachtstraum“. Bislang waren noch alle Rollen zu vergeben. Ein Stift hing an einer Kette herunter, womit man sich in der Liste eintragen konnte. Sollte ich, oder sollte ich nicht? Emmet war Mitglied der Theater AG und es war eine einmalige Gelegenheit ihm etwas näher zu kommen. Doch eigentlich hatte er mir verdeutlicht, dass er nichts von mir will. Ich lass es lieber … oder doch nicht? „Hey Dylan.“ Ich erschrak furchtbar und drehte mich mit dem Rücken zum schwarzen Brett. Ariana stand plötzlich vor mir und musterte mich skeptisch. „Was tust du denn da?“ „Ich? Gar nichts, ich steh hier nur so rum.“, log ich schlecht. „Oookay, wie auch immer. Weißt du, warum meine Mum denkt, dass wir Beide uns geküsst hätten?“ Ariana blickte mich fragend an und mir stieg Schamesröte ins Gesicht. „Ich fürchte nicht nur deine Mutter denkt das. Mein Vater nämlich auch.“, antwortete ich und versuchte mich ein wenig lockerer zu machen. „Völlig absurder Gedanke wenn du mich fragst.“ „Absurd? Das ist geisteskrank!“, entgegnete Ariana laut. „Da würde ich ja eher noch eine Gurke küssen, selbst wenn du der letzte Mensch auf Erden wärst!“ Nett, dachte ich mir, aber so war Ariana nun einmal. „Mein Dad und deine Mum denken wohl, wir hätten uns geküsst, weil wir Beide zusammen auf dem Baumhaus waren.“ „Ah verstehe. Sie haben keine Ahnung, dass du mit deinem Cousin rumgeknutscht hast.“, sagte Ariana, bei der der Groschen nun zu fallen schien. Auf einmal hörten wir einen dumpfen Aufprall. Ariana und ich wandten unsere Köpfe gleichzeitig zur Seite und erblickten Joyce, die ihre Wasserflasche fallen ließ und uns mit großen Augen anstarrte. Für einen kurzen Moment verharrten wir alle Drei an unserer Stelle, bis Joyce ihre Flasche aufhob und eiligst verschwand. „Daaas ist nicht guuut.“, sagte ich langsam. „Super, jetzt weiß sie nicht nur, dass ich auf Jungs stehe, sondern denkt auch noch, dass ich mit meinem Cousin rumknutsche.“ „Was ja nur halbwegs stimmt, denn eigentlich ist Cosmo nicht dein Cousin, sondern ein Alien aus einer fernen Galaxie.“, sagte Ariana, was so gar nicht hilfreich war. „Danke, sprich noch ein wenig lauter und wir finden uns auf der Anklagebank wieder.“, ermahnte ich gereizt und schlecht gelaunt. „Ich muss gleich zum Sportunterricht.“ „Gut, dann rede ich mit ihr. Ich sorg dafür, dass sie die Klappe hält.“, sagte Ariana und verschwand. Mir war diesbezüglich etwas mulmig zumute, doch hatte ich gerade keinen Einfluss darauf. Ich wollte mich schon auf den Weg zur Turnhalle begeben, als ich noch einmal kehrt machte und mich in der Teilnehmerliste für die Theater AG eintrug. Ich hoffte, dass das Stück eine Komödie wurde, denn wenn ich mitspielte, wurde es auf jeden Fall unfreiwillig komisch.
Mister Cage blies wie immer in seine Trillerpfeife, wenn wir einen Kreis um ihn bilden sollten. Wir hatten uns gerade alle beim Turnen am Reck verausgabt und waren demnach auch sehr ausgepowert – naja alle außer Cosmo natürlich. „Könntest du wenigstens so tun, als würde dir das Atmen schwer fallen?“, fragte ich ihn schwer atmend und vornüber gebeugt. „Wieso? Ich hab doch keine Atemprobleme.“, antwortete Cosmo mir verständnislos. „Jungs, hört mal her!“, rief Mister Cage uns allen zu. „Ich hab schlechte Neuigkeiten, vor allem unsere Basketball-Schulmannschaft betreffend.“ Cosmo, Mika, Dixon und Jens horchten auf, aber auch alle anderen hörten aufmerksam zu. „Der Schuldirektor hat mir in der Mittagspause mitgeteilt, dass die Schulgelder für unsere Schulmannschaft nicht mehr ausreichen und wir deshalb sparen müssen. Wenn ihr mich fragt, dann spart er an den falschen Ecken, denn das meiste Geld wird der Theater AG zugewiesen. Er hat mir jedoch einen Vorschlag gemacht, den ich leider nicht ablehnen konnte, wenn unsere Schulmannschaft weiterhin bestehen bleiben soll. Er bot mir an, dass die Jungs aus der Basketball-Schulmannschaft in dem kommenden Theaterstück mitwirken, das beim Frühlingsfestival aufgeführt werden soll. Das würde ein gutes Licht auf unsere sportlichen Jungs werfen, so seine Aussage. Das bedeutet, ihr werdet sowohl hinter der Bühne als auch auf der Bühne eure kommende Freizeit verbringen. Ich weiß das ist hart, aber es ist zum Wohle unseres Teams!“ „Was?! Das ist ja wohl nicht ihr Ernst!“, rief Jens ihm entgeistert zu. „Niemals! Ich mach mich doch nicht zum Hampelmann.“, sagte Dixon entschieden und ich musste zugleich wieder an Joyce denken, die das ohnehin schon von ihm dachte. „Kommt schon Jungs. Es wäre doch nur für die nächsten fünf Wochen.“, bat Mister Cage bettelnd. Ich blickte zu Cosmo, der ebenfalls Mitglied der Basketball-Schulmannschaft war, und der seine Entscheidung schon getroffen hatte, so wie er aussah. „Ich mach´s, ich bin dabei!“ Mister Cage und die anderen Jungs schauten ihn erstaunt an. „Ich bin auch dabei!“, rief Mika, der seine verschwitzte Hand hob und Cosmo zulächelte. Kurz darauf stimmten auch die restlichen Mitglieder der Basketball-Schulmannschaft ein – wenn auch sehr widerwillig. „Na das kann ja lustig werden.“, sagte Cosmo vergnügt. „Mir bleibt auch nichts erspart.“, erwiderte ich leise und musste an meine Unterschrift auf der Teilnehmerliste denken. Ich blickte zu Emmet, dem die Entwicklung auch nicht sonderlich gefiel.
Fortsetzung folgt ... am Dienstag, den 14.Februar 2023 (Valentinstag)!