Hallo zu diesem kleinen Extra meiner Geschichte "Queer durchs Leben".

Vielleicht können das andere Autoren wie ich nachempfinden. Man hat eine Idee, schreibt sie sogar auf, doch später fühlt sie sich nicht mehr richtig an, oder will sich richtig ins Geschehen eingliedern. Mir passiert das recht häufig und irgendwann dachte ich mir, warum all das löschen, für was man keine Verwendung mehr hat? Denn zum Teil sind da interessante und gute Szenen dabei, um die es irgendwie schade ist, auch wenn sie nicht Bestandteil der Geschichte geworden sind. Aus diesem Grund gibt es nun unveröffentlichte Szenen zu meiner Geschichte "Queer durchs Leben". Ich hab erst recht spät angefangen, die verworfenen Szenen aufzuheben, erst ab Kapitel 50 rum. Deshalb sind es hier nicht allzu viele, aber bei neuen Geschichten werde ich dann eher darauf achten. Kommen wir also zur ersten nicht verwendeten Szene.


#1 - Diese Szene stammt aus einem Storyteil von Eric, als dieser bei Dr. Böhmer, seinem Therapeuten, saß. Er spricht auf Nils an und auf den Tag, der sein Leben veränderte. Dabei erklärt Eric, warum Nils nicht an jenem Tag in der Schule war. Die Szene hab ich entfernt, weil sie den Leser gespoilert hat, was mit Nils in Zukunft passiert - nämlich das er von einem Auto angefahren wird.

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„Erinnern Sie sich an den Jungen, der in ihrer Sitzung saß, als ich nach wochenlanger Abstinenz wieder bei Ihnen aufgetaucht bin?“
Dr. Böhmer nickte. „Ja…“ Den Namen dieses Jungen durfte er Eric selbstverständlich nicht anvertrauen, aber er wusste, dass besagter Junge Eric ebenfalls zu kennen schien.
„Das war Nils Tannenlöh. Er geht auf die gleiche Schule wie ich und ist eine Klasse unter mir. Er war am besagten Tag nicht in der Schule, weil er von einem Auto angefahren wurde.“

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#2 - Auf der Hochzeit von Felix und Amadeus hab ich wirklich haufenweise Szenen gelöscht bzw. verändert, aber eigentlich nur eine einzige aufgehoben. Und zwar ist es ein Storyteil von Flo, die im Garten, wo die Hochzeit stattfindet, eine Unterhaltung von Amadeus und Lucas, Felix`Adoptivbruder, mitanhört. Warum ich die Szene entfernt habe, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Vermutlich ging es darum, weil Amadeus sich zu jenem Zeitpunkt an einem anderen Ort befinden sollte und es zeitlich nicht passte. Allgemein wurde bei Flo auf der Hochzeit einiges verändert, denn ursprünglich sollte sie auf Manuelas Sohn Florian aufpassen, die zur Schule fuhr, um ihre Freundin abzuholen. So gab es zwei Teile mit zwei Flos... was für den Leser sehr verwirrend gewesen wäre. Außerdem, aus welchem Grund wäre Manuelas Sohn nicht in der Schule gewesen? Es war ein Freitag und alle anderen waren auch in der Schule. Das wäre komisch gewesen. Also wurde Manuelas Sohn aus diesen Teilen entfernt. Dies hat jetzt aber rein gar nichts mit der hier gelöschten Szene zu tun:

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„Ach, weil ich eher so auf Bonzenkinder wie dich stehe, Lucas?“, erwiderte der andere Junge und diesmal war sich Flo sicher, dass dies Amadeus war. „Du bist doch nur eingeschnappt, weil ich ihn und nicht dich heirate.“
„Tse, meine Eltern verbieten mir den Mund, wenn es um meine sexuelle Neigung geht.“, entgegnete Lucas. „Sie blenden es völlig aus, dass ich auf Kerle stehe. Sie wollen es einfach nicht wahrhaben. Sie adoptieren lieber einen fremden Jungen, der dich heiratet.“

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#3 - Hier eine unveröffentlichte Szene aus dem letzten Teil von Moritz. Diese Szene, hab ich kursiv geschrieben, da es sich hierbei um eine Art Rückblende handeln sollte. Es geht darum, dass die Eltern von Emilia, der Halbschwester von Moritz, es in Betracht ziehen, Moritz zu adoptieren. Eigentlich nichts schlechtes, da es später dann nicht so abgehackt gewirkt hätte, aber der letzte Teil von Moritz war ohnehin schon recht lang und ich wollte keinesfalls zwei Teile daraus machen. Da ich die Szene als nicht so wichtig empfunden habe, hab ich sie entfernt, aber hier ist sie:

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„Moritz, wir finden dich wirklich sehr nett und es mag auf den ersten Moment eigenartig, ja vielleicht sogar abstrus klingen, aber mein Mann und ich haben uns einstimmig dafür entschieden, dass ein Junge wie du nicht in einem Waisenhaus leben sollte.“, sagte Sabine, während Moritz ihr aufmerksam zuhörte. „Deshalb ziehen wir es in Erwägung, dich in absehbarer Zeit vielleicht zu adoptieren. Wir würden dich davor aber gerne noch ein wenig besser kennenlernen und andersrum wird es wahrscheinlich genauso sein, aber Emilia hat uns jetzt schon insgeheim gestanden, dass sie gegen einen großen Bruder nichts einzuwenden hätte. Sie mochte dich vom ersten Augenblick an, als Frau Hoffman uns ein Foto von dir gezeigt hat. Nun sollten wir aber das alles nicht überstürzen. Wir haben uns geradeeben erst kennengelernt. Das braucht Zeit. Schlaf erst einmal darüber und wenn du eine Meinung dazu hast, dann kannst du jederzeit mit uns oder Herr Hendricks darüber reden.“

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#4 - Die letzte nicht verwendete Szene, die euch präsentiere, stammt aus dem letzten Teil von Nils. Es ist die Szene, wo sich Nils von seinem Bruder verabschiedet und dann auf einen Jungen im Weihnachtselfenkostüm trifft, der ihm seine Telefonnummer gibt. Ich hab diese Szene dann leicht umgeschrieben und die zweite Version gefiel mir deutlich besser. Manchmal ist weniger eben doch mehr. Außerdem fand ich den Schlusssatz in der zweiten Version, den ihr anbei im Spoiler lesen könnt, viel passender.

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Nils blickte seinem Bruder lächelnd hinterher. Bei passender Gelegenheit wollte er sich bei ihm dafür bedanken, dass er immer für ihn da war und sich um ihn kümmerte. „Ein Weihnachtswunsch?“, fragte ein Junge in einem Elfenkostüm. Nils nahm den Flyer entgegen, der sichtlich Werbung für einen Spielzeugladen enthielt. Es gab eine Stelle zum freirubbeln, an der man was gewinnen konnte. Doch Nils interessierte sich nicht dafür. Stattdessen blickte er den Jungen an, der aussah, als wäre er direkt aus der Weihnachtsschmiede vom Nordpol entsprungen. Er trug enge grüne Strümpfe, eine rote Mütze mit Bommel und seine Wangen waren rosa gepudert. Doch das Kostüm war nicht der Grund, warum Nils den Jungen so anstarrte. Der Junge lächelte Nils nämlich glücklich an und fügte hinzu. „Bitte nicht wegwerfen. Hinten steht noch meine Handynummer drauf. Ich weiß, das ist eine recht billige Anmache, aber ich finde, dass du süß aussiehst, da wollte ich die Chance nutzen.“
Nils lächelte zurück. „D-Danke. Ich werde den Flyer bestimmt nicht wegwerfen.“

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